14.

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Das Restaurant ist eine elegante Mischung aus Hippie und das neue Modern. Irgendwie eine komische Mischung, wenn man mal bedenkt, dass sich diese beiden Dinge gar nicht vergleichen lassen und auch so überhaupt nicht gleich sind.

Zwischen mir und meinem Bruder herrscht eine unangenehme Stille.

Bereue ich es diese Frage gestellt zu haben? Sicher ist, es wäre so oder so raus gekommen, selbst wenn ich nicht gefragt hätte. Gerade als wir uns setzen, ergreife ich die Chance mich nochmal genauer umzusehen. Dieser Ort ist fantastisch, man fühlt sich aufgenommen und angekommen. Viele grüne Pflanzen schmücken das Resturant, es gibt sogar ein braunes leder Sofa, was ziemlich untypisch für ein Resturant ist. Außerdem gibt es eine Bar, jeder Barhocker der daran steht ist ein anderer, was dem ganzen das letzte i-Tüpfelchen gibt.

"Gefällt es dir hier?", Sid reißt mich aus meinen Gedanken, ich nicke lächelnd und lasse meine Augen noch ein letztes mal über alles blicken.

"Ich war schon oft hier, sehr oft sogar", erklärt er mir, während er nun auch einen kurzen Blick auf das ganze Resturant gibt.

"Wie kann es sein, dass ich dich nie getroffen habe, wenn du doch unmittelbar in meiner Nähe warst?"

Er zuckt mit den Schultern.

"Ich denke ich bin einfach ein klasse Spion, nur das ich dich nicht ausspioniert habe, sondern einfach nur unauffällig war."

Ich lache und ziehe eine Grimasse.

Er nimmt ein schluck von seinem Wasser, welches er gerade bestellt hat. Ich tue es ihm gleich und es gibt wieder eine kurze Stille.

"Wer waren die zwei neben dir?"
Ich schaue auf zu ihm und stelle mein Glas ab.

"Meine besten Freunde", antworte ich ihm, kurz und knapp. Er hebt eine Braue.

"Beste Freunde?"

"Was sonst...?", frage ich. Ich schaue ihn mit zusammengekniffenen Augen an, doch er lacht bloß amüsiert.

"Wie heißt der Typ?"

Überrascht von seiner Frage, frage ich wieso er das wissen möchte, doch alles was er sagt, ist "Einfach nur so." Also erzähle ich ihm von Adam und alles was dazu gehört.

Nach einer Weile merke ich, wie meine Blase drückt, dass heißt dann wohl ich sollte mich schleunigst auf Klo begeben. Ich entschuldige mich und mache mich auf den Weg zur Toilette. Gerade als ich abbiege höre ich wie die Tür des Restaurants aufgeht, heute scheint es ziemlich leer zu sein, ich frage mich was hier für Leute abhängen. Dem Style des Resturants nach zu Urteilen, wohl eher Menschen die näher mit der Natur sind als ich.

Ich schüttel meine Hände ein bisschen während ich auf den Tisch zugehe, da sie nicht ganz trocken sind, weil der Papierspender nur 1 Tuch aufeinmal rausgibt, so Umweltbewusst. Im Augenwinkel sehe ich wie jemand auf einem Barhocker sitzt, ich fühle mich leicht beobachtet also drehe ich mein Kopf und schaue interessiert hin. Augenblicklich bleibe ich stehen und traue meinen Augen kaum.

Da sitzt Arvin.

Ob er wohl auch öfters hierher kommt? Wieso genau hat es der Zufall so bestimmt, dass er genau jetzt auch hierher kommt?
Ich nicke ihm lächelnd zu, doch er macht keine Anstalten irgendetwas zu sagen oder sich in Bewegung zu setzen, er ist wohl wütend wegen irgendwas. Apropo in Bewegung setzen, ich sollte nicht weiter hier rumstehen, sonst kommen noch Fragen auf, die ich nicht beantworten kann oder will.

Den restlichen Tag beachte ich Arvin nicht weiter. Und zum Glück hat Sid auch keine Fragen gestellt, obwohl ich ohne ein Wort zu sagen einfach stehen geblieben bin.

Sid hat mir erzählt was er beruflich macht und ich bin erstaunt, anders kann ich es nicht ausdrücken. Dieser Mann mit Lederjacke, Boots und Piercing arbeitet in einem Kindergarten. Er lachte nur über meine Reaktion, aber ja ich war überrascht. Vielleicht war es auch ein kleines Vorurteil, was ich hatte. Er sieht nicht aus wie der Mensch, der sich freiwillig mit Kindern zusammensetzt.

Außerdem zeichnet er gerne, er hat mir versprochen seine Zeichnungen zu zeigen wenn wir zu Hause sind. Und er hört gerne Queen...

Ich kenne jeden Song auswendig.

Allerdings hat er das ein bisschen zu selbstsicher gesagt. Ich habe noch so viele andere Dinge über ihn erfahren, aber nichts über Freunde oder Partner. Wahrscheinlich braucht er noch etwas Zeit, aber dass ist vollkommen Okay für mich. Ich möchte auch nicht alles Preisgeben, was ich zu sagen habe oder erlebt habe.

"Und wie war es?", ich stehe mit Dad in der Küche und wir unterhalten uns über die verschiedensten Dinge. So etwas haben wir seit Monaten nicht mehr gemacht. Erstaunt von seiner Frage, stelle ich mein Glas Wasser ab.

"Es war unglaublich schön. Ich bin froh ihn zu kennen, und ich muss sagen, wir haben mehr gemeinsam als ich dachte", das fette grinsen in meinem Gesicht will einfach nicht verschwinden.

"Das freut mich z-", Dad wird von dem klingeln des Telefons unterbrochen. Er deutet nur mit einem Finger drauf und ich nicke einverstanden. Auch wenn das Gespräch zwischen mir und Dad nicht allzu lang war, gab es dennoch ein Gespräch. Es macht mich glücklich zu wissen, dass er eigentlich immer noch der Alte ist, der er mal war. Natürlich vergesse ich nicht alles was passiert ist, aber diesef kleine Schritt macht zumindest alles etwas besser.

Ich will gerade die Küche verlassen, als mein Blick auf das Handy meines Vaters fällt. Es ist entsperrt und der Chat mit Arvin ist geöffnet, ich sollte was ich jetzt als nächstes tue, nie wieder tun.

Schnell greife ich nach dem Handy und Speicher Arvins Nummer bei mir ein. Unter A~

just the two of usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt