hole in my heart

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„Nico, für dich auch einen Kaffee?", rief Mark dem jungen Sänger fröhlich zu, als dieser die Teeküche betrat.

„Boah ultra gerne, danke Mark", antwortete dieser. „Ich fass es einfach nicht, dass wir beide mal die Ersten hier sind, was is denn mit den anderen los?"

„Ja das ist tatsächlich verwunderlich", gab Mark lachend zurück. „Vielleicht liegts daran, dass Steff absolut kein Bier verträgt und Rea einfach schon uralt ist."

Er drückte Nico seinen Kaffee in die Hand und die beiden, spazierten gemütlich über das Stiegenhaus zurück zu ihren Garderoben und unterhielten sich über die bisherigen Talente in ihren Teams.

„Du Nico wegen gestern nochmal, das mit den Artikeln muss bitte wirklich unter uns bleiben. Glaubst du schaffst du es deinen Mund zu halten?", fragte Mark ihn relativ ernst, doch er reagierte nicht sondern starrte aus dem Fenster. „Erde an Nico Santos!", rief er nun und trat ihm winkend vor die Augen.

„Sorry Mark, jaja ich halt meine Klappe. Aber ey, schau mal wer da kommt" Nico zeigte mit seiner Hand durch das Fenster in Richtung Parkplatz. Dort konnten die beiden unauffällig beobachten, wie ihre Kollegen gemeinsam aus dem Auto ausstiegen.

„Sieh an, der Schöne und das Biest kommen in der Früh gemeinsam zur Arbeit", kommentierte Mark die Situation.

„Haha der Schöne...alles klar... Alter, was geht da denn. Ne, also ich bin raus, endgültig. Keiner kann mir sagen, dass da nichts läuft. Ey, das sieht doch ein Blinder" rief Nico erstaunt.

„Was meinst du? Was haben deine kleinen Kinderaugen schönes gesehen?" stichelte Mark.

„Sehr witzig Mark, sehr sehr witzig", Nico schnitt eine Grimasse „Als sie ihre Tasche rausgenommen hat, da stand er hinter ihr und hat ihr die Hand auf den Rücken gelegt. Da. Er macht es wieder. Uffff und diese Blicke", kam es von dem jungen Sänger. Er musste aufpassen, denn fast hätte er vor lauter herumfuchteln seinen Kaffee auf Mark geleert, der sich mit einem schnellen Satz entfernt hatte.

„Pass doch mal auf hier", rief er und lachte, doch gleich darauf wurde seine Miene wieder etwas ernster. „Zurück zu deiner Geschichte da draußen, wir sollten das für uns behalten, ich weiß wir haben gestern darüber gesprochen, aber wir wissen nicht was los ist, also sollten wir uns raushalten."

Mit einem verständnisvollen Nicken und einem Schulterklopfen von Mark, liefen die beiden Coaches die Stufen nach unten zu ihren Garderoben.

°

Yvonne saß total aufgeregt am Boden ihrer Garderobe. All die Dinge, die sie jeden Tag hier erledigte, wie in die Maske zu gehen und mit den Mitarbeitern, sowie Kollegen zu sprechen, war plötzlich fremd für sie. Ihr Beine zitterten und sie fuhr sich immer wieder durch die Haare, mit dem Wissen, dass sie ihre gesamte Frisur platt drückte und sich Mel bestimmt wieder aufregen würde. Doch sie hatte einfach Angst vor dem Gefühl des Unwohlseins, das sich immer schneller in ihr ausbreitete. Seit gestern Abend hatte sie eine schlechte Erinnerung an diesen Raum, an alle Gänge, das gesamte Studio eigentlich. Angstschweiß bildetet sich an ihrem Haaransatz. Sie musste sich nun wirklich beherrschen, sonst würde sie noch durchdrehen. Am liebsten würde sie auf der Stelle einfach aufspringen und losrennen, doch das ging nicht. Denn in diesem Moment klopfte es leise an ihrer Tür und sie wurde zurück in die noch härtere Realität geholt.

„Ist offen!" rief sie. Es klang eher nach einem verzweifelten Hilferuf.

„Morgen Yvonne", rief eine Frauenstimme fröhlich. Na toll, die ewige gute Laune von Steff hatte ihr an diesem Morgen noch gefehlt. Zuerst das Desaster mit ihrer Mutter und dann auch noch von ihrer Kollegin mit Fragen gelöchert zu werden, darauf konnte sie gerne verzichten. Viel mehr hatte sie gehofft, jemand anderes würde den Raum betreten und sie mit seiner ruhigen und gefühlvollen Art zurück auf den Boden holen.

Save me once againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt