Monaco

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Das Essen mit Arthurs Familie war richtig schön. Ich bin echt froh, dass ich seine Familie schon vorher kennengelernt habe, sonst wäre ich supernervös gewesen. Seine Brüder natürlich in Hockenheim und seine Mutter war in Belgien dabei.

Wir haben nur Französisch miteinander gesprochen, was ungewohnt, aber auch schön war. Da ich gerade eh mein Au-pair Jahr in der französischsprechenden Schweiz mache, war das ein gutes Training. Ausserdem habe ich vor Ende des Jahres mein Französischdiplom zu machen, da tut ein bisschen Übung auch nicht weh.

Jetzt spazieren Arthur und ich durch Monaco. Er hat mir gezeigt wo seine alte Schule ist und wo er als Kind immer gerne gespielt hat. Gerade sind wir auf dem Weg an den Hafen, wo mein Freund mir ihr Boot zeigen will.

«Ich muss schon zugeben. Monaco ist wunderschön.» beeindruckt bewundere ich die antiken Gebäude. «Manchmal muss ich selbst bewusst wieder hinschauen, um die Schönheit wieder zu erkennen. Wenn man schon sein ganzes Leben an einem Ort wohnt kommt es einem plötzlich nicht mehr speziell vor.» zustimmend nicke ich. «Das Gefühl kenne ich. Seit ich mich erinnern kann lebe ich im selben Ort. Manchmal muss auch ich mir Zeit nehmen und einfach die Schönheit des Dorfes geniessen.» wir schmunzeln uns an.

Schweigend laufen wir weiter, doch es ist nicht unangenehm. Arthur hat meine Hand, seit wir sein Haus verlassen haben, nicht losgelassen. Bei ihm fühle ich mich wohl und die Stille zwischen uns ist einvernehmlich. Es stört weder ihn noch mir, dass wir nicht sprechen. Wir geniessen beide den Moment und sind in unseren Gedanken.

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Wir sind gerade fertig mit der Bootbesichtigung und stehen aber noch am Hafen. «Ich weiss, dass Oktober ist, aber möchtest du ein Eis? Der Laden da vorne hat mit Abstand das beste Eis. Genauso gut wie in Italien.» in seinen Augen ist ein Funkeln zu sehen. «Es ist niemals die falsche Zeit für Eis.» auch meine Augen beginnen zu funkeln. Ein breites Grinsen erscheint auf Arthurs Gesicht.

«Na dann komm, ich lade dich ein.» sagt er. Ich schüttle bloss den Kopf «Es ist dein Geburtstag. Wenn schon lade ich dich ein.». Schnell bekommt er noch einen Kuss auf die Wange und ich ziehe ihn mit.

«Einmal 2 Kugeln Schokolade im Becher und einmal 1 Kugel Nutella und 1 Kugel Fior di Latte aber in der Waffel.» gebe ich unsere Wünsche an den Eisverkäufer weiter. Dieser nickt und macht sich an die Arbeit.

Keine 5 Minuten später stehen wir beide mit unserem Eis bewaffnet vor dem Laden. Ohne etwas zu sagen greift Arthur nach meiner freien Hand und zieht mich in Richtung einer Mauer am Wasser.

«Danke dir für das Eis. Das wäre doch nicht nötig gewesen.» Arthur gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich hingegen schüttle nur leicht den Kopf «Dein Geburtstag muss doch gebührend gefeiert werden mon amour.» wieder einmal wird mir klar wie viel mir Arthur bedeutet und dass ich mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen kann. Dabei kennen wir uns erst seit knapp 3 Monaten.

Wir geniessen unser Eis und reden nicht viel. Gemeinsam beobachten wir die Leute, die an uns vorbeilaufen. Immer Mal wieder lassen wir einen witzigen Kommentar fallen oder versuchen zu erraten über was die Menschen so reden.

«Wollen wir langsam zurück? Es gibt bestimmt schon bald essen und ich habe dir dein Geburtstagsgeschenk noch gar nicht gegeben.» ich werde etwas verlegen. «Du hättest mir doch kein Geschenk mitbringen müssen. Schon das du überhaupt nach Monaco gekommen bist, ist Geschenk genug.»

Ich winke ab «Es ist nichts Grosses. Nur eine Kleinigkeit und ausserdem ist es schon hier. Also wirst du es auch bekommen.» ich stehe von der Mauer auf und strecke ihm meine Hände entgegen. Arthur will etwas erwidern, doch ich lasse ihn nicht zu Wort kommen. «Keine Wiederrede mehr. Jetzt komm.» ergeben seufzt mein Freund und lässt sich von mir auf die Beine ziehen.

Falling in love with a racing driverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt