Verzweiflung

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Als ich aufwache, liege ich immer noch auf Arthur's Brust. Dieser schläft immer noch tief und fest, also entscheide ich mich dafür, es einfach noch etwas zu geniessen.

Irgendwann schaue ich dann auf mein Handy, weil ich wissen will wie spät es mittlerweile ist. Mich trifft fast der Schlag, als ich auf den Bildschirm schaue.

Ich habe 5 Neue Nachrichten und 3 verpasste Anrufe. An und für sich ist das ja nicht so viel. Aber bis auf 1 Nachricht, sind alle von meinem Bruder.

Langsam und ohne Arthur zu wecken versuche ich mich von ihm runter zu rollen. Ich muss unbedingt Fabio zurückrufen, den ich Gestern nicht informiert habe, dass ich nicht in unser Zimmer komme.

Auf leisen Sohlen schleiche ich zur Tür und als ich diese öffnen wollte höre ich hinter mir «Willst du etwa einfach so abhauen?»

Erschrocken drehe ich mich um und sehe Arthur, der leicht gekränkt im Bett sitzt. «Nein, das sicher nicht. Ich wollte nur kurz Fabio anrufen und ihm erklären wieso ich Gestern nicht in unserem Zimmer geschlafen habe. Ich glaube er hat sich unglaublich viele Sorgen gemacht.» verlegen schaue ich auf meine Socken. Denn fürs Schuhe anziehen hat es nicht gereicht.

«Ist schon gut. Wenn du gehen willst, geh. Ich will dich zu nichts zwingen.» jetzt sieht er traurig aus. Das wollte ich nicht. Schnell bin ich wieder bei ihm, setze mich neben ihn aufs Bett und nehme ihn, so fest wie möglich, in den Arm.

«Glaub mir bitte. Ich wollte nicht abhauen. Denkst du nicht, dass ich mir meine Schuhe angezogen hätte, wenn ich hätte abhauen wollen? Gestern war so schön, wie könnte ich Heute einfach abhauen?» flehend sehe ich ihn an.

Er sieht immer noch nicht ganz überzeugt aus. «Schau hier» ich stecke ihm mein Handy mit den Nachrichten hin. «4 Nachrichten und 3 verpasste Anrufe. Das kommt normalerweise nicht vor.»

Arthur sieht nur kurz auf den Bildschirm. «Alles gut, ich glaube dir. Tut mir leid, dass ich dir nicht vertraut habe. Es ist keine Entschuldigung, aber in der Vergangenheit sind die Menschen in meinem näheren Umfeld öfters einfach über Nacht verschwunden.»

«Wie haben wir es nur so schnell von vollkommener Offenheit zu Misstrauen gebracht?» bei diesen Worten schüttelt Arthur heftig seinen Kopf. «Ich habe dir nicht misstraut, ich dachte nur, dass du mich verlassen wills. Dabei habe ich dich noch gar nicht.» der letzte Satz flüstert er so leise, dass ich ihn fast nicht verstanden hätte.

Ich tue so, als hätte ich den letzten Satz nicht gehört. Mir wird gerade alles zu viel und meine Gedanken sind unaufhaltbar. Was tue ich hier gerade? Ich sitze bei jemandem im Zimmer, den ich seit knapp 2 Tagen kenne und habe mich dieser Person komplett geöffnet.

Wie konnte ich nur so dumm sein? Das war einfach nur leichtsinnig. Nach Heute werden wir uns wahrscheinlich nie wiedersehen. Also wieso habe ich das gemacht? Ich werde nur verletzt werden.

«Tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich mein Bruder suchen gehen.» stammle ich vor mich hin und stehe etwas zu plötzlich vom Bett auf. «Wir sehen uns ja vielleicht später nochmal.» stammle ich weiter. Ganz leise setze ich ein «Oder wir sehen uns nie wieder» hinzu.

Arthur runzelt die Stirn und sieht mir dabei zu, wie ich in seinem Zimmer herumwusle und meine Schuhe anziehe. Als ich dabei bin die Tür zu öffnen, legt sich eine Hand auf meine Schulter.

«Hey, was ist los?» fragt dieser sichtlich besorgt und dreht mich zu sich herum. In meinen Augen haben sich bereits Tränen gebildet, da ich komplett überfordert mit der Situation bin. Ich versuche meinen Kopf wegzudrehen, um die Tränen zu verstecken, aber es ist bereits zu spät. «Wieso weinst du?» Arthur sieht mich mit seinen wunderschönen Augen an und für einen Moment verliere ich mich in ihnen.

Falling in love with a racing driverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt