Kapitel 14

2.3K 32 25
                                    

"Darf ich in der Zeit in der die Nudeln kochen vielleicht schnell duschen gehen?" frage ich und schiebe schnell noch ein "Bitte?" hinzu.
Liam schaut kurz auf sein Handy, wohl um die Uhrzeit zu checken. Schließlich rappelt er sich auf "Okay, dann komm." Unsicher schaue ich ihn an und muss an das letzte mal denken, als ich duschen gehen wollte.
Liam muss meine Gedanken erraten haben "Keine Sorge, ich ziehe nicht so was wie Harry ab" Etwas erleichtert atme ich aus und ergreife Liams ausgestreckte Hand. Dann ergänzt er noch "jedenfalls noch nicht."

Liebend gern hätte ich meine Hand schnell wieder aus seiner gezogen, aber sein fester Griff verhinderte dies. Wenn er mich mit seinen Worten beruhigen wollte, dann hat das nicht wirklich funktioniert.

Oben im Flur angekommen strebt Liam nicht direkt das Badezimmer an. "Ich muss nur noch kurz was holen." mit diesen Worten zieht er mich mit in sein Zimmer.
Sofort kommt wieder die Angst in mir hoch. Krampfhaft versuche ich meine Hand aus seiner zu ziehen und möchte ihn mit der anderen Hand von mir weg schieben.
Will er jetzt das machen, was er vorhin noch verneint hatte?

Liam lässt meine Hand los, aber ich habe keine Zeit von ihm weg zu gehen, denn seine Hände umklammern nun fest meine Oberarme. "Hey" sagt er in einer beruhigenden Stimme "schau mich an." Ich schüttel langsam meinen Kopf und schaue währenddessen auf den Boden.

Mein linker Arm wird los gelassen. Dafür spüre ich allerdings jetzt seine Hand an meinem Kinn. Schon beinahe vorsichtig hebt er meinen Kopf, sodass ich ihm doch in seine braunen Augen schaue.
Ich habe Angst vor ihm. Er ist so viel stärker als ich und ich weiß nicht, was er als nächstes vorhat.

Er schaut mich eindringlich an "Alles ist gut, du brauchst gerade keine Angst zuhaben." Versucht er mich wirklich zu beruhigen, oder ist das nur ein blöder Trick?
"Ich wollte mir nur einen Zeichenblock und Stifte holen. Ich zeichne gerne und dachte das wäre ein guter Zeitvertreib, während du duschst."
Unsicher schaue ich ihn an. Irgendetwas sagt mir, dass er die Wahrheit sagt.
In mir kommt ein Scham Gefühl hoch. Er wollte nur etwas holen und ich denke direkt an das schlimmste.

"Entschuldigung, ich dachte du wolltest etwas anderes machen und dann habe ich Panik bekommen."
Er lässt nun auch meinen anderen Arm los "Das habe ich mitbekommen." antwortet er nur und dreht sich lässig zu seinem Schrank um, als wäre nichts gewesen.

Im Badezimmer angekommen lässt sich Liam auf einen Hocker neben der Tür fallen und öffnet sein Skizzenbuch. Kann er wenigstens vor der Tür warten? Es kommt mir auch komisch vor, mich jetzt einfach so auszuziehen.
"Ich will dir ja keinen Stress machen, aber du hast nicht mehr viel Zeit. Und wenn du warten möchtest bis ich raus gehe, wären wir noch morgen hier."
Er ist sowieso in seine Zeichnung vertieft, also drehe ich mich schließlich um und fange an mich auszuziehen. Viel habe ich ja sowieso nicht an.

Ich steige in die Dusche und schalte das Wasser an. Genüßlich schließe ich die Augen und genieße das Wasser auf meiner Haut und in den Haaren. Für einen Moment kann ich sogar den Fact das einer meiner Entführer auch hier ist ausblenden.

Nachdem ich meine Haare gewaschen habe trockne ich mich mit dem Handtuch das gefaltet vor der Dusche lag ab und Wickel es um meinen Körper.

Ich räusper mich kurz "Soll ich die alten Sachen wieder anziehen, oder darf ich etwas frisches anziehen?"
Liam blickt von seinem Block auf "Ich such dir was frisches raus." Mit diesen Worten klappt er sein Skizzenbuch zu und richtet sich auf. Er öffnet die Tür und deutet mir ihm zu folgen.

Der Fußboden ist kühl, als ich darauf Barfuß hinter Liam hergehe.
In 'meinem' Zimmer angekommen setzte ich mich auf das Bett und beobachte Liam dabei wie er in dem Schrank nach einem geeigneten Outfit für mich sucht.
Schließlich dreht er sich um und wirft mir weiße Spitzenunterwäsche zu. Dann dreht er sich wieder um und sucht weiter.
Währenddessen wende ich mich von ihm ab und ziehe diese schnell an. Obwohl ich jetzt schon etwas anhabe wickel ich das Handtuch wieder um.
"Hier, ich denke das müsste passen." Er wirft mir ein beiges Top mit einer kurzen Hose in der selben Farbe zu. Unten am Rand der kurzen Hosenbeine und am Ausschnitt ist etwas Spitze in Form von kleinen Blumen. Unter anderen Umständen fänd ich den Schlafanzug ganz schön.
Schnell ziehe ich mir auch diese Sachen an.

"Habt ihr vielleicht auch noch eine Bürste oder sowas?" Meine Haare sind gefühlt ein einziger riesiger Knoten. "Ich hätte einen Kamm." Ich nicke, immerhin ist das besser als nichts. Liam reicht ihn mir und ich fange an meine Haare zu entwirren.

Meine Haare sind nun endlich wieder einigermaßen normal, also gehen Liam und ich wieder zurück zu den andern.
Jemand muss die Nudeln abgegossen haben, denn sie sind gerade schon dabei sie sich auf ihre Teller zu schaufeln.
Zayn bemerkt uns zuerst "Jetzt sieht sie auch wieder einigermaßen okay aus." Wow, danke für dieses tolle Kompliment.

Die Jungs haben schon den Tische gedeckt und setzen sich nun hin. Harry schlägt vor "Wir essen einfach zuerst und wenn noch etwas übrig geblieben ist, kannst du es essen." Naja, immerhin besser als nichts. Im Keller gab es für mich wenn überhaupt nur eine Flasche Wasser, also nicke ich nur als Zustimmung.

Nachdem die Jungs fertig mit Essen sind, räume ich die Teller ab und esse noch schnell etwas in der Küche.

Keiner von ihnen hatte mir gesagt, was ich danach machen soll. Deshalb beschließe ich leise in Richtung Wohnzimmer zugehen, indem diese sich gerade Unterhalten.
Hinter einer Wand bleibe ich erst einmal stehen, als ich höre wie sie über mich reden.
"Die ist jetzt schon total verängstigt, ernsthaft ihr hättet dabei sein müssen." höre ich Liam sagen. Ich kann mir gut denkem wovon er spricht und gerne würde ich mir für meine Aktion mit der Hand gegen die Stirn hauen. Niall antwortet daraufhin "Ist doch gut, die soll doch Angst vor uns haben. Wir haben hier ja auch das sagen."
"Ich weiß nicht ob sie stark genug dafür ist."
Jetzt schaltet sich auch Louis dazu "Worauf willst du hinaus, willst du das wir sie umbringen und uns eine andere besorgen?"
Mein Herz fängt schneller an zu schlagen und das Blut rauscht in meinen Ohren. Langsam taumel ich etwas rückwärts und stoße direkt gegen jemanden. Ich muss nicht das Gesicht der Person sehen, um zu wissen das diese jetzt gerade alles andere als erfreut darüber ist über das was ich gerade offensichtlich getan habe.

_______________________________________
Hey, wie geht es euch?

Ich hoffe ihr findet dieses Kapitel ganz okay. :)

Gibt es eigentlich einen von One Direction, den ihr am liebsten mögt? ♡

Kidnapped by One Direction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt