14. Kapitel

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"Also erzähl. Wie konnte das passieren?", fragte mich meine beste Freundin und nippte anschließend an ihrem Cocktail.

Wir haben uns im Hof von dem Hotel an die Bar gesetzt, um den Abend ausklingen zu lassen und uns noch wegen Alec und mir zu unterhalten. Ich konnte schließlich schlecht eine riesen Bombe beim Shoppen platzen lassen und dann nichts mehr dazu sagen. Da wollte Mila schon ein paar mehr Details.

Und ich wollte sie ihr erzählen. Es tat mir gut, mich darüber auszutauschen. Die Meinung meiner besten Freundin zu hören und besonders meine Ängste und Zweifel zu äußern. Ihre Sicherheit spüren.

"Es ist einfach so passiert", gab ich von mir. Das stimmte ja auch.

Mila sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Wirklich! Wir haben uns schlafen gelegt und Alec hatte mich zuvor noch näher an sich gezogen. Er war so aufgelöst wegen gestern auf der Party. Was mir dann auch die Augen geöffnet hat, wie wichtig ich ihm scheinbar noch bin", fing ich an und nahm mir dann auch einen Schluck von meinem Cocktail.

Ich stellte ihn wieder auf dem Glastisch ab und ließ meine Gedanken zurückschweifen.

"Naja und nach dem aufwachen, waren wir uns immer noch so verdammt nahe. Er hat mich geküsst."

Mila schlürfte gespannt an ihrem Glas und bekam gar nicht genug von der Story. Sie machte eine Handbewegung, welche zeigte, ich solle eilig weitererzählen.

"Ich hab den Kuss sofort erwidert..naja dann ist es passiert", piepte ich zum Schluss.

"Du nimmst doch aktuell gar nicht die Pille. Oh Lexy, bitte sag mir ihr habt verhütet", jammerte Mila los und kniff verzweifelt die Augen zusammen.

"Najaaa..", fing ich an.

"LEXY!", rief sie und ich stoppte sie.

"Beruhig dich. Ja, wir haben verhütet. Allerdings hatte er keine Kondome bei sich. Und ich auch nicht", begann ich weiterzuerzählen.

"Alsooo..musste ich mir welche von Timothy klauen."

"Hahahaha", fing sie lauthals an zu lachen. "Das wird ja immer besser."

Ich schmunzelte. Mila war einfach die beste Zuhörerin die man sich vorstellen konnte.

"Aber warte..wieso hatte Alec denn keine Kondome dabei? Es ist über ein Jahr her, als ihr das letzte mal was miteinander hattet und selbst da nur geküsst bis ihr es beendet habt", überlegte sie.

"Er dachte, dass er sie nicht braucht", sagte ich ihr offen. "Soll das heißen, er hatte seitdem keinen Sex mehr? Er? Als Typ? Ich meine für uns Mädchen geht das schon mal. Klar, mit Sex ist es immer besser, aber ein Typ?"

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich hoffe es so sehr, dass er mit keiner anderen etwas hatte", seufzte ich.

Es würde mich zerreißen. Mir lag einfach noch viel zu viel an ihm. Ob er es mir überhaupt erzählen würde, wenn er mit einer anderen was hätte? Wahrscheinlich nicht, verständlich. Ob ich es ihm sagen würde? Naja, ehrlich gesagt hatte ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht.

Ich hatte kein Bedürfnis einem anderen Jungen näher zu kommen. Es war bisher immer nur Alec. Mit ihm hatte ich mein erstes Mal, ich wollte keinem anderen Jungen so nahe sein. Das machte mir irgendwie sogar Angst. Ich war nicht die Art Mädchen, welche für schnelle Nummern mit fremden Männern etwas haben konnte. Für mich gehörte da so viel Vertrauen und Sicherheit dazu. Ich möchte nicht jedem meinen Körper anvertrauen. Bisher wollte ich es nur bei Alec.

"Weiter in der Story?", drängte Mila dann wieder.

Stimmt, ich hatte noch gar nicht fertig erzählt.

"Naja...dann hatten wir eben Sex. Und nach dem Shoppen eventuell auch nochmal", piepste ich weiter in hoher Stimme.

"Zweimal an einem TAG!?", rief sie und ich wurde rot.

"Ich möchte auch wieder frisch verliebt sein", seufzte Mila frustriert.
Verwirrt sah ich sie an. War sie etwa mit Carter nicht mehr glücklich? Das wäre mir nie aufgefallen.

"Wie meinst du das? Willst du mit Carter Schluss machen?", fragte ich sie traurig.

Mila riss ihre Augen auf:"Nein! Will ich nicht. Es ist nur so eine spannende Phase am Anfang. Wenn man sich verliebt und nicht mehr ohne den anderen überhaupt noch atmen kann. Immer zusammen sein will. Immer romantische Sachen unternimmt. Der Sex...Trotzdem würde ich Carter niemals verlassen. Ich liebe ihn überalles. Ich vermisse nur etwas die Spannung zwischen uns."

"Weisst du was ich vermisse?"

"Hm?"

"Das Vertrauen. Die Sicherheit. Zu wissen, man kann sich immer auf diese Person verlassen. Derjenige wird immer für einem da sein, einen auffangen wenn es einem mal nicht gut geht. Die schönen Momente noch schöner macht. Und wenn es nur kleine schöne Momente sind und kein romantisches Dinner. Wenn ich etwas erzählen will, muss ich nicht mit meiner Geschichte von ganz vorne anfangen, denn derjenige weiß ja immer alles aus meinem Leben. Kein "Was ist deine Lieblingsfarbe" mehr. Es ist so toll, wenn man die andere Person in und auswendig kennt."

Mila fing an zu lächeln und nickte.

"Du hast recht. Das würde ich nicht hergeben wollen", lächelte sie wieder verliebt.

Ich war erleichtert, dass ich ihr vor Augen zeigen konnte, welch ein Glück sie mit Carter hatte. Auch wenn man manchmal die Zeit vermisste, wenn man sich das erste Mal verliebt hatte. Das erste Mal geküsst. Die Schmetterlinge im Bauch.

Trotzdem verstand ich Milas kleine Enttäuschung.

Man durfte die Beziehung nicht schleifen lassen. Ich müsste dringend mal mit Carter sprechen, um seine Beziehung mit Mila wieder aufregender zu gestalten.

Wenn meine beste Freundin glücklich war, war ich es auch.

Wenn meine beste Freundin glücklich war, war ich es auch

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Wie fandet ihr das Gespräch zwischen Mila und Lexy?

Kommentiert^^

Eure
Melli♡

KätzchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt