«Hey Giada» beschämt nehme ich den Anruf an. «Hey Emma, du weisst nicht wieviel Sorgen ich mir um dich gemacht habe. Ich bin so froh, dass du bei Fabio bist. Was zur Hölle ist passiert?» fragt sie mich.
Ich versuche Giada meine Situation so gut wie möglich zu erklären. Sie lässt mich reden und unterbricht mich nur, wenn sie etwas nicht ganz versteht.
«Und dann bin ich weggerannt.» schliesse ich meine Erzählung. «Okey, dich haben also deine Gefühle übermannt. Aber wieso hast du das Arthur nicht gesagt? Er hätte es sicher verstanden. So hat er sich doch jetzt nur unnötig Sorgen gemacht.» sie klingt nicht vorwurfsvoll. Sondern einfach nur so, als könnte sie meinen Überlegungen nicht ganz folgen.
«Ich war noch nie in einer Beziehung, oder habe mich in so einer Situation befunden. Also, dass ich eine Person so mochte, wie ich Arthur mag. Ich bin introvertiert und öffne mich normalerweise erst den Leuten, die ich schon seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, kenne. Bei Arthur ist es mir letzte Nacht einfach gefallen, doch als ich dann heute Morgen, bei Tageslicht, nochmal über alles nachgedacht habe, habe ich kalte Füsse bekommen. Ich habe Angst bekommen, dass mich Arthur verurteilen oder auslachen würde. Keine Ahnung, in dem Moment ist mir alles Mögliche durch den Kopf geschwirrt.»
«Ich kann dich schon verstehen. Mir ging es bei meiner ersten Liebe auch nicht besser. Aber ich denke du musst wirklich mit Arthur reden. Ich gebe ihm jetzt das Telefon und ihr macht ein Treffen aus. Am besten noch heute, bevor wir alle wieder weitermüssen.» völlig geschockt davon, dass Arthur wohl die ganze Zeit über bei Giada im Zimmer war, bekomme ich keinen Ton raus.
Erst als ich Arthur's Stimme höre, regt sich etwas in mir. «Hey Emma.» er klang müde und traurig. «Hey Arthur» es folgt schweigen. «Ich denke wir müssen reden.» versuche ich einen Anfang zu finden. «Das denke ich auch. Wo bist du gerade?» fragt er mich. «Hotel Lobby» ist das einzige was ich sage.
«Dann lass uns dort treffen und wir gehen spazieren.» ich stimme zu und wir legen auf. Nervös warte ich auf Arthur und rutsche unruhig auf dem Sofa hin und her.
Ich sehe Arthur aus dem Aufzug steigen und stehe auf. Ich gehe auf ihn zu. «Hey» begrüsse ich den Monegassen und bleibe unsicher vor ihm stehen. Am liebsten würde ich ihn umarmen, doch ich bin mir recht sicher, dass er das nicht möchte. Er ist sicher stocksauer.
«Wie geht es dir?» fragt er. Überrascht sehe ich ihn an «Nicht besonders gut.» antworte ich ehrlich. Arthur nickt nur und nimmt mich dann einfach in den Arm. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber es fühlt sich verdammt gut an. Deshalb schliesse ich meine Arme um seinen Torso und drücke ihn so fest wie möglich.
Am liebsten hätte ich ihn nie mehr losgelassen, aber wir haben noch so viel zu besprechen. Aus diesem Grund löse ich mich zögerlich aus der Umarmung. «Wir sollten reden. Auch wenn ich dich gerne noch viel länger umarmt hätte. Uns bleiben nicht mehr viel Zeit zusammen.» Arthur nickt bloss und nebeneinander verlassen wir das Hotel.
Schweigend gehen wir einige Minuten nebeneinander her. «Ich habe Angst.» durchbreche ich unser Schweigen. «Wovor hast du Angst?» möchte er wissen. «Vor so ziemlich allem. Wir kennen uns seit Samstag, aber es fühlt sich an, als ob ich dich schon viel länger kennen würde. Aus irgendeinem Grund vertraue ich dir und habe mich dir geöffnet und das macht mir Angst. Es macht mir auch Angst, dass Fabio und ich heute wieder abreisen werden und ich dich vielleicht nie wiedersehe. Und dass ich dich nach so kurzer Zeit schon so sehr mag macht mir auch Angst. Ich war noch nie in so einer Situation. Ich weiss nicht, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll. Deshalb bin ich heute Morgen davongerannt. Aber das will ich nicht mehr, ich will ehrlich zu dir sein. Denn das hast du verdient.» jetzt atme ich erstmal tief durch.
Arthur nimmt schweigend meine Hand und zieht mich zu einer Bank in unserer nähe. Wir setzen uns hin, meine Hand lässt er aber nicht los.
«Ich habe auch Angst.» gesteht er und ich sehe ihn überrascht an. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, mir macht es keine Angst, dass wir uns vielleicht nie wiedersehen. Dabei will ich dich wiedersehen und dich besser kennenlernen. Ich möchte sehen, wo uns das Leben hinführt. Dich und mich, gemeinsam. Es geht mir wie dir Emma. Ich mag dich wirklich sehr und ich vertraue dir. Sonst hättest du Samstag niemals meine private Handynummer bekommen.» ein kleines Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. Das wiederum bringt auch mich zum Schmunzeln. «Da bin ich froh. Aber wie sollen wir das nur machen? Du bist nun mal ein Rennfahrer und ständig unterwegs. Und auch ich werde im August anfangen zu arbeiten und nur am Wochenende Zuhause sein. Wie also sollen wir uns sehen können?» Tränen bilden sich in meinen Augen. Sanft beginnt Arthur Kreise auf meinen Handrücken zu zeichnen. «Es wird schwierig werden. Das kann ich nicht leugnen. Aber wir werden eine Lösung finden. Und bis wir uns wiedersehen können, werden wir einfach ganz viel schreiben, telefonieren und facetimen.» aufmunternd lächelt er mich an. «Du denkst wir können das Schaffen?» frage ich, immer noch leicht unsicher. «Ich bin 100%ig überzeugt davon.»
Wir sitzen sicher noch 1 Stunde auf der Bank und unterhalten uns über alles Mögliche. Da es mittlerweile Mittag ist, entscheiden wir uns etwas essen zu gehen. Wir spazieren durch die Altstadt und finden ein kleines italienisches Restaurant.
Arthur entscheidet sich für ein Salatteller, da immer noch Rennsaison ist, ich hingegen gönne mir eine Pizza. Auch während des Essens reden wir weiter und reden auch über die bevorstehende Zeit getrennt voneinander.
Es wird sicher schwierig werden, denn auch wenn es eigentlich normal ist sich in der Kennenlernen Phase zu sehen, wir es uns nicht so möglich sein wie anderen. Aber wir haben schon gesagt, dass wir jeden Tag schreiben und telefonieren werden und mindestens einmal in der Woche Facetimen wollen.
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«Fabio hat mir geschrieben. Er möchte spätestens um 16.00 Uhr fahren. Jetzt ist es 14.45 Uhr, es bleibt uns also nicht mehr viel Zeit. Gepackt habe ich zum Glück schon, wir können die Zeit also noch geniessen.» erkläre ich Arthur. «Ich werde dich vermissen.» gibt er leise zu. «Ich werde dich auch schrecklich vermissen.» mir steigen Tränen in die Augen. «Aber wir werden jeden Tag schreiben.» versuche ich wohl eher mich selbst positiv zu stimmen.
Arthur zieht mich in eine lange Umarmung. Wir stehen mehrere Minuten eng umschlungen auf der Strasse. «Lass uns die Zeit zusammen noch geniessen, bevor wir wieder zurück gehen.» er nimmt meine Hand. Zusammen spazieren wir noch etwas durch die Altstadt und geniessen die Anwesenheit des Anderen.
Um 15.30 sage ich dann «Können wir zum Hotel zurück? Ich möchte mich gerne auch noch von Giada verabschieden. Sie hat mich dieses Wochenende extrem unterstütz, obwohl sie mich nicht lange kennt.» Arthur nickt «Klar» antwortet er mir lächelnd. Hand in Hand machen wir uns auf den Weg zurück.
«Ich will noch nicht nach Hause.» flüstere ich, als das Hotel in Sichtweite ist. «Ich will auch nicht das du gehst.» flüstert der junge Monegasse zurück. Leise seufze ich und drücke seine Hand ein wenig fester.
was denkt ihr, werden die Zwei es schaffen in Kontakt zu bleiben? Was für Herausforderungen werden sie sich stellen müssen? Schreibt mir eure Gedanken und Ideen gerne in die Kommentare.
Ich wünsche allen die feiern Frohe Ostern. Ich hoffe ihr hattet ein schönes, langes Wochenende. Hoffentlich konntet ihr, auch trotz der ganzen Corona Situation, Zeit mit euren Liebsten verbringen.
Eine schöne Woche wünsche ich euch und bis nächste Woche.
Eure Shadowdancer05

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Falling in love with a racing driver
FanfictionArthur Leclerc FF Nie im Leben hätte Emma gedacht, dass sie an diesem Wochenende einen Formel 1 Fahrer kennenlernen würde, geschweige den die grosse Liebe finden. Emma und ihr Bruder Fabio sind das erste Mal in ihrem Leben an einem F1 Wochenende da...