Nach dem Abendessen will Fabio noch trainieren gehen. «Lass es uns so machen. Du gehst trainieren und ich gehe eine Runde spazieren. Dann treffen wir uns in 1,5 Stunden wieder hier und lassen den Abend an der Bar ausklingen. Wie tönt das?» fragend sehe ich zu Fabio. «Klingt gut. Dann bis später.» winkend läuft er auf den Fahrstuhl zu.
Ich gehe aus dem Hotel und schaue mich erstmal um. Spontan entscheide ich mich nach rechts zu gehen. Ohne nachzudenken laufe ich weiter und komme von ganz alleine wieder zu Hotel. Anscheinend bin ich im Kreis gelaufen.
Auf dem Weg habe ich die Altstadt erkundet. Viel gesehen habe ich nicht da es schon dunkel ist. Trotzdem habe ich diesen Spaziergang genossen. So hatte ich etwas Zeit für mich und konnte den Tag nochmal revue passieren lassen.
Niemals hätte ich Heute Morgen gedacht, das ich bei Ende dieses Tages einen Formel 1 Piloten kenne, wie auch seine Freundin, und mit ihnen über 2 Stunden diskutieren würde.
Doch so ist es gekommen und ich möchte nicht ein Moment dieses Tages ändern.
Da mein Bruder noch nicht von seinem Training zurück ist, beschliesse ich mich schon Mal in die Hotel Bar zu setzen. Ich bestelle mir einen alkoholfreien Drink und nehme mein Handy aus der Hosentasche.
Ich sehe, dass ich eine neue Nachricht auf WhatsApp habe. Sie ist von meiner Mutter.
Hey Emma, mein Schatz. Wie geht es euch? Hattet ihr Heute Spass? Wir haben euch ganz doll lieb. Kuss Mama und Papa
Schmunzelnd lese ich die Nachricht und rufe sie gleich Mal an. So viel wie Heute passiert ist, kann ich ihr nicht in einer Nachricht schreiben.
Nach dem 5ten Leuten nimmt sie ab. «Hey Schatz, ist etwas passiert? Wieso rufst du an?» höre ich meine leicht panische Mutter. «Alles in Ordnung Mama. Ich wollte mich nur Mal melden und dir von unserem Tag erzählen. Es ist so einiges passiert.»
In den nächsten 20 Minuten erzähle ich ihr die ganze Geschichte. Anfangs wollte sie es mir nicht wirklich glauben, doch je länger und detailreicher ich erzählt habe, desto mehr begann sie mir zu glauben.
Nach weiteren 5 Minuten verabschieden wir uns, als ich sehe, dass mein Bruder aus dem Aufzug steigt. «Ich melde mich Morgen wieder bei dir. Hab dich lieb.» «Okey, hab dich auch lieb.» dann beendet sie das Telefonat.
«Und, hattest du ein gutes Training?» frage ich an meinen Bruder gerichtet, der sich gerade in einen Sessel vor mir fallen lässt. «Ja war gut. Nur wurde ich vor 20 Minuten aus dem Raum geschmissen.» genervt verdreht er die Augen. «Wieso das denn?» ich runzle die Stirn.
«Anscheinend ist der Fitnessraum jeden Tag von 20:30 Uhr bis 22:00 reserviert.» «Okey, das ist natürlich blöder.» er zuckt nur mit den Schultern.
«Wollen wir uns Nachos bestellen?» versuche ich ihn aufzuheitern. «Klar, warum nicht.» zu einem Kellner gedreht sagt er noch «ein Bier und eine Portion Nachos bitte.» dieser nickt Fabio zu und ist sogleich mit unserer Bestellung am Tresen verschwunden.
Während wir warten frage ich etwas, was ich mich lange nicht getraut habe. «Hey Fabio, ich weiss du redest nicht gerne darüber. Vor allem nicht mit mir, aber hättest du nicht trotzdem Lust mir zu erzählen, was bei dir im Moment so läuft?» ich senke den Kopf ein wenig.
Höchstwahrscheinlich, weil ich Angst vor seiner Reaktion habe und mich gleichzeitig auf eine Zurückweisung vorbereite. «Hast ja Recht, ich rede nicht gerne über mein Leben. Du aber auch nicht wirklich. Ich weiss zwar wie es bei dir in der Schule läuft und mit deinen Freunden, aber mehr bekomme ich auch nicht zu hören.» das ist leider wahr. «Wie wäre es denn, wenn wir beide die Schutzmauern runterlassen?» frage ich.
«Das wäre schön.» er lächelt mich an. Ich lächle zurück.
«Also, bei mir läuft wie immer nicht in Richtung Jungs. Wie auch? Ich gehe ja nie raus, und wenn ich Mal jemanden kennenlerne, dann rede ich nur über Harry Potter oder Formel 1 oder Tanzen. Ich rede einfach zu viel oder dann gleich zu wenig.» ich senke meinen Kopf und seufze. «Sorry, jetzt habe ich dich vollgelabert.» ich knirsche mit den Zähnen.
«Hast du nicht. Es sieht nur danach aus, als hättest du noch niemandem die ganze Wahrheit erzählt. Aber sieh Mal, du bist noch jung. Ja ich weiss, diesen Satz hast du schon öfters gehört, aber er ist wahr. In den sozialen Medien sieht man so viele, welche sich unter Druck haben setzen lassen und ihre Entscheidungen bereut. Du kannst dir sicher sein, dass Mama und Papa, wie auch ich sehr stolz auf dich sind. Du lebst dein Leben und lässt dich nicht unter Druck setzen.» er drückt mich kurz. «Es ist so wichtig eine eigene Meinung zu haben und auch dazu zu stehen. Egal was die anderen von dir denken. Es gibt auf dieser Welt viel mehr unerfahrene Menschen als man denkt. Sie melden sich nur nicht zu Wort. Klar ist es schade, dass in der heutigen Zeit Unerfahrenheit als uncool gilt. Es ist scheisse, denn jeder Mensch hat sein eigenes Tempo. Lass dich bitte nicht von den anderen verändern. Du bis perfekt wie du bist.»
Tränen sammeln sich in meinen Augen. «Danke, diese Worte bedeuten mir viel. Und du hast ja Recht. Nur habe ich das Gefühl, dass gerade in meinem Umfeld alle ihren ersten Erfahrungen machen. Und dann bin da noch ich, das Mädchen, welches noch nicht Mal ihren ersten Kuss bekommen hat.»
Jetzt laufen mir stille Tränen über die Wangen. Mein Bruder nimmt mich fest in den Arm. «Ich weiss, dass ich es noch so oft sagen kann, aber wenn du nicht selbst daran glaubst, bringt es nichts. Du bist perfekt so wie du bist. Mit oder ohne Erfahrungen. Das spielt keine Rolle, denn dein Charakter ist unglaublich. Was würde ich nicht alles geben, um deine mentale Stärke zu haben. Es ist bemerkenswert. Jetzt musst du nur noch selbst daran glauben.» langsam beruhige ich mich wieder.
«Ich gebe mein Bestes.» ich lächle leicht. «Jetzt aber genug von mir. Wie läuft es bei dir? Gibt es Jemanden? Ich weiss du versuchst das Thema zu vermeiden. Aber ich habe mich dir geöffnet, also erwarte ich nicht weniger von dir.» Ich sehe ihn lange an. Ein Lächeln umspielt seine Lippen. «Okey, in Ordnung. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals mit meiner kleinen Schwester über mein Liebesleben rede. Aber jetzt sitzen wir hier.» er grinst mich an. Ich grinse zurück.
«Also...?» frage ich nach. «Ist ja schon gut. Also, was soll ich schon grossartig sagen?» er seufzt. «es ist kompliziert. Es gibt da zwar jemandem den ich mag, aber ich weiss nicht ob sie mich auch mag.» ich zögere nicht lange «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt der dich nicht mag. Du bist lustig, selbstbewusst, du kümmerst dich um andere und du bist der beste grosse Bruder, den es auf dieser Welt gibt.»
mit meiner Schulter stosse ich leicht an seine. «Das ist lieb von dir. Aber du musst das sagen. Schliesslich bist du meine kleine Schwester.» «Ne, vergiss den. Ich sage nichts, wohinter ich nicht zu 100% stehe.» antworte ich. «Na dann schätze ich mich sehr glücklich dich als meine Schwester zu haben.» er drückt mich lange.
Plötzlich sehe ich hinter meinem Bruder jemanden zur Tür reinkommen, den ich nicht erwartet hätte.
Ein kleiner Bruder Schwester Moment zwischen Fabio und Emma. Wie hat er euch gefallen? Mögt ihr solche Kapitel mit etwas mehr tiefgründigen Gesprächen?
Wie immer würde ich mich sehr über ein Vote und ein Feedback zum Kapitel freuen.
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und hoffentlich bis nächste Woche.
Eure Shadowdancer05
PS: Auf Arthur müsst ihr leider noch etwas warten. Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher trotzdem und ihr lest fleissig weiter. ;) Nur noch ein paar Kapitel und dann wir sich alles nur noch um den jungen Monegassen drehen. (Zumindest fast alles) :)
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Falling in love with a racing driver
FanfictionArthur Leclerc FF Nie im Leben hätte Emma gedacht, dass sie an diesem Wochenende einen Formel 1 Fahrer kennenlernen würde, geschweige den die grosse Liebe finden. Emma und ihr Bruder Fabio sind das erste Mal in ihrem Leben an einem F1 Wochenende da...