Kapitel 14| Outing (Ende)

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Es ist kurz nach 3 Uhr, als Louis und ich den Club verlassen. Trotz der Uhrzeit warten unzählige Paparazzi vor dem Club auf uns. Automatisch greife ich nach Lou's Hand und stelle mich vor ihn, um ihn vor den Fotografen zu schützen.„Harry bist du schwul?" „ Was ist mit deiner Freundin Louis?" „Was mit deinem Kind?",rufen verschiedene Reporter. Die erwarten nicht wirklich eine Antwort,oder?,frage ich mich, während ich Louis und mich geschickt durch das Blitzlichtgewitter boxe.
Zum Glück wartet unser Taxi bereits auf uns. Ich öffne die Tür und lassen  Louis einsteigen, bevor ich mich neben ihn auf die Polster sinken lassen. „Wie haben die das denn bitte schon wieder so schnell herausgefunden?" „Tendenziell Twitter ." Ich krame mein Handy aus der Hosentasche und öffne die App. „Ja, definitiv Twitter." Ich reiche Louis mein Handy, welches gerade ein Video von uns zeigt, wie wir uns küssen. Lou scrollt weiter durch meinen Feed und findet noch mehr Fotos und Videos von uns. „Das Internet ist am Durchdrehen, Larry Stylinson trended weltweit.", meint Louis schmunzelnd.
„Und jetzt?", frage ich unsicher. „Keine Ahnung. Ich..." Das Klingeln meines Telefons unterbricht Louis. „Sorry.", murmele ich und schaue auf das Display. Simon – wer auch sonst. Ich drücke ihn weg und schalte mein Handy dann ganz aus. Ich bin gerade wirklich nicht in der Lage mir eine erneute Standpauke von ihm anzuhören.
Unser ganzes Leben hängt mehr oder minder davon ab, wie wir auf diese Fotos und Videos reagieren.
Es dauert keine 2 Minuten, bis Simon bei Louis anruft, doch auch dieser drückt ihn weg und schaltet sein Handy darauf hin aus. „Er wird uns bei unserer Entscheidung garantiert nicht noch mehr beeinflussen, als er das ohnehin schon tut.", meint Lou und steckt sein Handy wieder weg. „Weißt du... Natürlich will ich mich outen. Ich will nicht nichts mehr, als dass wir endlich frei sind, aber ich wollte, dass es von uns aus kommt und nicht weil wir auf irgendwelche Paparazzi Bilder reagieren müssen. Ich wollte immer, dass es was besonderes ist." „Dann lass uns einfach was Besonderes daraus machen.", meint Louis lächelnd und gib mir ein Kuss.
„Willst du das denn überhaupt?", Frage ich unsicher „Natürlich will ich das, sonst hätte ich dich im Club nicht geküsst. Die Gefahr, dass uns jemand erkennt – damit hätten wir rechnen müssen und ich finde die Videos und Fotos auch nicht schlimm." „Ich auch nicht. 1000 mal besser als welche mit Eleanor oder Taylor.." „Oh ja. Ich weiß nur nicht wie wir uns Outen wollen." „Ich auch nicht. Ich hab's mir zwar schon so oft vorgestellt, aber irgendwie ist das gerade doch alles anders." „Ich weiß, lass uns einfach morgen was schönes überlegen.", schlägt Louis von und ich bin sofort damit einverstanden. Es ist viel zu spät, um jetzt noch einen klaren Gedanken zu fassen.

Doch an den so dringend benötigten Schlaf war gar nicht zu denken. Nachdem das Taxi uns zu Hause abgesetzt hat und Louis und ich uns hingelegt haben, hat sich in meinem Kopf alles zu drehen begonnen.
Wären Louis nach nicht mal 5 Minuten in meinen Armen eingeschlafen ist, grübelte ich weiter. Irgendwann habe ich mein Handy wieder angeschaltet und mir alle Videos und Fotos, die ich auf Twitter und Instagram finden konnte, angeschaut. Um kurz nach sechs bin ich endlich eingeschlafen.

Jetzt ist es schon fast 14:00 Uhr und ich fühle mich immer noch schrecklich. Wie ich eben von Louis erfahren habe ist ja schon eine ganze Zeit lang wach, wollte mich aber nicht wecken. Mit einer großen Tasse Tee und in Jogginghose sitze ich jetzt in Louis Armen auf der Couch und genieße, wie er mit meinen Locken spielt.
Und plötzlich begreife ich, dass wir gar nichts Besonderes brauch um und zu Outen. Wir haben die irgendwas besonderes gebraucht - nur uns!
Wieso sollten wir das ausgerechnet jetzt ändern?
Ich angel mir Louis Handy, welches auf dem Couchtisch liegt und öffne die Kamera. Ich greife nach der Hand, die Louis nicht in meinen Haaren vergraben hat und verschränke unsere Finger. „Schau mal in die Kamera.", sage ich lächelnd, bevor ich ein Foto von uns machen, bedacht darauf, dass man erkennt, dass ich in Louis Armen sitze und wir Händchenhalten.
„Was hältst du davon, wenn wir beide einfach das Bild posten mit den Worten: „Yes, it's true!"?", frage ich meinen Freund und reiche ihm sein Handy, damit er sich das, wie ich finde, sehr süß geworden, Foto anschauen kann. „Das ist perfekt!", meint Louis lächelnd. „Das sind einfach wir – ohne großes Tamtam – ohne uns zu verstellen.", fügt er hinzu.
„Ich liebe dich!", flüstere ich, drehe mich in seinen Armen um und gebe ihm einen Kuss. „Ich dich auch Haz. – Ich habe dir gerade mal das Foto geairdroped, dann können wir es gleichzeitig posten." „Super." Ich springe auf und laufe schnell ins Schlafzimmer, um mein Handy zu holen. „Auf Insta oder auf Twitter?", frage ich, während ich mich wieder in Louis Arme sinken lasse. „Hmm, Twitter?!" Ich nickte zustimmend und öffne dann die App.
„Bereit?" Frage ich fertig getippt haben. „Bereit!" Wir drücken beide gleichzeitig auf twittern.
„Wir sind frei.", flüstere ich in die Stille hinein und starre auf meinen Display. „Wir sind endlich frei.", wiederhole ich meine Worte. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren. Louis legt seine Hand auf meine Wange und dreht meinen Kopf so, dass ich anschauen muss. In seinen Augen spiegelt sich pure Freude und Erleichterung. „Wir sind frei.", wiederholt er meine Worte mit strahlenden Augen.
Ich versuche schnell die Tränen weg zu blinzeln, leider erfolglos. Langsam kullert mir die erste Träne über die Wange. „Schhht nicht weinen Haz bitte.", flüstert Louis und streicht mir liebevoll die Träne aus dem Gesicht. „Lieb dich so sehr Boo Bear.", nuschele ich und vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge. „Ich dich auch Baby."

„Zum Glück haben wir unsere Passwörter schon vor ein paar Wochen geändert, so kann er die Tweets wenigstens nicht löschen.", meint Louis nach einer Weile, die wir einfach nur schweigend da saßen und realisiert haben, was gerade passiert.
Auch wenn ich weiß, dass das nächste Aufeinandertreffen mit Simon oder einem seiner Handlanger alles andere als ein Kinderspiel wird möchte ich darüber jetzt nicht nachdenken, denn dieses Gefühl von Freiheit kann uns keiner mehr nehmen und das werden wir auch gegen nichts mehr eintauschen. „Wie konnten wir uns nur solange unterdrücken lassen?" „Keine Ahnung Haz. Wir waren so jung und naiv als wir die Verträge unterschrieben haben, aber jetzt haben wir es geschafft, das ist doch das einzige was zählt oder?" „Ja..."

Das Klingeln meines Handys unterbricht mich. „Wenn das Simon ist, schalte ich das Teil gleich wieder aus.", meine ich Augenrollend. „Schau doch erstmal wer es überhaupt ist." Ich schaue aufs Display und stelle glücklich fest, dass es nicht Simon ist, der mich anruft.
„Hey Mom." Ich stelle sie schnell auf Laut, damit Louis mithören kann. „Herzlichen Glückwunsch ihr zwei. Ich freu mich so sehr für euch." „ Danke Mom, aber woher weißt du, dass Lou mithört?" „Ich kenne dich Schatz." Ich kann ihr Grinsen förmlich hören. „Danke Anne.", meldet sich nun auch Louis zu Wort. „Ihr sprengt das Internet.", kommt es lachend von meiner Mutter und auch mir zaubert das ein Lächeln aufs Gesicht. Strahlend blicke ich zu Louis, welcher mich beobachtet. „Ich will euch auch gar nicht lange stören. Ich wollte euch nur sagen, wie sehr ich mich für euch freue. Ich bin echt stolz auf euch und ihr zwei könnt gerne mal wieder vorbei kommen, wenn ihr mal aus der Stadt wollt." „Danke Mom, wir werden bestimmt bald mal zu Besuch kommen, versprochen, aber jetzt... keine Ahnung was mit dem Management und den Verträgen ist. Ich glaube wir müssen da erst noch ein bisschen was klären." „Hm ja, macht euch nicht zu viele Gedanken.. die ganzen Fans stehen auf jeden Fall hinter euch, das beweisen sie grade nur nochmal. Und wenn irgendwas sein sollte ruf an, dann komme ich und mach Simon persönlich platt." „Dann sag am besten Lottie noch Bescheid bevor du kommt, dann könnt ihr das zusammen machen.", meint Louis grinsend. Ich schüttele lachend meinen Kopf. „Ich sag dir Bescheid wie die Gespräche liefen.", sage ich. „Mach das. Feiert noch schön. Bis die Tage." „Bis Bald Mom und danke für deinen Anruf." „Da doch nicht für. Ich hab euch Lieb." „Wir dich auch.", kommt es gleichzeitig von Louis und mir, bevor ich auflege.

Am Abend kamen noch Liam und Niall vorbei, die es sich natürlich nicht nehmen lassen wollten, ein bisschen mit uns zu feiern. Da wir aber etwas Angst hatten, von tausenden von Reportern überrannt zu werden, sobald wir einen Schritt vor die Tür setzen, haben wir uns dafür entschieden, einfach bei Louis und mir zuhause auf unser coming out anzustoßen.
Liam meinte, wir hätten die nächsten Tage einige Termine mit unseren Anwälten und mit einem neuen Management, welches sich sehr vielversprechend anhört. Aber sind wir mal ehrlich, schlimmer als Modest! kann es doch eigentlich auch gar nicht mehr werden.  Trotzdem freue ich mich sehr darauf, dass der ganze Alptraum bald endgültig vorbei ist und wir als Band bestehen bleibe.
Niall freut sich glaube ich fast noch mehr darüber, dass Louis und ich jetzt offiziell ein Paar sind, als die ganzen Fans.
Und auch wenn er und Liam nicht offiziell zusammen sind, ist auch er mehr als erleichtert, dass wir jetzt das Management wechseln. Dadurch bekommen die beiden ganz andere Möglichkeiten.
Außerdem hoffe ich, dass Louis und Niall jetzt endlich mehr Solos bekommen, denn das haben sie ja wohl mehr als verdient.

Jetzt liege ich mit Louis in meinen Armen, in unserem großen Bett und kann gar nicht wirklich realisieren, was heute alles passiert ist. „Der Tag war unglaublich.", murmelt Louis und ich merke sofort, dass er sich ein Gähnen verkneift. „Und anstrengend.", stelle ich grinsend fest, während ich mit seinen Haaren spiele. „So viele Eindrücke auf einmal." Manchmal kann ich echt nicht glauben, dass Louis tatsächlich älter ist als ich.
„Bald beginnt ein ganz neuer Lebensabschnitt für uns.", sage ich gähnend. „Ist da etwa jemand müde?", fragt Louis grinsend. „Aber du.", sage ich neckend und hauche ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.
Louis zieht mich zu sich runter und gibt mir einen Kuss. „Auf einen neuen Lebensabschnitt. Gute Nacht Babycakes." „Gute Nacht Boo." Ich kuschele mich noch etwas enger an ihn und es dauert nicht lange bis wir im Land der Träume verschwunden sind.

ENDE

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Soooo,
Abschließend wollte ich mich auch nochmal kurz melden.
Tut mir leid, dass ich mich nur so unregelmäßig gemeldet habe :/
Ich hoffe die FanFiktion hat euch trotzdem gefallen.
Würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn ihr ein abschließendes Feedback da lassen würdet.
Ganz liebe Grüße
Hamburglover

Zusammenbruch mit Happy End ?! | Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt