Kapitel 11 |Nandos

615 23 0
                                    

Während Niall den Raum betritt bringe ich wenigstens ein bisschen Abstand zwischen Louis und mich. „Alles ok bei dir?" „Ja passt schon.. ist ja nichts neues das Modest! uns dazwischenfunkt. Ich weiß auch nicht was ich mir überhaupt dabei gedacht habe.. ich mein was hab ich denn bitte erwartet, als ob dieser Typ mich einfach hätte aussprechen lassen."
Natürlich merkt Niall sofort, das Harry das ganze Thema nicht so kalt ließ, wie er es sagt, aber er harkt auch nicht mehr weiter nach. „Liam und ich- naja vielleicht eher ich- hatten die Idee noch zu Nandos essen zu gehen, wollt ihr auch mit ?", fragte Niall grinsend. Hach ja, er und sein Nandos. Ich blicke kurz zu Louis bevor wir beide nicken. „Gerne." „Sehr schön, ich bin dann wieder bei Liam, kommt einfach wenn ihr hier fertig seid. Aber lasst mich ja nicht zu lange warten- es geht schließlich immer noch um Essen!", sagt Niall noch und ist dann auch schon wieder verschwunden.

Nach zwanzig Minuten Fahrt erreichen wir Nialls Lieblingsrestaurant. Ich gebe mir wirklich größte Mühe meine Gedanken nicht ununterbrochen um das abgebrochene Interview kreisen zu lassen, allerdings eher schlecht als recht. Mein Kopf will einfach an nichts anderes denken. Wie in Trance folge ich den Jungs zu einem Tisch und lasse mich auf einen Stuhl sinken. Wie sehr ich dieses Management doch hasse! Dafür das sie mich und die Jungs zerstören, unterdrücken, ausbeuten und dabei nicht mal mit der Wimper zucken. Wie kann man nur so unmenschlich sein?!
„Harry ?", reißt Louis mich aus meinen Gedanken. „Hm?" ich blicke fragend zu ihm. „Was du essen möchtest ?!" Er lässt seinen Blick unauffällig zu dem Kellner wandern, der mich fragend anstarrt. „Oh, tschuldigung." Ich bestelle schnell mein Essen und etwas zu trinken.

