Kapitel 10 | Interview

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Viel zu früh ist die Nacht zu Ende. Da die Studios wo wir das Interview haben außerhalb Londons liegen, werden wir schon um kurz nach sieben abgeholt. Im Van kuschele ich mich gleich wieder an Louis, der mindestens noch genauso müde ist wie ich. Auch Liam und Niall machen keinen besseren Eindruck. So frühe Termine müssten wirklich verboten werden.  
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„Ok seid ihr bereit?", frage die Interviewerin. Wir nicken alle. „Gut dann geht's jetzt los.", sie gibt dem Kameramann ein Zeichen und setzt sich dann zu uns auf das Sofa. „Also erstmal ein herzliches Willkommen von meiner Seite aus. Sehr schön das ihr euch die Zeit genommen habt heute hier zu sein." „Gerne. Von uns natürlich auch erstmal Hallo. Auch an unsere ganzen Fans da draußen.", beginnt Liam. „Wie geht es euch denn? Jetzt wo ihr eine Woche frei hattet." „Gut" antworten wir alle gleichzeitig. „Wirklich?", hakt die Moderatorin nochmal nach und schaut mich dabei an. Ich verstehe schon. Natürlich kommen die ganzen Fragen gleich am Anfang. „Mir geht es gut.", wiederhole ich nochmal. „In der letzten Woche sind ja sehr viele Gerüchte aufgetaucht. Kannst du uns vielleicht sagen was davon stimmt, Harry?" „Wenn sie mir sagen welche Gerüchte es alle gab. Ich war in der letzten Woche nämlich fast gar nicht am Handy, sondern habe einfach mal die ruhige Zeit genossen.", antworte ich ihr. „Natürlich gibt es nach den Momenten bei eurem letzten Konzert ganz viele neue Gerüchte um Larry Stylinson. Oder dass du die Woche über im Krankenhaus warst...", zählt die Frau auf, doch bevor sie noch weiter reden kann, unterbreche ich sie. „Ich hatte mir einen Virus eingefangen, weswegen es mir bei unserem letzten Konzert nicht so gut ging." Ich sehe kurz zu den Jungs, bevor ich weiterspreche. „Am selben Abend war ich noch im Krankenhaus. Da die Ärzte mich unbedingt über Nacht dabehalten wollten, ließ ich das über mich ergehen und so schlimm war es auch gar nicht, denn ich hatte den besten Besuch an meiner Seite." Ich zwinkere Louis zu und muss grinsen. Mir ist sowas von egal, ob ich deswegen Ärger von Modest! bekommen werde oder nicht. Ich will mir von ihnen nichts mehr verbieten lassen. „Am nächsten Morgen konnte ich dann aber auch schon wieder nach Hause. Die Woche habe ich zum auskurieren genutzt und jetzt bin ich wieder fit.", erkläre ich.  „Und was ist an den Larry Stylinson Gerüchten dran?" Einen kurzen Moment schweige ich, bevor ich aufstehe. „Wir sind live oder?", frage ich die Moderatorin. „Genau." „Und man kann da nichts mehr rausschneiden?", frage ich weiter während ich meinem Blick zu einem unser Manager von Modest!, der hinter der Kamera sitzt, schweifen lasse. Nickend stimmt mir die Moderatorin zu. „Gut." Dann stehe ich auf wende ich mich zu der Couch, auf der ich eben noch saß und schaue in drei fragende Gesichter. „Jungs, ich wollte mich mal bei euch bedanken. Für die letzten Tage. Ihr hab euch so gut um mich gekümmert und ward immer für mich da. Danke!" Dann gehe ich einen Schritt auf Louis zu stelle mich vor ihn und halte ihm meine Hand entgegen. Er legt seine Hand in meine, ich ziehe ihn von der Couch hoch und gehe ein Stück von der Couch weg. „Bei dir wollte ich mich nochmal besonders bedanken. Danke für die letzten Tage, dass du dich so rührend um mich gekümmert hast. Danke, dass du die Nacht im Krankenhaus geblieben bist und weder der Arzt noch die Schwester es geschafft haben dich dazu zu bringen zu gehen." „Niemals.", haucht Lou leise. „Danke, dass du dich einfach zu mir ins Bett gelegt hast und dich an mich gekuschelt hast. Das hat mir so viel Kraft gegeben. Danke für die letzten 7 Jahre. Für jeden einzelnen Tag den wir zusammen verbringen durften. Für jede Stunde, Minute. Für all die Erinnerungen die wir zusammen haben, für die schönen Momente..." „Es reicht!!!", unterbricht mich der Typ von Modest! „Ich war noch nicht fertig.", antworte ich möglichst ruhig. „Also ich finde auch Harry sollte ruhig noch aussprechen.", mischt sich nun auch die Moderatorin ein.  „Immerhin sind wir live und die Fans bekommen auch mit was Sie sagen." „Dann stoppen sie das. Sofort!" „Geht leider nicht. Anweisung von ganz oben.", sagt die Frau mit einer übertrieben aufgesetzten freundlichen Art, dass wir alle lauthals losgelacht hätten, wenn die Lage nicht so ernst wäre. Eigentlich hatte ich vor Louis vor allen zu sagen wie sehr ich ihn liebe. Ich hatte das nicht wirklich geplant, aber ich war der Meinung, dass der Moment gepasst hätte. Außerdem habe ich in Lous' Augen keinerlei Scheu oder Angst gesehen, als ich angefangen habe zu sprechen. Nur sein strahlendes Blau. Ich schaue zu ihm und mache schnell einen Schritt zurück, als ich merke wie nah ich seinem Gesicht bin. Verdammt! Das wird so viel Ärger geben, aber das ist ja mittlerweile nichts neues mehr. Hoffentlich nur für mich. Die Anderen können wirklich nichts dafür. Ich will nicht, dass sie meinetwegen auch noch Ärger bekommen. „Harry du kommst jetzt sofort hierher!", schreit der Manager durch den Raum. In seiner Stimme ist zu hören, dass er keinerlei Wiederrede zulassen würde, also begebe ich mich mit gesenktem Kopf in seine Richtung. Mittlerweile sind die Kameras doch ausgeschaltet. Schade eigentlich. Die Fans hätten ruhig mal erfahren können, wie scheiße die Leute von Modest! Sind. Obwohl das würde wahrscheinlich auch nichts bringen, außer dass sich die Mädchen sorgen um etwas machen, was wir eh nicht ändern können. Wir hätten damals nicht so naiv seien sollen und gleich einen Vertrag für zehn Jahre unterschreiben. Aber damals haben wir keine Nachteile gesehen. Es war alles toll. Wir wollten einfach nur weiter Musik zusammen machen und dank der Verträge ging das. Um den Rest haben wir uns keine Sorgen gemacht und Modest! Hat das scharmlos ausgenutzt. „Was hast du dir nur dabei gedacht ?!", damit holt mich der Mann, welcher deutlich kräftiger ist als ich zurück aus den Gedanken. „Ich wollte mich doch einfach nur für die Woche bedanken. Mir ging es nicht gut und die Jungs waren für mich da. Ist da ein Danke etwa nicht erlaubt ?!" So ganz stimmt das zwar nicht. Eigentlich hatte ich andere Pläne, aber ich werde den Teufel tun und dem Mann das jetzt noch unter die Nase zu reiben. „Verdammt du hättest euch fast geoutet!", zischt er. „Das hätte ich nicht.", meine Stimme klang deutlich fester als erwartet. Zum Glück. „Können wir jetzt gehen? Ich habe Kopfschmerzen und Sie wollen sicherlich nicht, dass ich den Rest der Tour krank bin." Ich habe keine Lust mich noch weiteres von ihm anzuhören. Es ist sowieso jedes Mal das gleiche. Mittlerweile kann ich's schon fast auswendig. Ich will einfach nur noch nach Hause und mit Louis kuscheln. „Das ist noch nicht das Ende Mr. Styles. Sie werden von Modest! Oder Simon persönlich hören." „Ist gut." Ich gehe aus dem Raum und meine Füße tragen mich automatisch zu den Toiletten. Ich drehe den Wasserhahn auf und lasse das kalte Wasser erst über meine Hände und Handgelenke laufen, bevor ich es mir ins Gesicht spritze. Wie konnte ich mich nur so von meinen Gefühlen leiten lassen ? Mir hätte klar sein müssen das der Mann dessen Namen ich immer noch nicht weiß, dazwischen gehen wird. Erschöpft stütze ich mich am Waschbecken ab und betrachte mein Spiegelbild. Ich sehe wirklich schrecklich aus. Mein Gesicht ist total bleich und meine Augen haben jeglichen Glanz, den sie die letzten Tagen zurück gewonnen haben, bereits nach den paar Stunden wieder verloren. Ich wünschte mir wäre es wirklich so egal, was die Leute von Modest! sagen, wie ich immer tue. Aber ich nehme mir das ganze viel zu sehr zu Herzen. Genauso wie irgendwelche Hater Kommentare. Ich wende den Blick ab und will grade die Tür öffnen als Louis reinkommt. „Oops" „Hi" „Es tut mir leid Lou. Ich... Ich wollte nicht das ihr meinetwegen Ärger bekommt." Und schon rollt die erste Träne über mein Gesicht.  „Sccht. Mach dir keine Gedanken Haz." Sofort zieht mich Louis in seine Arme. „Wir schaffen das schon irgendwie." Mehr als ein Brummen bringe ich nicht über die Lippen. Langsam streicht er mir über den Rücken und ich merke wie allmählich die ganze Anspannung von mir abfällt. Ich lehne mich gegen ihn und vergrabe mein Gesicht in seinen Haaren. „Ich liebe dich Lou. Vergiss das niemals, auch wenn ich es nicht in der Öffentlichkeit zeigen darf.", nuschele ich. Langsam löst sich Louis von mir und nimmt mein Gesicht in seine Hände. „Ich liebe dich auch Harry Edward Styles. Daran  wird sich auch niemals etwas ändern. Egal was Modest! Auch versucht. Mach dir nicht zu viele Gedanken, bitte. Du brauchst ruhe. Ich will nicht das du bei unserem ersten Konzert gleich wieder zusammen klappst. Die letzten Tage waren so schön. Lass uns lieber da weiter machen anstatt uns selber zu stressen." „Du hast ja recht, aber manchmal ist es einfach so schwer sich nicht über alles Gedanken zu machen." „Ich weiß Hazza. Mir geht es doch nicht anders" Einen kurzen Moment schweigen wir, bevor Louis mich angrinst. „Was?", frage ich verwirrt. „Ach, mir ist nur aufgefallen, dass wir schon wieder auf irgendwelchen Toiletten zusammen stehen." „Stimmt. Und jedes Mal verliebe ich mich ein kleines bisschen mehr in dich." „Etwa nur auf den Toiletten?", fragt Louis neckisch. „Nein. Natürlich nicht." „Du bist so süß" „Ich weiß.", antworte ich lachend. Und ernte dafür ein grinsen von Lou. „Glücklich steht dir viel besser."
„Leute kann ich rein ohne euch beim Sex zu stören?", ruft Niall von der anderen Seite der Tür. Louis und ich brechen beide in schallendes Gelächter aus. „Ja"

Zusammenbruch mit Happy End ?! | Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt