just the two of us

11.

Ich wache mit einem komischen Gefühlt auf, ich habe jetzt einen Bruder. Ich habe mit meinem Lehrer geflirtet...

 Pem und Adam hab ich lieber noch nichts gesagt, dass mache ich heute in der Pause. Persönlich ist es mir lieber, und ich weiß nicht wie sie reagieren werden.
Meine Aufregung steigt immer mehr und mehr während ich auf das Schulgebäude zulaufe. 

Wie soll ich denn sagen, wie soll ich es sagen? Wie fängt man denn an so etwas mitzuteilen?

 Hier stehe ich vor dem Schuleingang wie angewurzelt da ohne blassen Schimmer was ich tun soll. Ich werde von der Seite angestupst. Mein Blick geht nach rechts und Adam steht neben mir. Er grinst mich mit großen Augen an, aber ich kann nur kurz mit den Mundwinkeln zucken. Es dauert nicht lange und er bemerkt wie aufgeregt und unsicher ich bin.

"Was ist?", er zieht gespannt eine Braue hoch. Ich komme nicht zu Wort da Pem direkt im nächsten Moment neben uns steht.

"Wieso steht ihr beide wie zwei Steine vor der Schule, ist was aufregendes passiert?", fragt sie erwartungsvoll und wackelt mit ihren Augenbrauen. Ich verpasse ihr einen Schlag auf den Arm woraufhin ich einen verärgerten Blick von Pem ernte.

Adam steht total verwirrt da, er weiß gar nicht wovon wir reden, und wenn ich ehrlich bin, will ich das auch nicht.

"Ach scheiße, ich erzähle es euch in der Pause, ja?", sie nicken beide zustimmend und wir gehen rein.

Auf dem Weg zum Geschichtsraum, habe ich ein mulmiges Gefühl. Ich bin total durcheinander, wegen Sid und dem was mit Arvin passiert ist. Ich bin so verknallt da sich nicht mal an etwas anderes denken kann. Ich hatte das Gefühl er denkt dass gleiche, wie gerne ich wissen würde, was gestern in ihm vorging. Ob er jemals seinen Job für mich aufs Spiel setzen würde, nur für einen Kuss. 

Ich muss selber über meinen eigenen, bescheuerten Gedanken lachen.

"Wieso lachst du? Hab ich Lippenstift auf den Zähnen? Oh nein, sind es meine Haare?", sie fasst sich hysterisch an den Kopf. 

"Mein Gott beruhig dich Pem, ich lediglich über meine eigenen Gedanken gelacht." Sie atmet erleichtert aus, ich kann nur lachen.

"Man kanns ja auch übertreiben Pemi", fügte Adam hinzu. Ich kann nicht anders als laut los lachen, Adam steigt mit ein. Manchmal ist sie echt dramatisch. 

"Idioten", murmelt sie und damit geht sie vor uns in den Klassenraum, wo bereits einige Schüler drinsitzen und brav darauf warten bis die Klingel läutet. 

Die Zeit vergeht mal wieder sehr langsam, allerdings weiß ich nicht ob ich das positiv oder negativ in diesem Moment einschätze, denn in der Nächsten Stunde habe ich Englisch. Doch auch so, Geschichte interessierte mich noch nie wirklich, ich weiß auch nicht wozu ich es brauche im späteren Leben. Englisch dagegen ist ziemlich wichtig und interessant dazu, wenn man weiß wovon man redet. Nicht nur aufgrund meines heißen Lehrers, nein, auch weil die Englische Literatur eine wahre Kunst ist. Aber im wiedergeben von Meinungen bezüglich Jane Austen oder jeglichen anderen Autoren, bin ich eine ziemliche Niete. Ich kann mich im privaten sehr gut über Dinge unterhalten und diskutieren, aber im Unterricht mache ich mich zum Affen. Das zählte du einer meiner Schwächen und jetzt wo Arvin den Englisch unterrichtet bei uns, möchte ich mich bemühen schlau zu wirken, vielleicht würde mich das ja attraktiver machen. Denn er hat eine gewisse Kontrolle über mich wie ich mich verhalte. Auch wenn ich ihn nicht kenne, spüre ich etwas zwischen uns, damit bin ich wohl die einzige, aber was soll ich auch erwarten.

"Jetzt erzähl schon!", drängeln Adam und Pem in der Cafeteria. Wie soll ich anfangen.

"Spuck schon aus, ist da doch was passiert?", ich schaue geschockt Pem an. Hat sie völlig den Verstand verloren, dass vor Adam zu erwähnen? 

"Halt die Klappe Pem", ich kneife meine Augen zusammen. Sie erhebt schuldig die Hände.

"Jetzt erzähl doch endlich Le!", immer noch aufgeregt starren beide mich an. Für einige Sekunden ist mir der Mund wie zugeklebt.

"Ich habe einen großen Bruder."

"Ja klar", lacht Adam. Aber Pem sagt rein gar nichts, entweder glaubt sie mir ebenfalls nicht oder sie denkt es entspricht der Wahrheit.

 "Er ist gestern zu uns eingezogen, heißt Sid. Er ist 20." Jetzt hat es Adam auch die Sprache verschlagen, naja wieso denn auch nicht.

"Das ist ein schlechter Witz oder?", sagt Pem nach ein paar Sekunden schweigen. Ich schüttle nur meinen Kopf. Die Klingel reißt die beiden aus der Schockstarre und wir machen uns auf den Weg zum Englischraum.

"Und er will dich nach der Schule abholen?", fragt Pem interessiert beim betreten des Zimmers. Sofort spüre ich Arvins Blick auf mir, aber ich erwidere ihn nicht. Ich will ihm schließlich nicht verfallen, was schon längst überfällig ist denn er ist so ziemlich alles woran ich denke. Ich nicke eifrig, da ich schon etwas nervös bin, nicht nur weil ich mit meinem fremden Bruder heute essen gehe, nein, auch weil Arvin im selben Raum wie ich steht. 

"Ich hoffe er entführt dich nicht", gibt Adam besorgt dazu. Mein Gesicht verzieht sich zu einer komischen Grimasse.

"Die Wahrscheinlichkeit ist auf jeden fall sehr groß, Adam du hast völlig recht", ich verdrehe meine Augen. Jetzt muss ich erstmal diese Englischstunde überstehen und als ich nach vorne Blicke, sehe ich ein leicht angespannten Arvin. Hat er einen schlechten Tag?