Das Kapitel enthält ein sehr sensibles Thema (vor allem für Mädchen und Frauen) und ich verstehe, dass jeder mit diesem "Tabu"-Thema anders umgeht. Falls sich jemand nicht wohl dabei fühlt, einfach das Kapitel überspringen.
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Aufgeregt lief Samu in seiner Garderobe auf und ab. Was war das denn gerade. Er raufte sich die Haare. Was war nur los, normalerweise konnten sie sich doch alles erzählen, ganz egal was in den letzten drei Jahren alles passiert war. Und jetzt? Schickte sie ihn einfach weg und ließ ihn im Dunkeln. Er hätte ihr doch einfach gerne geholfen. Schweißperlen hatten sich mittlerweile auf seiner Stirn gebildet und hätte er seinen Puls gemessen, hätte das Gerät womöglich Alarm geschlagen. War es nun so weit, waren das die Nachwirkungen von früher, dass sie nie darüber gesprochen hatten. Bekam er jetzt die Rechnung dafür? Er verstand die Welt nicht mehr. Dann ist er auch noch so bescheuert und singt ein LIEBESLIED im Fernsehen für die Frau, die einen Mann hatte und die er so sehr liebte. Er konnte diese Gefühle einfach nicht mehr verdrängen. Er liebte sie. Zum Glück würde eh jeder denken, er hätte das Lied gesungen, um die begabte Sängerin auf der Bühne, in das Team SamuRea zu holen.
„Fuck this", fluchte er und haute auf den Tisch. Er musste einfach mit ihr reden. Es ging ihr schlecht, das merkte er, denn sonst würde es ihm selbst nicht so schlecht gehen. Samu riss die Tür seiner Garderobe auf und starrte auf die gegenüberliegende. Yvonne Catterfeld. Ja genau, mit ihr musste er sprechen oder zumindest für sie da sein. Er hielt kurz Inne. Sein Herze raste noch immer, als er leise klopfte. Keine Reaktion. Vielleicht schlief sie. Er versuchte es erneut ein wenig lauter. Wieder nichts. Langsam drückte er die Türklinke runter und machte die Tür vorsichtig einen Spalt auf. Er wollte sich zumindest versichern, dass sie hier war.
„Yvonne? Bist du here?" fragte er vorsichtig.
Die Antwort bekam er sogleich vor seine Augen. Ja. Sie war hier.
Völlig am Ende und tränenüberströmt lag sie schluchzend am Boden. Mit ihren zarten Händen umklammerte sie ihren Sohn, der seinen Kopf auf ihr abgelegt hatte.
Für eine Sekunde war Samu wie eingefroren, er konnte nicht glauben was er da sah. Sein Herz setzte einige Takte aus.
„What the fuck..." murmelte er in sich hinein.
Doch seine Starre war schnell vorbei. So schnell konnte keiner bis drei zählen, knallte er die Tür zu und lief zu ihr, kniete sich hin und nahm ihre Hand. Er sah ihr tief in die Augen. Schmerz und Tränen. Er merkte wie nun auch seine eigenen Hände zu zittern begannen, was ihn ein wenig ärgerte, denn er wollte für sie da sein, nicht selbst auch noch in Angst und Panik verfallen. Doch er hatte eine riesige, scheiß Angst, vor dem was hier vor sich ging.
„Oh Gott....Samu...hilf mir bitte....bitte Samu...i...i need you", schluchzte leise sie, während sie merkte, dass er liebevoll über ihren Kopf streichelte. Sie war heilfroh, dass er die Person war, die durch diese Tür gekommen war. Es war richtig so, tief in ihrem Herzen spürte sie es. Bei jedem Stich, den es ihr im Unterleib gab, krallten sich ihre Nägel in seinen Handrücken. Sie wollte ihm gewiss nicht wehtun, aber es war eine automatische Reaktion ihres Körpers, die sie nicht aufhalten konnte, dazu fehlte ihr die nötige Kraft.
„Yvonne, what the hell is going on. Are you in pain. Please tell me. How can I help you" flüsterte er. Seine Stimme klang verzweifelt und Yvonne merkte, wie er krampfhaft versuchte die Kontrolle über seine Emotionen zu bewahren.
„Ich hab Schmerzen. Ich...Ich kann nicht mehr." Ihre Hand wanderte von Noahs Kopf auf ihren Bauch. Leere.
„Ok I will call an Ambulance", beschloss Samu und zog sein Handy heraus. Plötzlich war Yvonne wieder völlig da und schreckte auf.
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Save me once again
FanfictionManchmal ist man doch nicht so ganz verloren, wie man anfangs dachte. Manchmal begegnen einem Menschen, denen man vertraut und bei denen man sich zu Hause fühlt. ° ° ° Eine kleine Geschichte (aus meiner großen Fantasie) zu TVOG. Aus Respekt sind all...