„Und du brauchst Hilfe, wie ich hörte?"
„Ja, wir stehen einem Krieg bevor, den wir nicht alleine gewinnen können. Deshalb brauche ich eure Hilfe." Mit diesen Worten ging Freiya einige Schritte näher zu Heimdall. Dieser streckte nun seinen Arm aus und zeigte in eine Richtung. Freiya folgte ihm mit ihrem Blick, konnte bis auf Dunkelheit nichts erkennen. „Geh dort entlang. Dieser Weg führt zu Asgard." Kurz schluckte sie und ging dann auf die Dunkelheit zu. Innerhalb weniger Sekunden stand sie an einem sehr hellen Ort. Die Dunkelheit verschwand als wäre sie nie da gewesen. Als sie sich umsah fiel ihr die Steinbrücke auf, auf der sie sich befand. Sie bestand aus riesigen Steinen, in die verschiedene Dinge oder Runen eingemeißelt wurden. Am Ende der Brücke war ein riesiger Torbogen ebenfalls aus hellem Stein. Hinter dem Tor konnte man bereits leicht eine Art Dorf erkennen. Freiya lief geradewegs zu diesem Dorf hin.
Angekommen in Asgard war Freiya überwältigt von Eindrücken. Alles war riesig, hell und wirkte Edel. Jeder der herumlief trug edle Kleidung und wirkte mit einer Ruhe umgeben, die sie noch nie gesehen hatte. Sie war umgeben von riesigen grünen und blühenden Gärten, in denen viele saßen und lachten. Wie ist das nur möglich? Fragte sie sich, während sie zu einer Steinerhöhung lief. Kur bevor sie diese erreichte kam ein großer und kräftiger Mann auf sie zu. „Ein Mensch? Hier in Asgard? Das muss ein Wunder sein. Mit wem habe ich das Vergnügen" fragte er lächelnd. „Mein Name ist Freiya. Heimdall hatte mich hierher geschickt." sprach sie selbstbewusst. Sofort begann der riesige Mann zu lachen. „Du gefällst mir. Thor, Gott des - ach das weißt du sicher - er lachte etwas überheblich, doch änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig, als hätte er sie erkannt - Warte! Du kommst mir bekannt vor. Sind wir uns in Midgard bereits begegnet?" Fragte er nun. Freiya sah ihn kurz verwirrt an. „ja, Richtig. Jedoch hätte ich nicht erwartet, dass du zu uns gesehen hast." Antwortete Freiya redete jedoch gleich weiter. „ Der Grund weshalb ich hier bin ist jedoch ein anderer. Wir brauchen die Hilfe unserer Götter. Man verspottet uns, alles was wir lieben und alles woran wir glauben. Deshalb sollen wir sterben. Die Wikinger sollen auf Grund ihrer Art zu leben nicht mehr existieren. Auch sind sie der Meinung euch gibt es nicht und ihre Religion sei die einzig wahre. Sie gehen fest davon aus, dass ihr uns nicht helfen werdet. - sie machte eine kurze Pause - Ich bin hier um das Gegenteil zu beweisen." Thor wirkte interessiert und beeindruckt von Freiya. Sie konnte einen Hauch von Stolz in seinen Augen erkennen. „Du wirkst wie eine geborene Anführerin, Freiya, bereit alles für dein Volk zu tun. Diese Art schätze ich sehr und zeugt von großem Mut. Allerdings wirkt es als könntet ihr alleine leicht siegen? Warum bist du hier? Nur weil einige Menschen nicht an uns glauben, glaube ich kaum." „Sie kämpfen unfair. Sie bereiten sich seit längerer Zeit vor, was ihnen einen erheblichen Vorteil einbringt. Gut, durch unsere Zusammenarbeit haben wir diesen Vorteil von ihnen zunichte gemacht, aber denkst du nicht es wäre eine interessante Lektion für sie wenn sie einem Gott gegenüber stehen?" Ein überzeugtes Lächeln zierte Thors Gesicht.
Kurz darauf befand sie sich an Thors Seite auf einem beeindruckend großen Festplatz und wartete auf die anderen Götter. Innerhalb weniger Minuten kamen diese dann zu ihnen. Freiya konnte kaum ihren Augen trauen. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wie unwirklich das alles war, fing Thor an die Situation der Wikinger noch einmal wiederzugeben. Als er aufhörte zu reden, gaben ihm sehr viele Götter zu verstehen, dass sie helfen würden einigen ‚dummen Menschen in den Arsch zu treten'.
Es war eine ausgelassene Stimmung als sie sich über Möglichkeiten, Pläne und anderem ausgetauscht hatten. Die Götter waren freundlich zu ihr und behandelten sie wie eine Art Schützling. Freiyas Anwesenheit war etwas besonderes, noch nie hatte es einen Mensch geschafft das Reich der Götter zu erreichen.
Als es bereits dämmerte entschied sie sich heimzukehren. Sie verabschiedete sich und ging den Weg den sie gekommen war auch wieder zurück. Die Helligkeit Asgards war innerhalb Sekunden wieder verschwunden und alles verschwand wieder in der Dunkelheit. Bei Heimdall angekommen lächelte er ihr zu. „Warte einen Moment bevor du gehst. Ich möchte dir etwas geben. - er holte ein Horn von seinem Gürtel - Dieses Horn soll dir gehören, es ist kleiner und ungefährlicher als meins, jedoch werde ich es immer direkt hören. Wenn es Schwierigkeiten gibt oder es beginnt bläst du dort hinein. Verstanden?" Sie nickte, nahm es entgegen und fragte ihn wie sie wieder nach Hause kommen sollte. In dem Moment kam Gulltopp auf sie zu. Sie stieg auf und wieder wurde ihr direkt schwindelig. Sie schloss die Augen.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, saß sie an den Baum angelehnt an dem sie die Götter um Rat fragen wollte. Sie sah sich um. Alles sah aus wie vorher. Nichts war verschwommen, schien unwirklich oder hatte sich auch nur ansatzweise geändert, nicht einmal die Stellung der Sonne. Es schien als wäre sie nie weg gewesen. War das nur ein Traum? Ein Blick auf ihre Hände zeigte ihr das Gegenteil. Sie hielt ein kleines Horn in ihren Händen. Schnell stand sie auf und befestigte das Horn an ihrem Gewand. Danach begab sie sich zu ihrem Pferd, welches ruhig auf der Wiese stand und graste.
Zurück im Dorf kam Harald bereits auf sie zu „Freiya, da bist du ja, wo bist du denn - sein Blick fiel auf das Horn an Freiyas Gürtel - woher hast du denn ein Horn und dann auch aus solch einer Qualität?" fragte er verwirrt. „Vater wir haben eine reelle Chance zu gewinnen und möglicherweise auch einen Plan." grinste sie ihm entgegen. „Wir werden uns umgehend mit den anderen Oberhäuptern treffen müssen." Er sah sie noch einem Moment skeptisch an und nickte dann. „Ich werde ein Treffen organisieren. In zwei Tagen geht es los."
Zwei Tage später erreichten sie den Stützpunkt. Nach kurzer Darstellung der Situation sah Freiya in skeptische Gesichter. „Du willst uns also erzählen du warst in Asgard? Und das sollen wir dir glauben?" fragte ein Däne ungläubig. „Richtig. Ich bin mir bewusst, dass es nicht nach der Wahrheit klingt, aber in diesem Fall müsst ihr mir vertrauen." erwiderte sie. „Ich bin nicht überzeugt, allerdings bleibt uns keine Wahl. Wir werden ja sehen ob du die Wahrheit erzählt hast."
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Wikinger, in einer anderen Welt?
AventuraFreiya ist mit ihren achtzehn Jahren die zweitälteste in ihrer Familie. Gemeinsam mit ihren Vater Harald und ihrem jüngeren Bruder reist sie nach Schottland um ihre Tante zu besuchen. Durch unvorhersehbare Ereignisse verlassen die das Land schneller...