Kapitel 14

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Ich schaute mich im Zimmer um, das Bett war riesig und stand in der Mitte vom Zimmer an der Wand. An den beiden Seiten des Bettes waren schwarze Nachttische aufgestellt. Eine Tür, gegenüber vom Bett, schräg rechts führte höchst wahrscheinlich zu einem begehbaren Kleiderschrank und die andere Tür links, zu einem Badezimmer.

Er trat auf einmal aus der rechten Tür und blickte direkt zu mir.
Dann hielt er mir eines seiner T-Shirts hin.

"Darin kannst du schlafen."

"Danke", flüsterte ich, leicht heiser.

Ich begab mich zu der offenen linken Tür und schloss ruckartig die Tür. Dann zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus und dann das Shirt darüber.

Ich wollte mich fertig machen, mir die Zähneputzen.
Zögerlich öffnete ich die Tür und blickte auf das Bett, in dem er sich mit seinem Handy beschäftigte. Scheinbar hatte er die Tür gehört und schaute zu mir.

"Ich möchte mir die Zähne putzen."

Fragend schaute er mich an, ehe er zu verstehen scheint. Langsam stand er auf und ging auf mich zu, bis er im Badezimmer in einem Wandschrank herumwühlte.

Dann hielt er mir eine verpackte Zahnbürste entgegen, nahm seine eigene und begann sich die Zähne zu putzen.

Auch ich begann nach kurzem, tiefen Luft holen meine Zähne zu putzen. Die gesamte Zeit schaute er mich durch den Spiegel an.

Als wir fertig waren, lag ich direkt im Bett neben ihm. Wir waren auf Abstand. Mir war nach weinen zumute.

Doch ich konnte nicht. Irgendwann tat ich so als würde ich schlafen, bis er selbst sich schlafen legte. Die gesamte Nacht hatte ich kein Auge zu gemacht, ich dachte nach.

Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf und wartete auf den Tag. Nach langer Zeit des zögern, stand ich auf und ging direkt zur Tür, doch diese war verschlossen.

Hätte ich mir denken können.

Seufzend drehte ich mich wieder zum Zimmer. Zu ihm ins Bett wollte ich nicht. Ich hatte Angst und fühlte mich hilflos.

An der Fensterbank ließ ich mich mit einem Kissen nieder und schaute hinaus. Natürlich hatte ich versucht das Fenster zu öffnen, doch es gelang mir nicht, davon mal abgesehen war es viel zu hoch und ich würde im Garten landen. Der Garten sah wunderschön aus, doch es schien mir ein wenig trügerisch.

Es sah so friedlich aus, so schön, doch diese Welt war das auf keinen Fall. Ich blickte hinunter auf meine langsam verblassten Narben.

Hätte jemand anderes versucht dem Mann zu helfen, wenn ich nicht da wäre.
Er wäre sowieso Tod gewesen. Auch wenn man zu Hilfe kam, starb er.

Immer wenn ich für längere Zeit meine Augen schloss, kam er mir in den Sinn, die Waffe, seine Blicke, sein Flehen und sein Tod.

Ich kniff meine Augen nur noch fester zu, bis ich sie ruckartig öffnete.
Ich blinzelte ein paar mal und schaute erneut hinaus auf den Vollmond, der hell am Himmel strahlte.

Sollte ich hoffen hier herauszukommen, oder zu sterben, bevor etwas Schlimmeres passierte. Konnte ich überhaupt hoffen.

Hoffnung war doch genauso vergänglich, wie die Liebe.

Wie sollte ich einen Mann heiraten, den ich nicht liebte, der mir völlig fremd war.

Könnte ich diesen Mann jemals lieben können.
Könnte ich diese Nacht jemals vergessen können?

Hoffnung und Liebe spielten doch nur solange eine Rolle, bis sie einem half. Bis man sich gut fühlte und man glücklich war.

Danach waren sie nur noch leere Worte. Sie wurden allgemein schon viel zu schnell daher gesagt. Ich erinnere mich, selbst daran diese Worte mal gesagt zu haben, ohne sie richtig zu meinen. Damals als ich noch Freunde hatte, falsche Freunde.

The new beginning/ You Belong To MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt