22. Wie Neugeboren

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Violet's POV

Ich wache draussen auf, der Wind weht in meinen Haaren. Ich stehe auf und bemerke, alles ist grösser als ich es in Erinnerung hatte.
Ich sehe an mich runter und sehe, dass ich kleiner bin als sonst.
Ich bin ein winzling.
Ich betrachte die Umgebung und erinnere mich plötzlich wieder, dieser Ort war aus meinen Träumen, dieser Traum den ich immer und immer wieder hatte und es fühlt sich vertraut an.
Ich weisst wieder, hier habe ich als Kind gewohnt, doch als der Krieg ausbricht, war es nicht wie es einmal war. Die Erinnerungen kommen wieder zurück.
Vater ist an die Front gegangen, aber nie wieder zurück gekehrt.
Mutter musste sich alleine um uns kümmern und sah erschöpft aus.
An diesem Tag habe ich draussen gespielt, da Bruder keine Zeit hatte, ich glaube er hat Mutter im Haus geholfen.
Ich habe einen Schmetterling entdeckt und bin ihm hinterher gesprungen.
Ich fand ihn hübsch und versuchte ihn zu fangen. Ich weisst, dass ich glücklich war.
Doch ich achtete nicht wohin ich laufe und habe mich im Wald verirrt, später sah ich zwei Männer, ich dachte mir nichts dabei und wollte sie um hilfen bitten, doch nicht reden konnte, versuchte ich ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
Doch sie sahen erschrocken aus und haben mich gepackt und mitgenommen, ich versuche mich zu wehren und schlage um mich.
Auch wenn ich innerlich eine erwachsene Frau bin, habe ich den Körper eines Kindes. Deswegen habe ich keine Kraft mich zu wehren.
Ich höre jemand nach mir rufen "Floria?" ruft jemand, eine Frauen Stimme. "Flori wo bist du?" dies war eine andere Stimme, aber hört sich näher an als die erste. Ich erkenne wer es ist, es ist mein Bruder und die Stimme meiner Mutter im Haus.
Er hört auf zu rufen und ich sehe hoch, er hat mitangesehen, dass die zwei mich mitgenommen haben, vielleicht holt er Mutter, doch er stand wie angewurzelt da und sieht erstarrt aus.
Ich höre die zwei reden.
"Was machst du da du dummkopf, wir können doch kein Mädchen entführen, was wird der Boss dazu sagen? Wir sollten nur eine Sache erledigen und dann kommen wir mit einem Mädchen zurück?" , "Tut mir leid Bruder, ich geritt in Panik und dachte sie hat gesehen was wir gemacht haben, deswegen habe ich sie gepackt.
Ich dachte, es sei eine schlechte Idee, falls sie uns doch nicht gesehen hat. Aber dann dachte ich, mit so einem Mädchen könne wir Kohle machen und sie als Sklave verkaufen oder wenigstens ihre Organe. Jetzt ist es sowieso zu spät" , "Da ist was dran." sagt der andere.
Wir kamen an ein Gebäude an, kein langer Fussmarsch von meinem Zuhause und ich wurde in einen Raum gesteckt, wo es Gitter gibt.
Ich höre "Wo ist der Boss?" von einen der beiden Männern die mich entführt haben.
"Der Boss ist noch unterwegs. Was habt ihr da angeschleppt?" sagt jemand anderes. "Siehst du doch, ein Mädchen." , "Wieso? Ihr beiden Vollpfosten, ihr solltet eine Aufgabe erledigen und nicht mal das schafft ihr." , ich höre zwei dumpfe Schläge "Au." sagen beide gleichzeitig.
"Hallo, kleines Mädchen." sagt der Typ, der die Gefangenen bewachen sollen.
"Du hast aber eine zarte Haut." sagt der Typ und streichelt mir über die Wange.
Ich lege mich auf das Brett, das ein Bett sein soll und drehe mich zu der Wand um.
"Sooo, was haben wir hier" ich höre Schritte, die die Treppe runter gehen.
"Wieso ist sie denn hier?" fragt der Mann, der eine gefährliche Aura austrahlt. Ohne das ich hin sehen musste spürte ich es.
"Die beiden Brüder haben sie angeschläppt" sagt der Kerkermeister.
"Holt die beiden unverzüglich her." schreit der andere, wahrscheinlich ist es der Boss von den Männern. Denn er sah
beängstigt aus, als ich einen kurzen Blick erhasche, ausserdem hatte er eine Piraten Mütze und einen Goldzahn.
Sie gehorchten ihm aufs Wort.
Nach einer Weile werden die beiden Brüder zum Boss gezerrt, der vor meiner Zelle sass.
"Was hat das zu bedeuten?" fragt der Boss mit einer ruhigen gefährlichen Stimme.
"Wir haben das erledigt, was sie uns aufgetragen haben und dann hat dieses Mädchen uns angetippt, aber sie hat nichts gesagt.
Wir wurden panisch, dass sie uns verpetzen würde und haben sie mitgenommen."
"Ihr Idioten, passiert noch ein fehler, werde ich euch töten oder euch an die Haie verfüttern."
Ich höre nichts mehr.
"Habt ihr es verstanden?" diesmal schreit der Boss und lässt mich aufschrecken.
"Jawohl Boss." sagen alle beide gleichzeitig mit voller Kehle.
"Ihr kümmert euch um dieses Mädchen, sie ist jetz euer Problem, sollte sie schwierigkeiten bereiten, werde ich euch Köpfen lassen und das von diesem Mädchen." ich höre wie die beiden schwer schlucken.
Ein paar Tage vergehen und ich habe nicht gegessen, ich fühle mich schwach, abgemagert und ausgehungert, aber dennoch weigere ich mich etwas zu essen.
Um Energie zu sparen bewege ich mich nicht und liege nur auf diesem harten Bett, mein Gesicht an die Wand gedreht.
"Komm steh auf, wir werden den Ort hier verlassen."
Ich weigere mich und vernutlich haben die Truppen mich hier im Keller in dieser Zelle zurück gelassen, da ich ihre Stimmen nicht mehr höre.
Das einzige was mir bleibt sind das Essen, das mitlerweile allmählich verschimmelt.
Erst jetzt bekomme ich die Gelegenheit darüber nach zu denken, was passiert ist.
Das alles scheint mir ein Traum zu sein, aber dennoch so real. Ich weiss, dass diese Erlebnisse meine Erinnerungen sind. Allerdings bin ich eine Erwachsene Frau und kein Kind, weshalb es nur ein Traum sein muss, was ist passiert?
Ich kneife mich mehrmals um mich auf zu wecken, doch es funktioniert nicht und stattdessen bekomme ich blaue Flecke an verschiedenen Stellen.
Als das nicht funktioniert konzentriere ich mich darauf hier raus zu kommen aus dieser Zelle.
Plötzlich höre ich die Zellen Tür knarren und drehe mich um.
Ein Soldat hat die Tür geöffnet, wie ich es an seiner Uniform erkennen kann. Anscheinend haben, sie mich wirklich hier verroten lassen.
Er scheint vertrauenswürdig aus zu sehen.
Er reicht mir die Hand.
Ich nähere mich vorsichtig an.
Ich ergreife seine Hand und sehe ihm dabei in die Augen, in diesem moment war es mir egal wer er war, woher er kam und weshalb er hier ist, ich war nur froh, dass er hier ist und mich hier raus holt.
Er hebt mich hoch.
Wir treten aus dem Gebäude, wie lange habe ich die Sonne nicht gesehen, wie lange bin ich weg von zu Hause.
Mir blendet die Sonne in den Augen.
"Alles inordnung, ich werde dich beschützen."
Sagt er und ich fühle die Wärme in seiner Stimme.
Er setzt mich in sein Auto. Wir kamen an ein Gebäude an, ich erinnere mich nicht an dieses Gebäude.
Es ist ein hohes Gebäude, ich vermute eine Militär Basis.
Er hüllte mich in eine Decke ein. "Psst, du musst erstmal hier in der Kiste warten."
Als es etwas ruhiger wurde, führte er mich in sein Zimmer.
"Ich habe zwei Betten in meinem Zimmer, dort kannst du schlafen. Du musst aber leise sein, wenn du nicht auffliegen willst während ich beim Training bin.
Ich werde versuchen etwas essen mitzubringen. Wir werden ein gutes Team." sagt er lächelnd und zeigte mir die Faust, ich wusste nicht was das bedeutet, weshalb er mir es zeigte.
Er ballte meine Hand zu einer Faust und schlägt diese mit seiner Faust.
Eine Weile ging es gut, er erzählte mir von seinem Training und ich hörte die meiste Zeit zu.
"Du kannst mich Meister nennen, wenn du magst." sagt er.
Und Tatsächlich versuchte ich ihn Meister zu nennen damit er stolz auf mich ist.
Eines Tages höre ich von draussen krach, als würde jemand an die Tür geworfen werden.
Und höre Stimmen, die meines Meisters und die von jemand anderen.
"Ich sehe, dass du essen einsteckst, was treibst du damit?" höre ich die Person schreien.
"Bei dieser harten Zeit müssen wir doch mit dem essen sparen."
Sagt Meister.
"Das glaube ich dir nicht." schreit die Person und plötzlich höre ich mehrere Schritte.
"Hey sofort auflösen und in eure Zimmer gehen." Die andere Person hat eine Dominante Stimme.
"Jawohl." sagen sowohl Meister als auch der andere Typ.
Als die Tür geöffnet wird verstecke ich mich unter dem Bett.
"Kleines Fräulein? Bist du da?" Die Tür schliesst sich und ich gucke heraus.
"Alles inordnung nichts passiert." er reicht mir die Hand und ich nehme sie an.
Ich gucke in sein Gesicht und entdecke blaue Flecke.
Ich zeige drauf.
"Ach, dass ist gar nichts, es ist beim Training passiert." Er lächelt als wäre nichts gewesen.
"Ich werde ab morgen seltener Essen mitbringen, weil ich sonst auffalle." ich nicke verständnisvoll.
"Du scheinst nicht gesprächig zu sein. Wie alt bist du eigentlich?"
Da wir uns nicht leisten können Geburtstag zu feiern weisst ich mein Alter nicht, also zucke ich mit den Achseln.
"Nagut, das tut nichts zur Sache. Wenn der Krieg vorbei ist werden wir beide in ein Haus ziehen und soviel Spass haben wie wir möchten." er nimmt meine Hand und hakte seinen kleinen Finger mit meinem, dass er pinky Schwur nannte. Ich nicke.
Als wir uns auf machen um schlafen zu gehen. Klopfte es plötzlich und er befehlt mir mich unter das Bett zu verstecken, was ich tat.
"Soldat." ich sehe wie er salutiert.
"Ab zum Oberst, Soldat Chrys."
"Jawohl." Die Tür schliesst.
"Warte hier auf mich." nach dem er das sagt, sah ich ihn seltener die Tage und wenn ich ihn mal sehe, hatte er Prellungen und lächelte kaum und wenn er lächelte, nur dann wenn er mich beruhigen wollte.
Ich hatte ein murmeliges Gefühl. Was ich tun konnte, war zu versuchen ihn Meister zu nennen und ihn auf zu heitern.
Deswegen übte ich fleissig.
Eines Tages, als er sagte, dass er am nächsten Tag wieder kommt, wollte ich ihm dann dies sagen, doch...., er kam nie zurück, ich wusste nicht was passiert ist.
Jetzt hatte ich ein weiches Bett, aber kein Essen kein Trinken, keine Sachen zum wechseln und Meister ist verschwunden.
Deswegen zog ich die Sachen vom Meister an, die mir zu gross sind, ich wartete auf Meister.
Als ich dies Tat, öffnete plötzlich die Tür und ein Mann älter als Meister kam herein.
Ich setze mich verängstigt in die Ecke, die Decke über mich.
"Was haben wir den da?" sagt er mit einer grusseligen Stimme.
Er lächelte, doch das lächeln war nicht wie bei Meister.
"Meister?" sage ich. "Meister? Du meinst Soldat Chrys? Er ist gestorben, eher verschollen oder erfroren. Aber gestorben passt schon in das Bild.
Kommt rein Jungs, schmeizt die Sachen von ihm weg. Komm kleine Lady." ich folgte ihm, da ich keine andere Wahl hatte.
Ich laufe durch die dunklen Gänge mit dem viel zu grossen Anzug vom Meister.
Der Mann guckt mich an und sagt "Wir gehen jetzt in einen schönen Ort." Er lässt mich in eine Kutsche steigen, wo es kein Fenster gibt.
Ich vermute das Schlimmste. wahrscheinlich habe ich diese Erinnerung verdrängt.
Als wir ankommen, laufen wir schon wieder durch dunkele Gänge und an Zellen vorbei, die Stahltüren haben, keine Fenstern, die Wände waren aus Stein und die Tür hatte nur einen oberen Spalt, wo die Wächter herein gucken.
"Rein da!" diesmal war es keine bitte, sondern ein Befehl und als ich mich weigere schubst er mich rein. "Zieh dich um und trage das hier." sagt er unfreundlich und warf mir einen weissen Lumpen.
Ich zögere. "Wird es bald?" sagt er und steht da bist ich mich umgezogen habe. Als ich fertig war, kam jemand anderes der ihm einen Teller mit Essen in die Hand reichte und diesen Teller, schob er mir zu. Danach schloss er die Tür.

 FF Violet Evergarden || Der heimliche Verehrer (Offiziell Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt