SOLAYA.

𝒸𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝓌𝑒𝓃𝓉𝓎

Tief durchatmen, dann wird alles wieder gut. Wir waren nur noch wenige Blocks von meinem früheren Zuhause entfernt und ich bekam es mit dem Angstschwitzen zu tun. Nicht, weil ich Angst hatte, dass meine Familie Luz fertigmachen wird, denn nichts konnte diesen Mann erschüttern, aber ich hatte Angst, dass es zum Streit mit Cade kommen würde, denn Bella hat mich vor einer Viertel Stunde informiert, dass Cade, Kelly und die Zwillinge auch dabei sein werden und nicht so wie jedes Jahr zuvor auf die Bahamas fliegen. Um die Zwillinge machte ich mir keine Sorgen, sie und Luz waren im selben Alter und kannten sich schon aus vorherigen Galas. Das Problem war, wie so oft schon Cade. Ich traute ihm einfach nicht über den Weg. Er würde uns eine Granate in den Weg werfe, das wusste ich, aber es lag an Luzifer ob er die Granate hochgehen lassen würde oder nicht.

"Also, wie läuft es mit der Uni, sind nicht einige Prüfungen die nächsten Wochen?" Bella fragte mich immer über die NYU aus, denn es war immerhin die Uni, an die sie auch gehen würden. Nur mehr ein Halbes Jahr, dann würden sie endlich von Zuhause wegkommen, Für die meisten muss es wie eine kurze Zeit scheinen, aber für die Mädels sind 6 Monate wie eine Unendlichkeit, die sie weiter in dieser Hölle verbringen werden. Es konnte immer etwas dazwischenkommen, egal wie klein die Sache scheinen mag, sie wird ihnen das Leben schwer machen.

Der Wagen hielt. Luz stellte den Motor ab und sah zu mir hinüber. "Alles in Ordnung?" fragte er mich und sah auch in den Rückspiegel, als hätte er die Frage nicht nur mir gestellt. "Jetzt oder nie, Mister Teufel. Unsere Eltern werden über dich herfallen, nur mal so als kleine Vorwarnung. Meine Schwerster könnte sich an dich kleben, aber da reicht ein böser Blick und sie rennt weinend zu Mum und Dad. Ich hoffe für dich du bist mit Takeln vertraut. Behalte unsere Brüder im Auge, diese kleinen Bastarde." ratterte Bella lächelnd herunter, bevor sie die Tür weit aufschwang und in die LA Hitze hinaustrat. "Du schafft das, nichts ist schlimmer als die Hölle, aus der du kommst!" witzelte Haily und schlug ihm auf die Schulter. Aus ihrer Sicht war das ein Kompliment. Er war aus stabilem Holz geschnitzt, das meinte sie damit. "Lass uns reingehen." sagte ich und verschränkte unsere Hände, während ich einen der Koffer vor mir herschob.

Hineingehen, my ass. Meine Mutter stand bereits mit verschränkten Armen vor einer weit aufgerissenen und starrte Luz zu Boden. Auf einmal kam Ayana hinter uns vorbei und hielt einen riesen Straus von Mums Lieblingsblumen in der Hand. "Ich und Luzifer hatten ein kleines Telefonat und er bat mich den größten Strauß von deinen Lieblingsblumen zu besorgen. In diesem Korb sind Schwarze Trüffel und ein Signierter Hockeypuck.... von Adam Jameson." Ich riss die Augen auf. "Der Adam Jameson?" kreischte mein Bruder schon fast, als er Haily den Korb aus der Hand riss und ihn öffnete. Luz schmunzelte sein teuflisches Grinsen, das selbst meinen Vater einen Schritt hinter meine Mutter treten ließ. "Ich habe mit ihm in der Highschool zusammen gespielt. Er ist einer meiner Besten Freunde." mehr sagte Luz nicht, mehr war auch nicht nötig. Mums Augen hatten sich aufgehellt sobald sie die Blumen entgegennahm und meine Cousins, inklusive meinem Bruder, Onkel Dylan und Onkel Jace waren begeistert von diesem Puck. Selbst mein Vater schien sich zu entspannen. "Habt ihr ihn fertig beurteilt oder müssen wir uns noch weiter hier braten lassen?" fragte ich mit der strengsten Mine, die ich aufsetzen konnte.

"Luzifer, Darling, wie geht es deiner Mutter, ich habe sie seit 19 Jahren nicht mehr gesehen?" Meine Mum war die beste. Aber nur wenn sie zuvor Blumen bekam natürlich. "Sie lebt ihr Leben. Zurzeit ist sie irgendwo im Pazifischen Ozean Urlaub machen." "Für wie lange denn?" fragte Mum. "Seit 1 1/2 Jahren." Alle Erwachsenen lachten. "Wer kümmert sich dann um euch?" fragte Tante Pippa. "Wir selbst." Damit war die Diskussion beendet.

"So, da ihr jetzt da seit würde ich mit euch allen gerne den Ablauf besprechen, denn wenn Cade wirklich kommt, ist der sehr wichtig. Luz, du kennst doch Cade noch?" fragte mein Vater. Dieser nickte. "Mehr als mir lieb ist." Keine Überraschung. Jeder in diesem Raum kannte Cade und wusste wozu er fähig war, wie widerlich er sein konnte. "Okay, also, Ayana hat darum gebeten mit Sola und den Mädchen den Einkauf übernehmen zu dürfen. Luz, es wäre toll wenn du mit anpacken würdest beim aufbauen, während die Mädchen einkaufen sind?" Mein Vater klang dabei kein bisschen verachtend oder komisch. "Kein Problem" Ich sah Luz in die Augen und fragte ihn stumm, ob er mit ihnen klarkommen würde. Für eine Millisekunde wurde sein Ausdruck weich und er nickte. "Die Frauen des Hauses werden sich um ihre Outfits kümmern, so wie jedes Jahr und die Kinder werden einfach ihr Ding machen und uns nicht in den Weg kommen." "Dad, du hast uns vergessen!" Bryce sah etwas beleidigt aus. "Oh nein, Junge. Das hier ist nur etwas für Erwachsene. Sag mir bescheid wenn du einer wirst." Mein Vater sah aus, als hätte mein kleiner Bruder etwas angestellt. "Was ist passiert?" fragte ich und richtete meinen Blick auf Bryce, der schmollte. "Er wurde von Lehrern beim Sex in der Abstellkammer der Schule erwischt." Lucas und Tyler schlugen ihm stolz auf den Rücken und Bryce grinste. "Aber nicht nur das, sondern das alles während der Rest seiner Klasse eine wichtige Klausur schrieb, welche ausschlaggebend für den Abschluss ist." Mein Vater starrte meinen kleinen Bruder in Grund und Boden. "Oh wow, das ist peinlich, ich dachte immer die West Linie vererbt nur schlaue Gene" kicherte Haily und ließ ihr Messer schnappen. "Das muss von Seiten seiner Mutter kommen" schmunzelte mein Vater, wurde jedoch gleich darauf von meiner Mutter geschlagen. "Und ich dachte die Royal Linie bringt nur Ladys hervor, stumme Ladys" Bryce plusterte sich auf und dachte, er hätte gerade etwa sehr schlaues gesagt. Falsch gedacht. Haily sah vom Boden auf und blickte meinem Bruder tot in die Augen.

"Das wirst du schon noch sehen. Ich kann eine Lady sein, wenn ich will." Als sie ihr Messer noch einmal schnappen ließ schreckte mein Bruder zurück. Jup, das war meine Familie. Ich ließ meine Stirn gegen Luz Oberarm sinken, der mich dann sofort näher an sich ran zog. "Kinder, hört auf euch gegenseitig fertig zu machen, wir alle wissen, dass Bryce gewinnen würde, er ist immerhin der Mann." Mein Vater plusterte sich stolz auf. Wenn er nur wüsste, dass Haily in all den Nachmittagen, in denen sie gesagt hat sie würde zum Ballettunterricht gehen in Wirklichkeit Martial Arts trainiert hat, Taekwondo Unterricht hatte und alles über Waffen lernte, würde er blöd drein schauen. Haily jedoch spannte einfach ihre Muskeln an, als sie den Kommentar hörte und sah wieder auf den Boden.

Bald, versuchte ich ihr auf Telepathische Weise zu sagen, Bald werden wir dich hier rausholen.

"Bringt Grandpa eigentlich nur Kelly mit, oder auch eine andere?" fragte meine kleine Schwester Lisa. Alle sahen sie überrascht an. Sie war 14 und alt genug um mitzubekommen, dass Cade Kelly mehr als nur einmal betrogen hat. "Nein Schätzchen, nur Kelly kommt. Du erwähnst andere Frauen bitte heute nicht, in Ordnung?" meine Mutter kniete sich vor sie hin und hielt ihre Hände ganz fest. "Okay, Mum."

"Also gut, dann lasst uns an die Arbeit gehen, denn ich muss auch noch mindestens ein Glas Bourbon getrunken haben um diesen Mistkerl auszuhalten." flüsterte  Josh. "Tolle Idee, Kumpel." Onkel Dylan schlug Josh auf die Schulter und ging an ihm vorbei an die Bar. "Auch ein Gläschen, Luz?" fragte er. "Eines." Wir tauschten Blicke und wussten, dass er ja schon ein bisschen was intus hatte, aber ein Vögelchen namens Ash hat mir verraten, dass Luzifer mehr als trinkfest war. Im Flieger war das zwar etwas anderes gewesen, aber jetzt ging es ihm wieder gut. "Also dann, lasst uns anfangen."