Kapitel 1

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Hätte ich gewusst was mir passieren würde, als ich an diesem Abend alleine von meiner besten Freundin nach Hause ging, wäre ich vermutlich für immer in ihrem Haus geblieben.

Ich hasse zwar Vorstellungen, aber ich werde mich jetzt trotzdem erst einmal vorstellen.
Mein Name ist Allison, aber die meisten nennen mich einfach nur "Allie". Ich habe dunkelblondes bis braunes Haar und grüne Augen.
Mein Leben ist eigentlich ziemlich langweilig, es passiert einfach nie etwas spannendes. 
Aber was erwarte ich auch ?

Heute ist endlich Freitag und ich verabredete mich nachmittags mit meiner besten Freundin.
Gegen 15 Uhr machte ich mich auf dem Weg zu ihr nach Hause. Der Nachmittag war wie immer wirklich schön. Wir quatschen die ganze Zeit über alles mögliche.
Als es langsam dunkel wurde verabschiedeten wir uns und drückten uns noch einmal kurz.

In der Zwischenzeit hatte es geregnet weshalb die Straßen im Laternenlicht leicht glitzerten.
Obwohl es schon Juli war, fühlte es sich immer noch nicht wirklich nach Sommer an.
Im Schein einer Laterne zog ich meine hellgraue Sweatshirtjacke noch etwas enger an mich dran.

Ich fühle mich irgendwie etwas beobachtet, kann aber niemanden sehen, als ich mich während ich gehe probiere unauffällig umzudrehen. Warum sollte mich auch jemand beobachten ? Oh Mann, ich werde echt paranoid. Ich glaube ich habe zu viele Filme und Bücher dazu gesehene und gelesen.

Außer mir sehe ich niemanden. Nur noch ein paar Straßen und dann bin ich endlich auf der stärker befahrenen Straße. Ich verschnelle etwas meine Schritte, weil ich mich plötzlich immer unbehaglicher fühle.

Auf einmal höre ich Schritte hinter mir. Ok, bloß nicht überreagieren, die Straße gehört schließlich nicht mir alleine. Doch als sich diese Schritte plötzlich verschnellern, bekomme ich es doch etwas mit der Angst zutun.

Hey, du. Bleib mal stehen !", höre ich auf einmal eine männliche Stimme hinter mir sagen. Meint der mich ? Unsicher was ich jetzt tun soll drehe ich mich vorsichtig etwas um. Der Mann steht nun ein paar Meter hinter mir und obwohl ich ihn in der Dunkelheit nicht wirklich erkenne, weiß ich genau, dass er mich anguckt.
Mein Herzschlag verschnellt sich etwas. Wieso werde ich auch immer so schnell aufgeregt ? Vielleicht möchte er ja auch nur nach dem Weg zum Bahnhof oder so fragen.

Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm um. Abwartend ob von ihm noch etwas kommt. Aber er sagt nichts. Ich merke nur immer noch seinen stechenden Blick auf mir. Ich räusper mich kurz ,,Kann ich Ihnen irgendwie helfen ?".

Er antwortet nicht direkt, kommt aber einpaar Schritte näher zu mir. Ich muster ihn unauffällig. Der Mann trägt einen schwarzen Hoodie und eine Jeans ebenfalls in schwarz. Seine Haare sind braun und leicht gelockt. Aus dieser Entfernung kann ich noch nicht seine Augenfarbe erkennen, sehe aber wie seine Mundwinkel sich leicht heben.

Unsicher sehe ich ihn an. Kommt da heute noch was ? Ich drehe mich langsam wieder um und möchte einfach schnell nach Hause gehen. Doch auf einmal packt er meinen rechten Arm und zieht mich zu sich ran, sodass ich gegen seine Brust pralle. Seine Finger krallen sich fest in meinen Arm. Er beugt sich leicht zu mir runter und flüstert mir mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht ,,Wir wollen dich !" ins Ohr.

Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr euch so stark erschreckt, dass ihr das Gefühl habt euer Herz bleibt stehen ? Genaus das habe ich gerade. Ich kriege kaum Luft und das nur wegen seinen Worten. Ich glaube nicht, dass das ein Spaß ist.
Scheiße ! Was soll ich jetzt machen ? Er sieht ziemlich sportlich aus und sein eiserner Griff an meinem Arm lässt davon schließen, dass ich bei einem Kampf keine Chance gegen ihn hätte.
Aber ich muss doch irgendetwas tun !

Keine Ahnung woher ich diesen Mut auf einmal her habe, aber ich drehe mich schnell zu ihm um und ziehe mein Bein zwischen seinen Beinen hoch.
Sofort bückt er sich und lässt mich los ein ,,Fuck !" verlässt seine Lippen, während er seine Hände schützend auf die schmerzende Stelle legt.
Das ist meine Chance !
Ich laufe so schnell ich kann in irgendeine Richtung, Hauptsache weg von diesem Psycho.

Von hinten höre ich den Mann ,,Holt die Scheiß Schlampe her !" rufen.
Warte was ? Heißt das, dass es noch mehr von diesen Idioten hier gibt ?
Während ich weiter renne, gucke ich kurz über meine Schulter und tatsächlich rennen nun noch zwei andere Männer hinter mir her.
Für eine kurze Zeit kann ich schon relativ schnell laufen, aber meine Ausdauer ist leider immer echt schlecht. Schon nach kurzer Zeit bekomme ich Seitenstiche. Ich sollte wirklich mehr an meiner Ausdauer arbeiten.
Außer meinem eigenen Atem, den Schuhsohlen welche immer wieder auf dem harten Asphalt aufkommen und das Rauschen von meinem eigenen Blut in meinen Ohren kann man nichts hören.
Ich blende einfach alles um mich herum aus, es geht gerade nur darum schneller als die hinter mir zu laufen. Aber leichter gesagt als getan.
Meine Lungen brennen schon wie Feuer und ob ich will oder nicht, ich weiß selbst, dass ich nicht mehr lange laufen kann.

Plötzlich packte mich jemand von hinten und wirft mich auf den Boden. Meine Hände werden durch den schnellen Aufprall aufgeschürft, aber das ist jetzt echt meine kleinste Sorge.

Die Angst von vorhin wird jetzt nur noch schlimmer, als ich realisiere, dass einer von ihnen gerade auf mir lag. Ich traue mich gar nicht erst ihn anzugucken und starre weiter auf den nassen Boden, auf dem ich nun liege.

,,Das war ein sehr großer Fehler von dir. Glaub mir, dafür wirst du noch bezahlen." sagt nun der andere Mann, der nun auch bei uns angekommen ist.
Langsam finde ich meine Stimme wieder, wobei sie alles andere als selbstsicher klingt, ,,Was wollt ihr von mir ?".
Ein dunkles lachen ertönt ,,Oh Honey, wir wollen dich !".
NEIN ! Das kann nicht wahr sein. Vielleicht ist es doch nur ein Albtraum und ich wache gleich wieder auf. So etwas kann mir doch gar nicht passieren. Das gibt es doch nur in Filmen,Büchern oder irgendwo anders auf der Welt und dann würde das doch nicht mir passieren.

Doch als eine Hand schallend auf meiner Wange landet, wird mir bewusst, dass das gerade die Realität ist.
,,Steh auf, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit !", sagt einer der Männer. Der eine vom Anfang ist mittlerweile auch da, welcher mich mit einem hasserfüllten Blick anschaut. Oho. Was habe ich nur gemacht.
Das Gewicht über mir ist verschwunden und ich werde unsanft hochgezogen.
Erst jetzt merke ich, dass ich bereits an meinen Handgelenken und Füßen mit Panzertape gefesselt worden bin. War ich wirklich so in Schock, dass ich nicht einmal das mitbekommen habe ?
Und warum sieht mich den keiner ? Klar, es ist Abend, aber es war doch noch gar nicht so spät.

Plötzlich werden wir von den Scheinwerfern eines schwarzen Autos geblendet. Es kommt immer näher und ich hoffe schon, dass das meine Rettung sein könnte.
Das Auto hält direkt vor uns.

Der Fahrer öffnet das Fenster, er hat braune Haare und strahlend blau-graue Augen. ,,Das hat aber lange gedauert. Sie ist doch nur ein wehrloses Mädchen, was stellt ihr euch so an ?" ,fragt der Fahrer. Na toll, der gehört anscheindend auch zu diesen Bekloppten.
Der dem ich vorher in seine Kronjuwelen getreten habe antwortet nur genervt ,,Ach halt doch die Klappe, Louis. Du hättest den Mist ja auch selbst machen können."

Wenigstens weiß ich jetzt schon mal einen Namen. Louis fing an leise zu lachen, ,,Ist ja gut Harry. Kommt steigt jetzt endlich mal ein, bevor uns doch noch jemand sieht.".

Kidnapped by One Direction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt