Nachdenklich hockte ich an der Kücheninsel und rührte meinen heißen Kaffee mit einem Teelöffel um.
Ich zuckte leicht zusammen, als sich eine Hand auf meinen Rücken legte.
"Tut mir leid. Ich bin es nur. Wieso bist du denn schon so früh wach?"
Alec setzte sich neben mich hin und sah mich gespannt auf meine Antwort an.
"Ich..musste über ein paar Sachen nachdenken", gestand ich und erwiderte seinen Blick."Über was denn?", fragte er mich ganz locker und dachte sich scheinbar nichts dabei. Ich wandte meinen Blick wieder von ihm ab und starrte mein Getränk intensiv an.
"Lexy? Was ist los? Erzähl es mir", meinte er dann besorgt. Seufzend ließ ich meine Schultern fallen und fuhr mir durch meine langen Haare.
"Über Nate. Ich hab über Nate nachgedacht", sagte ich ihm dann und konnte ihm dabei nicht einmal in die Augen sehen.
"Was? Warum denn Nate? Was ist mit ihm?", hakte er weiter nach und wurde dabei ganz unruhig.
"Ich will mit ihm reden. Ich hab seitdem Ganzen noch nie mit ihm gesprochen. Es wird Zeit."
"Warum auf einmal? Wieso willst du dir das denn antun? Dann wird alles wieder hochkommen", versuchte er mir davon abzuraten. Allerdings war meine Entscheidung schon längst getroffen.
"Ich hab dich nicht um Erlaubnis gebeten, Alec. Akzeptier es, ich hab noch was mit ihm zu bereden, bevor wir auf Reisen gehen."
"Na schön, aber du wirst da nicht alleine hingehen", kam es streng von ihm.
"Wenn es dir dann besser geht. Dann geh von mir aus mit. Es ist mir egal wer dabei ist. Ich muss nur mit ihm reden."
"Wann hast du vor zu ihm zu fahren?"
"Jetzt dann. Es ist Wochenende und keine Party findet dieses mal statt. Lernen muss ich auch nicht. Das werde ich ausnutzen."
"Dann gebe ich Mace noch schnell Bescheid. Warte auf mich."
Alec lief eilig nach Oben und ich trank dann meinen Kaffee noch aus. Ich hüpfte von meinem erhöhten Stuhl runter und lief schon mal auf die Haustür zu, als Alec die Treppe runter joggte.
"Warte doch", meckerte er total gehetzt.
"Lass dir Zeit. Ich muss mich Zuhause erst einmal noch umziehen. Wir treffen uns in zehn Minuten bei meinem Auto", sagte ich ihm und verließ das Haus.
Es war ziemlich kalt draußen und ich lief eilig über den Gehsteig, bis hin zu meinem Haus.
Als ich dann Zuhause mit allem fertig war, ging ich auf mein Auto zu, wo Alec bereits auf mich wartete.
Wir stiegen leicht frierend ein und machten uns gleich mal die Sitzheizung an.
Als ich die Adresse im Navi eingegeben hatte, zeigte es mir über eine Stunde Fahrt an. Hoffentlich würden zwischen Alec und mir keine peinlichen Gespräche entstehen.Ich fuhr zügig los und versuchte mich auf den Straßenverkehr und nicht auf Alec zu konzentrieren. Was gar nicht so leicht war, denn meine Gedanken kreisten seit gestern nur noch um ihn. Solange hatte ich nicht mehr über uns nach gedacht, ich hatte geglaubt, ich hätte es mit uns abgeschlossen. Scheinbar nicht, sonst hätte ich ihm nicht sagen wollen, dass ich ihn vermisste. Bei Gott, danke, dass ich es nicht zu Ende gesagt hatte.
Doch als er meine Hand hielt und für mich da war, dass hatte zu viel in mir ausgelöst. Seufzend fuhr ich mir über meine Stirn und Alec musterte mich von der Seite.
"Alles okay? Soll ich lieber fahren?"Scheinbar hatte er meine Abwesenheit bemerkt.
"Hm? Nein, nein. Alles bestens."
"Willst du über was reden?", kam es dann von ihm und ich stockte.
"Ü-Über was denn reden? Es gibt nichts zu reden", stammelte ich nervös."Ehm okay. Ich dachte nur du willst vielleicht über irgendwas reden, was dich von Nate ablenken könnte."
"O-Oh..eh ja. Keine Ahnung, über was willst du reden?", kam es dann überfordert von mir.
"Hm, vielleicht-Lexy! Die Ampel ist rot", meinte er laut und ich bremste erschrocken, bevor ich drüber gefahren wäre.
"Wir tauschen. Lass mich fahren", sagte er ernst und ich nickte sofort. Solange die Ampel noch rot war, tauschten wir Plätze und nun fuhr er.
"Tut mir leid", murmelte ich dann noch wegen meinem unkonzentrierten Fahrstil.
Mitfühlend sah er mich an und legte seine Hand sanft auf meinen Oberschenkel.Ob diese ganzen Berührungen wohl für ihn unbedeutend waren? Tat er sie nur so nebenbei oder dachte er auch darüber nach, wo er mich berührte? Was das bedeuten könnte?
Aber er sah stur geradeaus und fuhr wesentlich konzentrierter als ich. Scheinbar war es für ihn unbedeutend. Zumindest mehr als für mich.
Als wir dann mal wieder an einer Ampel stehen mussten, sah er mich an und schenkte mir ein Lächeln.
"Ich versteh's wenn du mehr als nur aufgeregt wegen Nate bist. Deswegen bin ich doch mitgekommen. Es ist okay, wenn deine Gedanken gerade nur um ihn kreisen."
Wenn er nur wüsste, um wen sie eigentlich kreisten.
Ich war zwar aufgeregt und hatte Bauchschmerzen wegen Nate, aber ich dachte nur an Alec. Denn er hatte in meinem Kopf mehr Vorrang als Nate. Er war wichtiger.
Er würde immer wichtiger sein.
Meinung zum Kapitel?
Wie gefällt euch der Anfang bisher?
Eure
Melli♡
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Kätzchen
Teen FictionHabt ihr sie etwa vergessen? Die alte Schachtel? Nein, nein. Diese Frau kann man nicht vergessen. Zumindest Lexy und ihre Gruppe nicht. Die alte Dame hatte sich mal wieder in Portland blicken lassen und musste dabei natürlich auf die verrückten Fre...