Kapitel 14

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•Rowan•

Mein Blick wechselte verwirrt von Kade zu diesem Caleb und wieder zurück.

"Er ist was?" fragte ich, immer noch nicht ganz auf der Höhe;
Ich ließ den angeblich netten Typen allerdings nicht los.

"Er ist lieb! Ich hab ihn hierher eingeladen, lass ihn los!" sagte Kade streng.

Ich löste den Griff von Caleb und runzelte die Stirn.
"Aha..."

Der Gast ließ die Schultern kreisen und betrachtete mich, anscheinend nicht im geringsten verärgert.

"Wow, der ist gut." sagte er bloß zu Kade.

Dieser nickte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, wobei ihm seine blaue Haarsträhne wieder über die Stirn fiel.

Ich fragte mich immer noch was hier eigentlich los war.

"Ja, zu gut..." erwiederte er bloß.

"Würdest du mir bitte mal erklären wer das ist und wie er an den Paparazzi vorbeigekommen ist?" Fragte ich streng.

Kade seufzte schwer, als würde es ihn nerven mir das zu erklären, da es doch offensichtlich zu sein schien.
Mir egal, ich wollte wissen was hier abging.

"Das ist Caleb...wie gesagt, ich hab ihn eingeladen. Er kam durch den Garten rein."

Ich musterte den besagten Gast nochmal, er hatte sich die Hose mittlerweile hochgezogen und lächelte mit selbstgefällig an.

Ich hatte das dumpfe Gefühl ihn irgendwo her zu kennen, aber ich wusste nicht woher.

"Aha, und woher kennst du...Caleb?" Seinen Namen versuchte ich mit möglichst viel Skepsis und Verachtung auszusprechen; es gelang mir ganz gut wie ich fand.

Kade lief zur Küche und packte den Einkauf aus, den ich mitgebracht hatte in der Annahme, wir seien den Abend allein.

Ich ignorierte meine Enttäuschung darüber.

"Von früher..." sagte er bloß.

Seufzend rieb ich mir über den Nacken.
Kade schien nicht mehr sagen zu wollen, es war sein gutes Recht, trotzdem war ich verärgert.

"Ich muss dich beschützen, könntest du das nächste Mal bitte bescheid geben, wenn du...gewisse Gäste zu besuch hast?"

Kade, immer noch nur in Unterhose, zuckte mit den Schultern.
"War spontan..." murmelte er weiter, deutlich verlegener.

Ich versuchte ehrlich den Blick von seinem flachen Bauch abzuwenden, seinen feinen Muskeln und diesem Hintern, aber es brachte nichts.
In mir zog sich etwas zusammen, ich wusste nicht was, aber es wurde stärker, je länger ich Kade ansah.

Ein Teil von mir wollte wissen was hier gerade lief, wünschte sich, ich wäre einfach früher da gewesen, der andere Teil ignorierte die aufkommende Eifersucht und sagte sich, dass Kade nicht nur erwachsen war und tun konnte was er wollte, er war mir außerdem keiner Rechenschaft schuldig.

Denn zwischen uns war nichts.

Ich war sein Bodyguard, diese Gefühle musste ich mir verbieten.

Der Gedanke gefiel mir weniger als ich angenommen hätte; natürlich, Kade war attraktiv, aber nicht der Typ Mann den ich suchte.

"Sei nicht eifersüchtig, Locke." sagte Caleb und klopfte mir auf die Schulter, er sah mich mit breitem Zahnpastalächeln an.

Ich hatte das dringende Bedürfnis ihm die perfekten Zähne rauszuschlagen.

"Eifersüchtig?" fragte ich verwirrt, meine Stimme war etwas zu schrill um noch als beherrscht und ahnungslos durchzugehen.
"Ich bin doch nicht eifersüchtig! Bloß sauer, weil ich nicht wusste, dass hier jemand ist!"

Kade sah mich kurz mit einem undefinierbarem Blick an, der sowohl neugierig, als auch traurig oder enttäuscht hatte sein können. Oder einfach teilnahmslos, vielleicht war es ihm egal.

Seine blauen Augen bohrten sich für eine Sekunde in meine, dann holte er Milch raus und sah zu Caleb.

"Willst du bleiben oder gehen?" fragte er, ohne auf die Worte davor einzugehen.

"Ach, ich gehe." antwortete er, mit einem Zwinkern, das alles hätte bedeuten können.
Kade grinste leicht.

Die beiden kannten sich länger, das erkannte man sofort, und standen sich nah.
Sehr nah, wenn mein Verdacht sich bestätigen sollte.

"Ich melde mich." meinte Kade und hob die Hand, Caleb grinste, knöpfte sein Hemd richtig zu und klopfte mir nochmal auf die Schulter, etwas zu fest um noch als freundschaftlich durchzugehen.
"Bis dann, Locke."

"Nenn mich nicht Locke." entgegnete ich genervt.
Man, ich hasste den Typen jetzt schon.

Er grinste bloß wieder dämlich und verschwand durch die Hintertür, genervt sah ich zu Kade.

Er schien das zu ignorieren.

"Du hast die sauren Apfelringe vergessen." Stellte er fest.

"Vergiss doch die Apfelringe, was lief hier gerade?"
Mit drei langen Schritten war ich bei ihm, er ignorierte das anscheinend und wühlte weiter in der Tüte.

"Ich rede mit dir!"

"Und ich ignoriere das..."

Augenverdrehend wand ich mich ab.
Ich wollte nicht darüber nachdenken was hier lief, unwillkürlich musste ich das, und es nervte mich noch mehr.

Wütend schrammte ich zur Tür.

"Hey, wohin willst du denn jetzt?" hörte ich Kade rufen, aber das war mir egal.
Ich musste hier weg, so genervt war ich gerade.
"Ich rede mit dir!"

"Und ich ignoriere das!" äffte ich ihn nach.
"Ich hab heute frei, also fick die Nacht durch. Mir egal, wir sehen uns morgen!"

Mit diesen Worten trat ich aus dem Haus knallte die Tür zu.

Die Paparazzi waren soweit erstmal abgezogen, zu ihrem Glück.

Erst als die kühle Abendluft durch meine Haare fuhr und die stille Straße mich in Empfang nahm, bemerkte ich wie dumm meine Reaktion gewesen war.

Das ensprach nicht dem Muster nach dem ich arbeitete, und es war kontraproduktiv für meinen Auftrag, dennoch stieg ich ins Auto.

Seufzend ließ ich meinen Kopf auf das Lenkrad nieder und atmete durch.

Das würde eine lange Nacht werden.

•••

Ich hab einfach Freitag das Kapitel vergessen :')
I'm so sorry...

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt