Leise trete ich wieder in die Küche ohne zu wissen wie ich mich genau verhalten soll. Vielleicht halte ich mich an den Plan so zu tun als wäre nichts. Was wahrscheinlich auch besser so ist, man flirtet schließlich nicht jeden Tag mit seinem Lehrer, aber zudem bekommt auch nicht jeder eine Antwort wie ich darauf. Hätte ich einmal meinen Mund gehalten, wäre es jetzt nicht unangenehm zwischen uns. Doch ich konnte nicht anders, er hat etwas was andere nicht haben. Ich bin so daran interessiert ihn kennenzulernen, was ich schon lange nicht mehr hatte. Denn ich habe bisher niemanden an mich rangelassen, nachdem ich eine harte Abfuhr von Noah bekommen habe. Er ist letztes Jahr von der Schule geflogen und somit war unsere Beziehung beendet. Er hat alles nur noch schlimmer gemacht, geschwänzt, geraucht und sich etliche male geprügelt. Fast jede Woche war etwas anderes, ich hab mich schon gefragt wann er denn nun von der Schule fliegt. Natürlich wollte ich es nicht, weil ich ihn geliebt habe und in dme Glauben war er würde mir gut tuen. Doch was er mir alles angetan hatte, hätte meine Seele sowieso nicht mehr lange ausgehalten. Er erniedrigte mich jedes mal, und bei Freunden tat er so als ob alles perfekt wäre. Ich kam gut drüber hinweg, aber manchmal denke ich immer noch daran. Er war so nett und dann, schlagartig, wurde er zu diesem Biest. Pem und Adam dachten immer er schlägt mich oder bestraft mich indem er mir körperliche Schäden hinzufügt. Er hat mich nicht geschlagen, aber er war grob zu mir, er beleidigte mich als Schlampe, weil ich mit bei Adam war. Er nannte mich naive Bitch, weil ich ihm alles abgekauft habe. Wo er war und mit wem. Also kann ich mir ausmalen was er hinter meinem Rücken alles getan hat...und mit wem.
Du bist der Grund wieso deine Mutter abgehauen ist.
Das hat sich so in meinen Kopf gesetzt und es vergeht kein Tag an dem ich nicht daran denke. Er erlaubte sich meine Mutter mit rein zuziehen und es zu seiner Waffe zu machen mich auf ein neues zu verletzen. Mittlerweile denke ich nur daran ohne etwas zu fühlen.
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"Nach dieser Aufgabe haben Sie es geschafft", sagt er ohne mich anzuschauen. Nach der Aufgabe hat dieser Wahnsinn endlich ein Ende. Ich wollte seine Nähe spüren und ihn riechen, aber meine Ruhe zu haben entspannte mich dann doch eher. Ich grübelte ein paar Minuten die Aufgabe zu verstehen, aber nachdem Arvin mir sie erklärt hat, ging alles ziemlich schnell. Natürlich bessert eine Stunde Nachhilfe jetzt nicht meine Note, aber ich fühle mich etwas sicherer. Er packt alles ein und ich nehme mir ein Glas Wasser, welches ich auch sofort austrinke. Ich bin immer noch total aufgeregt und die Vorstellung das er jeden Sonntag hier vor mir steht macht mich verrückter. Und da fällt mir ein...
nächsten Sonntag, da wollte Adam sein Geburtstag nach feiern, da seine Eltern nicht da sind. Das heißt ich werde nicht um 12 Uhr auf der Matte stehen.
Ich räuspere mich um somit die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
"Nächste Woche, da bin ich Samstag etwas länger unterwegs und ich denke nicht das ich um 12 Uhr bereit dazu bin mein Gehirn einzusetzen." Das Schweigen bringt mich fast um, er denkt nicht einmal darüber nach etwas von sich zu geben. Es scheint ihn wohl nicht zu interessieren.
"Was ich damit sagen will ist, wir könnten es auf etwas später an diesem Tag verschieben, ich denke mein Dad hätte damit auch kein Problem, er ist ja sowieso bei Rebecca", den letzten Teil flüstere ich vor mir hin. Ich bin mir sicher Arvin hat es verstanden, denn sein Gesichtsausdruck sagt mir das er Verständnis hat, zumindest für den letzten Teil meines Satzes.
"Dann werde ich mit Ihrem Vater reden, er hat meine Nummer also schreibe ich ihm eine SMS und dann sollte das klar gehen", ich nicke und folge ihm zur Tür.
"Bis zur nächsten Englischstunde, Auf wiedersehen", somit verabschiedet er sich von mir.
"Bis Dann", ich setze ein leichtes Lächeln auf, aber er erwidert es nicht. Das setzt mir einen Schlag aus, zu gerne hätte ich sein lächeln gesehen. Noch ein letztes mal für den heutigen Tag. Er steigt in einen schwarzen Audi A8. Sein Auto hab ich noch nie gesehen, aber es passt ziemlich gut zu ihm, jetzt wo ich es näher und länger betrachte. Ich lehne mein Kopf verzweifelt am Türrahmen ab und schaue ihm zu wie er aus der Ausfahrt fährt. Ich seufze und bleibe noch ein paar Sekunden mit geschlossenen Augen stehen, bis ich mich rein begebe, in mein Zimmer.
Was ist nur los mit mir. Ich kann nicht in ihn verliebt sein, dass ist unmöglich. Wieso er und nicht irgendjemand aus meiner Stufe. Jemand in meinem Alter....
Durch die laute Stille im Haus höre ich das klicken des Schlosses und stehe sofort auf. Ich rechne mit Dad, obwohl ich nicht wüsste wieso er so früh wieder zuhause sein sollte.
Zu meiner Überraschung sehe ich nicht Dad sondern einen großen, Braun haarigen, grünäugigen Typen in meinem Hausflur, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Mein Herz fängt an zu pochen und ich frage mich wer zusammen mit Koffer und Reisetasche bei jemandem am helligen Tag einbricht. Lange bleibe ich nicht unbemerkt als seine Augen plötzlich mich erreichen. Seine Augen wurden groß. Mein Körper versteift sich und ich bekomme mein Mund nicht auf, ich habe Angst und frage mich was dieser Typ in meinem Hausflur will.
"Lenora?", fragt der fremde Typ plötzlich.
Woher kennt er meinen Namen?
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just the two of us
RomanceDas eigene Haus, die reinste Hölle. Die eigene Mutter, hat sie verlassen. Der Vater, der sie nie verstand. Ihr Leben, was Lenora sich anders vorgestellt hatte. Was konnte sie also noch mehr aus der Bahn werfen als all das? Vielleicht ein dummer Fehl...