10. Kapitel

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Schwankend tippte ich auf mein Google Maps weiter ein, da mein Handy zu langsam reagierte. Bis ich allerdings betrunken merkte, dass es keinen Empfang hatte.

Oh, komm schon!

"Was machen wir denn jetzt?", fragte ich Mila.

Sie zuckte überfordert mit ihren Schultern.

Unsere Freunde hatten wir nicht mehr gefunden am Club, also wollten wir zum Hotel laufen, haben aber recht schnell bemerkt, dass wir keine Ahnung hatten wo wir hin mussten.

Nun standen wir da. Irgendwo in Deutschland.

Mittlerweile hatten wir solange nach unserem Hotel gesucht, dass wir nicht einmal noch wussten wo der Club war. Frustriert setzte ich mich an einer Straße auf den Gehsteig. Ich ließ meine Schultern fallen und atmete meine angestaute Luft aus.

Mila setzte sich still zu mir.

"Ich hab keinen Bock mehr. Wir sind seit vier Stunden unterwegs", musste sich meine beste Freundin mein Gemecker anhören.

Mila fuhr sich mit ihren Händen über ihr Gesicht und ließ nun auch ihre Schultern fallen.

"Das Schild kenne ich", rief sie dann auf einmal begeistert und sprang auf. Überrascht sah ich sie an.

"Das ist in der Nähe von dem Club!"

Scheinbar waren wir nur im Kreis gelaufen.

Inzwischen wurde es fast schon wieder hell, noch nicht ganz aber die nächste halbe Stunde müsste es heller werden.

Ich seufzte.

"Was willst du denn an dem Club? Wir müssen zum Hotel!"

Erneut checkte ich mein Handy, aber in diesem Loch hatte man keinen Empfang. Nur mit Wlan.

"Meinst du an irgendeiner Straße im letzten Eck finden unsere Freunde uns? Sie fahren heute bestimmt nochmal zum Club, um nach uns zu sehen", meinte sie. Sie umgriff mein Handgelenk und zog mich zerrend hoch.

Milas Plan klang zumindest besser als meiner, nämlich an irgendeiner Straße zu warten, bis wir umfielen.

Ich trottete meiner besten Freundin nach und war dankbar um ihren einigermaßen guten Orientierungssinn.

Nach kurzer Zeit sahen wir den Club dann schon von weitem. Von hier aus entdeckte ich jemanden vor dem Club sitzen, welcher mir verdammt bekannt vorkam. Ich kniff meine Augen etwas zusammen, umso wie mit einem Fernrohr besser sehen zu können. Naja, funktionierte doch nicht so gut.

"Ist das...?", fing Mila an.

"Alec", hauchte ich geschockt.

Hatte er etwa über vier Stunden hier auf uns gewartet. Er hockte im Schneidersitz vor dem Club und seine Schultern hingen schlaff nach Unten. Er nickte immer wieder kurz zusammen, da er fast am Einschlafen war, aber damit kämpfte wach zu bleiben.

Ich ging eilig die letzten 10 Meter seitlich auf ihn zu und kniete mich dann rechts von ihm hin. Sanft legte ich meine Hand auf seine Schulter und strich darüber, um ihn etwas zu wecken.

Er zuckte erschrocken zusammen, drehte sich zu mir und riss seine Augen auf.

"Kätzchen!", kam es geschockt von ihm.

Im nächsten Moment packte er mich, um mich so fest wie es nur für ihn möglich war, zu umarmen. Ich fiel mit seinem Schwung auf meinen Hintern um und hielt mich noch etwas an seinem Rücken fest.

Ich bemerkte währenddessen wie Mila etwas auf Abstand ging, um mich mit ihm kurz alleine zu lassen.

Alec drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge, bis ich ihn schniefen hörte. Verwirrt drückte ich ihn etwas weg, um in sein Gesicht sehen zu können.

Er weinte.

"Alec, es ist doch alles gut", sagte ich ihm und verstand die Welt nicht mehr. Ich wischte ihm mit meinen Daumen auf beiden Seiten seine Tränen weg. Gleich darauf zog er mich wieder zu sich und küsste meine Stirn.

Ich streichelte mit meinen Händen seinen Rücken und versuchte so ihn zu beruhigen.

"Es ist alles gut, Alec", versuchte ich erneut ihn mit meinen Worten zu beruhigen.

"Ich dachte dir..dir wäre etwas passiert", nuschelte er gegen meinen Hals.

"Denk doch sowas nicht. Mir geht es gut."

Ich dachte, Alec hätte die Sache mit Nate schon längst hinter sich gelassen. Doch scheinbar steckte der Schock noch tiefer in ihm, als in mir.

Langsam stand ich mit ihm im Arm auf und versuchte ihn endgültig zu beruhigen. Alec wischte sich die letzten Tränen weg und wurde etwas rot an seinen Wangen.

Mila kam nun langsam wieder zu uns und fragte Alec dann:"Weißt du dann wo unser Hotel ist?"

Alec's Augenbrauen wanderten nach Oben.

"Ihr wisst nicht wo unser Hotel ist?"

"Oder wie es heißt", ergänzte ich nuschelnd.

"Belmond Hotel!! Ja, ich weiß wo es ist."

Erleichtert sahen wir ihn an und er rief ein Taxi für uns. Als ein Taxi auf ihn zu fuhr, gingen wir eilig zu ihm und stiegen in das Auto ein.

Alec kam zu mir auf den Rücksitz, während Mila auf dem Beifahrersitz hockte.

Ohne, dass er scheinbar darüber nachdachte, griff er fordernd nach meiner linken Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Er hob meine Hand an und küsste dann meinen Handrücken. Während der ganzen Autofahrt strich er mit seinem Daumen über meine Hand und versuchte sich scheinbar dadurch selbst zu beruhigen. Er starrte gedankenverloren aus dem Fenster und wirkte immer noch sehr angespannt.

Endlich am Hotel angekommen, stieg ich aus und Alec gab dem Taxifahrer noch sein Geld.

Endlich ging der Empfang am Handy wieder und mein Handy explodierte vor Nachrichten und verpassten Anrufen.

Ungefähr hundert verpasste Anrufe von meinem Bruder.

Und ungefähr tausend verpasste Anrufe von Alec.

Verdutzt sah ich zu ihm auf, als er rechts neben mir stand.

Ich hatte keine Ahnung, dass ich ihm noch soviel bedeutete.

Ich hatte keine Ahnung, dass ich ihm noch soviel bedeutete

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Nun kommt schon das nächste Kapitel. Wie gesagt, ich versuche so gut es geht die Geschichte weiterzuschreiben. Manche Kapitel schreiben sich sehr zäh, manche vergehen gefühlt nach fünf Minuten vorbei.

Über Kommentare würde ich mich immer sehr freuen, dann macht das alles mehr Spaß:)

Und wie alt seid ihr eigentlich? Mich würde mal die Altersgruppe von meinen Lesern interessieren^^

Eure
Melli♡

KätzchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt