Gegen Mittag sattelten sie zwei Pferde und ritten Richtung Norden. Dabei navigierte Alva Freiya durch verschiedene Gebirge bis zu einem sehr verwachsenen Wald. „Wir sind bald da" sagte Alva ruhig und übernahm die Führung. Freiya folgte ihr so gut es ging durch den dichten Wald. Dahinter befand sich neben unzähligen verwesenden Leichen und Knochen nur noch Schutt und Asche. Alva beschrieb wie Trysna vor dem Angriff ausgesehen hatte und zeigte ihr den Platz der Hütte in der sie gelebt hatte. Freiya hatte sich bei einem älteren Wikinger über Trysna erkundigt und wusste daher schon einiges. Auf diese Weise wollte sie herausfinden ob Alva log oder nicht.
Mehrere Stunden verbrachten sie gemeinsam im verbrannten Dorf und für ein kurzen Moment konnten sie den kommenden Krieg vergessen. Sie redeten und lachten viel. Sie lernten sich besser kennen und Freiya wurde wieder bewusste das ihr das Mädchen sehr bekannt vorkam. Auch die Gegend erinnerte Freiya stark an ihre Kindheit. Sie wusste allerdings nicht mehr wieso.
Auf dem Rückweg unterhielten sie sich über den Krieg. Alva betonte von Anfang an, dass sie all ihr Wissen für die Wikinger einsetzen würde. Jedoch entschied sich Freiya trotzdem ihr nichts von den Göttern zu erzählen. Das war die Geheimwaffe des Dorfes und Alva würde es sowieso früh genug erfahren.
Wieder im Dorf angekommen liefen die beiden direkt zur großen Halle. Dort angekommen baten sie Harald um ein Gespräch. Direkt begann Freiya über die gesamte Situation zu reden. Dabei beendete Alva diesen Vortrag mit einem Verdacht „Ich gehe davon aus, dass sie ihre Pläne ändern werden. Auch wenn sie das verbrannte Schiff erst noch finden müssen und nicht davon ausgehen, dass ich noch am Leben bin. Ich habe von einigen Soldaten bereits mitbekommen, dass der Lord sich noch nicht ganz sicher über die Reihenfolge seiner Pläne ist. Daher denke ich das er alles nochmal ändert, wenn er von dem Angriff hört." Daraufhin nickte Harald zustimmend. „Du könntest Recht haben. Trotzdem bitte ich dich uns von den Plänen zu berichten." „Natürlich werde ich das. Dieser Krieg muss beendet werden, bevor er noch weiter ausartet." stimmte Alva ohne zögern zu.
Währenddessen bei Lord John:
„Verdammt." fauchte er. „So eine Scheiße!" Unruhig lief er in seiner Schiffskabine auf und ab. Immer wieder hielt er vor seinem Schreibtisch an und sah wütend auf die Karte. Auf der Karte waren englische Kriegsschiff-Figuren aus Holz aufgestellt. Soldaten meldeten in der vergangenen Nacht ein riesiges Feuer an der Küste gesehen zu haben. Ganz in der Nähe eines Schiffs seiner Flotte. Danach schickte er direkt eine kleine Gruppe in Richtung des Feuers, jedoch hörte er seitdem nichts mehr von ihnen.
Mit einem leisen Knarzen ging die Tür zur Kabine auf. „Sir?" fragte ein junger Soldat seinen Vorgesetzten unsicher. „Was gibt es?" Knurrte der Lord bemüht die Fassung zu bewahren. „Man hat eines unserer Schiffe verbrannt an der Küste gefunden. Außerdem haben wir verbrannte Leichen gefunden.." er stoppte abrupt und sah sich im Raum herum. Er traute sich nicht den Lord anzusehen. John seufzte genervt „Wieso hab ich das Gefühl sie würden etwas verschweigen?" „Nun..wir haben natürlich nachgezählt, aber es.. es fehlte eine Leiche." stotterte der junge Soldat leise. Johns Miene versteinerte sich. Es war keine Emotion zu erkennen. „Denken Sie jemand hat überlebt?" fragte er seinen Soldaten. „Ich weiß es nicht, Sir, aber möglich wäre es."
„Gut, wir sollten darauf vorbereitet sein, dass es das Mädchen ist. Berufen Sie alle Generäle zusammen. Sie sollen so schnell wie möglich hierher kommen!" befahl er dem Jungen. Mit einem kleinen Nicken stürmte dieser aus der Kabine.
John hingegen war aufgebracht. Sollte das Mädchen entkommen sein, müssen Sie es finden. Aber wichtiger war es die Pläne zu verändern. Er ging davon aus, dass das Wikinger Mädchen ihren Barbaren Freunden alles erzählen würde. Daher überlegte er einen Plan B, wobei ihm direkt sein letzter Aufenthalt in Schottland wieder einfiel...
Wieder bei den Wikingern:
Die Wikinger verließen gerade die große Halle. Harald hatte sie zusammenrufen lassen um Alva die Möglichkeit zu geben die Pläne direkt mit allen zu teilen. Nach der Versammlung lief Freiya zu ihrem Vater. „Vater?" Harald sah neugierig zu seiner Tochter. „Inwiefern werden wir unsere Pläne auf die angeblichen Pläne der Engländern anpassen?" fragte sie ernst. „So genau können wir das nicht tun. Alva hat schon Recht, sie werden ihre Pläne definitiv noch verändern. Wir sollten jedoch das neu erlangte Wissen stets im Hinterkopf behalten." Mit diesen Worten wollte Harald sich verabschieden und ebenfalls die Halle verlassen, stoppte jedoch noch einmal. „Morgen früh treffen wir uns mit den anderen Oberhäuptern hier und besprechen das weitere Vorgehen."
DU LIEST GERADE
Wikinger, in einer anderen Welt?
AventuraFreiya ist mit ihren achtzehn Jahren die zweitälteste in ihrer Familie. Gemeinsam mit ihren Vater Harald und ihrem jüngeren Bruder reist sie nach Schottland um ihre Tante zu besuchen. Durch unvorhersehbare Ereignisse verlassen die das Land schneller...