„Wir haben uns was überlegt", beginnt Liam, bevor ich wieder meinen Gedanken nachhängen kann. „Das kann mit Modest! so nicht weiter gehen! Nicht wenn man sieht, wie schön die letzte Woche war." „Und was willst du dagegen machen ? Wir sind bei den Idioten unter Vertrag. Wir können nicht einfach machen was wir wollen. Hat man ja grade wieder mal gut gesehen.", sage ich niedergeschlagen. „Aber wir können das Management wechseln.", bringt Liam seine Idee auf den Punkt. Sofort starren ihn drei ungläubige Augenpaare an. „Geht das denn so einfach ?", fragt Louis. „Einfach wird da bestimmt gar nichts." „Ja, also ich muss Harry da schon recht geben. Einfach wird das sicherlich nicht. Also ich glaube ein neues Management zu finden ist nicht das Schwerste, schließlich sind wir immer noch die erfolgreichste Boyband auf der Welt, wer will uns da nicht haben. Der Punkt ist nur, wenn wir uns von Modest! trennen, brechen wir unseren Vertrag der immer noch 4 Jahre läuft und das werden die sich bestimmt bezahlen lassen.", erklärt Liam. „Aber so kann das doch nicht weiter gehen. Für keinen von uns.", fügt Niall hinzu. Nickend stimmte ich ihm zu. „Ich würde lieber heute als morgen weg von Modest!, aber sind wir mal ehrlich- wir kennen ihre Anwälte gut genug. Dagegen irgendetwas zu sagen ist schier unmöglich. Die würden uns sicherlich verklagen." „Hm ja kann gut sein." „Mir gehts dabei auch gar nicht um die Kosten. Von mir aus kann Modest! gerne mein ganzes Geld haben, wenn wir dafür frei sind, aber wir haben keine Beweise, keiner würde uns glauben und wer will uns denn noch unter Vertrag nehmen wenn wir uns ne Schlammschlacht mit Modest! liefern?!" „Wir wollen zwar alle der Öffentlichkeit zweigen wer wir wirklich sind und unsere Fans würden uns bestimmt auch unterstützen, aber stellt euch doch nur mal vor wie Simon toben würde. Was wir uns alles anhören müssten, wenn er mal wieder ausrastet.", fügt Louis hinzu. Ich würde ihm gerne widersprechen aber er hat schon recht das muss auch Liam einsehen. „ Und ich dachte ich wäre hier der Pessimist.", gibt Liam niedergeschlagen von sich, doch so leicht gibt er nicht aus. „Ich weiß ja auch nicht wie das alles werden soll, aber Simon wird uns spätestens morgen, eher heute anrufen und ausrasten. Ansonsten können wir den Spieß ja auch einfach rumdrehen und Modest! verklagen wegen Einschränkung des Persönlichkeitsrechts und wir sammeln einfach Beweise, so wie heute bei dem Interview." „Liam bitte, ich finde die Idee an sich ja auch echt toll aber wir haben den Vertrag selber unterschrieben, Modest! hat unser Einverständnis uns so zu behandeln wie sie es tun und darauf werden sie sich auch berufen, wir waren einfach naiv einen Vertrag zu unterschreiben, der 10 Jahre läuft, wir haben nicht gründlich genug gelesen und waren zu euphorisch, das hat Modest! eben knallhart ausgenutzt. Außerdem-."
Ich werde von dem Kellner unterbrochen der uns unser Essen bringt. Vielleicht ist das auch besser so. Ich will nicht mit Liam diskutieren, das muss ich später wahrscheinlich noch mit Simon das reicht mir.
Während des Essens herrscht eine Stille und ich kann mich nicht entscheiden ob sie angenehm oder doch eher unangenehm ist. Irgendwie drückend. Jeder hängt seinen Gedanken nach und trotzdem denkt jeder an das gleiche.
Auch auf der Fahrt nach Hause war die Stimmung nicht wirklich besser. Sobald wir zuhause waren habe ich mich in mein Arbeitszimmer verkrochen und scrolle jetzt durch Twitter. Nicht die beste Idee wie sich schnell rausstellt. ‚Larry Stylinson' liegt mal wieder ganz oben in den Trends und trotz allem zaubert mir das ein leichtes Lächeln ins Gesicht. Die Gewissheit das unsere Fans hinter uns stehen und an uns glauben, auch wenn wir nicht zeigen können, dass wir zusammen sind macht mich glücklich und auch ein bisschen stolz. Die negativen Kommentare kann ich mittlerweile ganz gut ausblenden. Kann eben nicht jedem gefallen was wir machen und wer wir sind. Mittlerweile tut nicht mehr jeder Hate Kommentar weh, manche treffen mich allerdings immer noch sehr unvorbereitet.
Das Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. „Ja?" „Kann ich rein kommen?", ertönt Lous Stimme von der anderen Seite der Tür. „Klar." Langsam öffnet sich die Tür und keine fünf Sekunden später sitzt Louis auch schon auf meinem Schoß.
„Hast du nochmal über Liams Idee nachgedacht ?", fragt Louis zögerlich. „Ich denke praktisch an nichts anderes. Und du?" „Hm ja ich auch." „Was hältst du davon Boo?",frage ich und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Sofort vergaben sich seine Hände in meinen Locken. „Ich weiß nicht. Eigentlich finde ich die Idee toll und auch richtig. Für uns alle wäre es besser zu wechseln, aber ich hab Angst vor den Konsequenzen und keiner kann uns garantieren, dass es bei einem anderen Management besser wird. Trotzdem Liam hat recht, wir gehen wenn das so weitergeht kaputt. Außerdem will ich der ganzen Welt zeigen dürfen das ich nur dir gehöre und nicht Eleanor."
„Ich will das auch Boo - glaub mir nichts mehr als das.", nuschele ich gegen seinen Hals. „Ich weiß Haz." Ich schaue zu ihm hoch. In Louis blauen Augen liegt so viel Verzweiflung, dass es mir weh tut. Ich ziehe ihn zu mir runter und küsse ihn sanft. „Alles wird gut, versprochen. Ich werd dafür sorgen das alles gut wird Lou. Wir werden das schaffen." In seinen sonst so strahlend blauen Augen sammeln sich langsam aber sicher immer mehr Tränen. „Das kannst du nicht versprechen Harry. Du weißt doch gar nicht ob du das Beeinflussen kannst." Und da kullert auch schon die erste Träne über seine Wange. „Aber es bricht mir das Herz dich so zu sehen. Du hast recht vielleicht kann ich nicht alles beeinflussen, aber viel schlimmer als jetzt kann es auch nicht mehr werden. Ich liebe dich Louis und daran wir nie jemand etwas ändern können. Ich werde immer für dich- für uns- kämpfen!" „ich liebe dich auch Harry! So sehr!"
Während ich Lou die Tränen aus dem Gesicht streiche, fasse ich einen Entschluss.
Und bevor ich einen Rückzieher machen kann schnappe ich mir mein Handy und schreibe Liam eine Nachricht. „Wir werden unser Management wechseln! Schau später mal auf Twitter."

Zusammenbruch mit Happy End ?! | Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt