12. Der Brief

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Als ich drinnen ankomme, wollte ich auf mein Zimmer gehen und mich abtrocknen.
Ich gehe die Treppe hoch und als ich auf der zweiten Etage bin höre ich wie jemand die Treppe hoch und an mir vorbei rennt und höre: "Cattleya? Da ist eine Frau die dich gerne Sprechen möchte."
"Bitte die Frau zu mir zu kommen."
Ich dachte mir nichts dabei, da Cattleya sehr gefragt ist als Akora und gehe einfach weiter.
Ich wollte gleich die nächste Treppe nehmen, doch sehe unter mir Cattleyas Mutter auf der Treppe.
Ich verlasse die Treppe und gehe in den Raum wo ich Arbeite und laufe auf Iris zu.
"Iris." Flüstere ich und sie guckt mich erwartungsvoll an.
Sie lenkt ihr Ohr zu meinem Mund damit sie was versteht.
"Cattleyas Mutter ist hier, ich hab gesagt sie soll mich nicht mehr verfolgen, aber sie hat es trotzdem getan."
Diesmal sieht sie mich mit erschrockenen grossen Augen an.

Ohne was zu sagen handelt sie und geht zu Cattleya.
"Cattleya, Hodgins würde dich gerne Sprechen, es ist wichtig."
"Wichtiger als meine Kundin?"
Sie hackt sich bei Cattleya ein und versucht sie zum laufen zu bringen.
"Ja es ist wichtiger als deine Kundin."
Ich merke, wie sie gezwungen lächelt.
Wie können die Menschen nur ohne mit der Wimper zu zucken lügen.
Ich gehe in die Richtung der Treppe und treffe auf dem Weg zu Cattleyas Mutter auf Benedict, fast hätte ich ihn um gerempelt.
"Wieso die Eile?" Fragt Benedict.
"Auf der Treppe ist Cattleyas Mutter. Ich musst sie aufhalten, damit die beiden sich nicht treffen. Jetzt musst ich eine Lüge erfinden damit sie geht, aber ich bin schlecht im lügen."
Benedicts Miene verfinstert sich.
"Wieso lügen, wir werden ihr einfach die Wahrheit sagen." Benedict läuft auf Cattleyas Mutter zu und ich laufe ihm hinterher.
"Ich weiss wieso Sie hier sind, aber das werde ich nicht zu lassen.
Cattleya hat den Kontakt zu ihren Eltern, Ihnen abgebrochen und Sie wissen genau weshalb, deswegen weiss ich, dass sie Sie nicht sehen wollen. Gehen Sie bitte."
Sagt er beherrscht, als er bei ihr ankommt, trotzdem erkennt man wie wütend er ist.
"Nein" erwidert sie und läuft einfach weiter.
"Ich lasse mir von niemanden sagen was ich zu tun habe, wenn ich meine Tochter sehen will dann werde ich sie sehen, egal ob es jemanden gefällt oder nicht."

"Ich möchte dich nicht sehen Mutter und mir gefällt es auch nicht dich zu sehen, geh bitte."
Ich sehe wie Iris neben Cattleya steht und mich ansieht, ihre Lippen formen die Buchstaben für das Wort "Entschuldigung".

Cattleya verschränkt die Arme, sie sieht sie wütend an und wartet bist sie geht.
Doch unerwartet läuft sie an uns vorbei und auf Cattleya zu.
"Mein Schatz, ich möchte doch nur wissen wie es dir geht und was du die Jahre gemacht hast, ich habe mir Sorgen gemacht als du weg warst."
Sie umarmt Cattleya, doch sie erwidert es nicht.
Nach einer Weile gibt Cattleya nach und ohne was zu sagen geht sie in dem Raum wo wir arbeiten und die Mutter folgt ihr, Cattleyas Gesicht entspannte sich dabei nicht.
Wir wollten ihr auch folgen, doch sie machte vor uns die Tür zu.
Deswegen lauschen wir drei an der Tür und hören zu.
"Was willst du wirklich?" Fragt Cattleya
"Kann ich nicht meine Tochter sehen ohne einen Grund zu haben?" Höre ich die Mutter etwas traurig sagen.

"Wir wissen beide, wie du handelst. Du hast mich im Stich gelassen und das erwarte ich nach Jahren nicht anders. Du hast nicht Mal nach mir gesucht. Oder eine Sekunde dadran verschwendet dich zu entschuldigen als du mich nach Jahren wieder gesehen hast und wir wissen beide was du getan hast!?" Cattleyas Stimme wird immer schriller  fast schon wie ein wehklagen.
Man merkte wie wenig Kraft Cattleya noch zum reden hat, doch noch stark genug um gegenüber ihrer Mutter keine schwäche zu zeigen und noch laut genug sie auf der anderen Seite der Tür zu hören.
"Wie redest du mit deiner Mutter." Ich höre das jemand auf steht.
"Du warst damals schwach und konntest dich nicht behaupten, warst schön brav an Vaters Seite, aber jetzt sehe ich du bist ein Monster, genau sowie Vater. Ich brauche solche Eltern nicht, ich bin auch ohne euch klar gekommen, ich bin jetzt glücklich und eine gefragte Akora, die die Menschen zusammenführt und glücklich macht."
Ich höre wie die Mutter etwas lacht.
"Gut zuhören, dass es dir gut geht, dann habe ich ja nichts falsch gemacht. Ohne uns wärst du nicht weggelaufen und ohne mich wärst du doch nicht so weit gekommen und nie so erfolgreich oder...?!" Jetzt höre ich nur noch wie die Mutter noch mehr lacht.
"Du bist für mich gestorben." Höre ich Cattleya sagen und plötzlich ein Klatsch Geräusch, als hätte jemand eine Ohrfeige bekommen.
Erschrocken holen wir luft, stürzen in den Raum  und rufen "Cattleya!".
Wir erwarteten, dass die Mutter Cattleya etwas angetan hat und halten die Luft an,  doch erstarren als wir sehen, dass nicht sie sondern ihre Mutter eine Ohrfeige bekommen hat, denn sie hält ihre linke Wange mit der Hand.
Erleichtert atmen wir wieder aus.
Beide starren uns an.
Plötzlich steht sie auf, läuft an uns vorbei und geht die Treppe runter.
"Lasst dich nie wieder blicken." Schreit sie ihr , ohne eine Spur von Reue, hinter her.

 FF Violet Evergarden || Der heimliche Verehrer (Offiziell Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt