„Der Überraschungsbesuch"

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Ich schloss mein Auto ab und lief die Treppe hinauf. „Hey, bin wieder da!", rief ich durchs Haus. „Komm doch mal und schau wer da ist", rief Dad aus dem Wohnzimmer. Ich lief hinein und sah ihn und Steve nebeneinander auf der Couch sitzen. „Steve!", sagte ich lächelnd und lief auf ihn zu. Er stand auf und wir beide Schlingen die Arme umeinander. „Hey Kleine", sagte er und schenkte mir ein Lächeln zurück „Und? Schon gut in der Schule eingelebt?" „Ja soweit ganz gut", antwortete ich „ich komme sogar gerade von einem fertig gestellten Schulprojekt mit einem Freund von mir." „Ein Freund also?", sagte er und schaut mich mit diesem Schmunzeln an. „Nein", lachte ich „da läuft nichts." „Wie du meinst", sagte er, nickte und setzte sich wieder neben Dad auf die Couch. „Und bei dir Dad? Wie war deine Mission?", sagte ich und wandte mich ihm zu. „Es war nicht der leichteste Kampf, aber es war machbar. Immerhin sitze ich ja hier oder?", antwortete er und lächelte. „Ach komm hör' auf! Ohne mich hättest du das garnicht gepackt bekommen", wiedersprach ihn Steve. „Wer hat ihn den letzten Endes ausgenockt?", warf Dad ihm vor. „Und wer hat ihn von dir herunter gezogen als er auf dich einprügelte?", sprach Steve. „Ach komm, den hatte ich schon fast von mir wieder runter", sagte Dad. „Ja klar", lachte Steve ihn aus. Während die beiden weiter diskutierten, ging ich hoch in mein Zimmer, machte mir Musik an und setzte mich auf mein Bett. Ich nahm mir mein Lieblingsbuch zur Hand und fing an ein paar Seiten zu lesen. Meine Augen glitten über die Zeilen und ich bemerkte garnicht das meine Musik etwas leiser gemacht wurde. Jemand tippte mich an und ich erschrak. Steve lachte: „Na, was für ein Buch hat dich denn in seinen Bann gezogen?" „Dieses hier", ich zeigte ihm mein Buch. „Interessant", gab er von sich und setzte sich neben mich „Was ist das eigentlich für ein Projekt was du in der Schule bearbeitest?" „Ein Naturwissenschaftsprojekt. Wir haben das Thema „Unser Sonnensystem" und müssen es morgen in der Schule vorstellen." „Ah, interessant. Und der Junge mit dem du das Projekt machst?", fragte er. „Peter?", sagte ich. „Ja, ist da was zwischen euch?", fragte er mit einem Blick den ich nicht wirklich deuten konnte. „Nein, wir sind wirklich nur Freunde", sagte ich „So wie du und ich." „Wir sind nur Freunde?", sagte er spielerisch mit einem weinenden Unterton. „Nein", lachte ich „du bist ja noch viel mehr als das. Du bist ein Teil meiner Familie und wie ein großer Bruder für mich." „Und du auch für mich kleine", sagte er und drückte mich fest. Wir redeten noch eine ganze Weile weiter, aber irgendwann wurde es so spät das ich wirklich schlafen musste, also verabschiedeten wir uns und ich ging schlafen.

„Emilia?"..."Emilia!"..."EMILIA!"
Ich erschrak und wachte auf. „Du bist zu spät, du musst los!", sagte Mum, die schon fertig angezogen vor meinem Bett stand. Ich schaute noch etwas überrumpelt auf mein Handy, welches 7:45 anzeigte. Oh Mist! Ich sprang auf, machte mich blitzschnell fertig und zog mich an. Ich schnappte mir meine Tasche und rannte Richtung Garage an meinem Dad vorbei. „Wohin des Weges?", fragte er. „Bin spät dran, muss zur Schule. Bis nachher!", rief ich auf dem Weg zur Garage. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr so schnell wie ich konnte zu Peters Haus. Dort stand er schon und wartete auf mich. Er stieg ein und verstaute unser Projekt auf dem Rücksitz. Ich fuhr los und um Punkt 8 standen wir auf dem Parkplatz der Schule. „Schnell rein", sagte ich und nahm meine Tasche auf die Schulter. Peter nahm noch das Projekt und ich schloss mein Auto ab. In windeseile liefen wir zum Klassenraum von Mr. Harrington. Gerade als wir uns auf unser Plätze setzten, kam er durch die Tür und stellte sich vor sein Pult: „Morgen Klasse, heute fangen wir mit den Projektvorstellungen an. Mr. Parker und Miss Sheperd, sie fangen an." Peter und ich standen auf und liefen nach vorne, stellten unser Projekt auf das Pult und schalteten es ein. „Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, haben wir ein Projekt zu unserem Sonnensystem. Und zwar geht es im allgemeinen darum...", ich erzählte der Klasse die ganzen wichtigen Informationen und Peter erklärte im Anschluss noch unser Modell. Als wir gerade fertig wurden klingelte es auch schon zur nächsten Stunde. Unser Mitschüler verließen schnell den Klassenraum und wir packten auch zusammen. „Sie beide bleiben noch kurz hier", sagte Mr. Harrington „Ich möchte mit Ihnen noch über ihr Projekt sprechen." Wir setzten uns nochmal und er kam auf uns zu: „Ich muss sagen, ich bin echt begeistert. Die Infos waren sorgfältig heraus gesucht, klar hat mal an der ein oder anderen Stelle was gefehlt aber im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit eurer Arbeit. Auch das Modell sieht klasse aus und einen Pluspunkt bekommt ihr auch da es sich sogar noch wahrheitsgetreu bewegt." Peter und ich schauten uns kurz an und lächelten. „Zusammengefasst, gebe ich euch eine 1-." Peter und ich lächelten bis über beide Ohren und wir haben uns ein High Five und umarmten uns kurz. Danach schauten wir uns in die Augen und die Stimmung wurde so langsam etwas peinlich, also schnappte ich mir meine Tasche und unser Projekt. „Wollen wir das kurz zum Auto bringen?", fragte ich ihn und zeigte auf unser Modell. „Klar", antwortete er und wir liefen gemeinsam zu meinem Auto. Dort angekommen öffnete ich den Kofferraum und legte dort unser Modell ab. „Ohne dich hätte ich es garantiert nicht so gut hinbekommen", sagte Peter der neben mir Stand. „Ach Quatsch, wir haben jeder unseren Teil dazu beigetragen", sagte ich und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und für einen kurzen Moment blieben unsere Augen aneinander hängen. Zum ersten Mal bemerkte ich was er für schöne braune Augen hatte, welche in der Sonne funkelten. >Ich verlor mich für einen kurzen Augenblick in ihren Augen, welche mich an die eines Reh's erinnerten. Wunderschön und elegant. Ich wachte aus meiner Starre auf als jemand meinen Namen sagte.< „Wollen wir Peter?", fragte ich. Er kam wieder zu sich und schaut mich leicht peinlich berührt an: „Ähm, ja."  Wir gingen wieder ins Schulgebäude und trafen Ned und Michelle an den Spinden. „Hey, wie liefs?", fragte Ned. „Super", sagte ich. „Und welche Note habt ihr?", fragte Michelle „Raus damit!" „Eine 1-!", sagte Peter und freute sich. Beide freuten sich über unser Ergebnis, aber lange konnten wir nicht mehr plaudern, da die nächste Stunde begann und wir zum Sportunterricht mussten.
Dieser war recht eintönig, da wir wieder die ganze Zeit nur so langweilige Sportübungen machen mussten. Den Rest des Tages gab es nichts mehr interessantes in den Stunden. Alles Stoff den ich schon kannte. Als dann endlich Schulschluss war, lief ich zu meinem Auto und stieg ein. Ich schaute nochmal auf mein Handy und sah das Peter mir geschrieben hatte. „Hey, ich würde mit Ned nachhause gehen, brauchst also nicht auf mich zu warten. :) Bis morgen."  Also startete ich den Motor und fuhr los. Zuhause angekommen, brachte ich meine Tasche in mein Zimmer, zog mich um und ging raus in unseren Garten. Dort sprang ich in den Pool und schwamm ein paar Bahnen. Am Ende ließ ich mich auf dem Rücken auf dem Wasser treiben und schaut in den blauen Himmel hinauf. Ab und zu schaute eine Wolke vorbei, aber wurde immer recht schnell von der Sonne wieder vertrieben. Plötzlich bekam ich einen Ball ab. „Ey", rief ich und schaute nach dem Schuldigen, der mich gerade abgeworfen hatte. Und ich habe ihn gefunden. Am Beckenrand stehend mit einem leicht verschmutztem Tshirt und seiner viereckigen Sonnenbrille auf. Mein Dad. Er lächelte mich an und hielt ein Handtuch für mich in der Hand. Ich stieg aus dem Pool und nahm es dankend entgegen. „Hey Mäuschen, wie lief eure Präsentation?", fragte er während wir uns auf die naheliegende Couch neben den Pool setzten. „Es lief super, wir haben eine 1- bekommen", sagte ich und freute mich. „Hast du klasse gemacht meine kleine!", sagte er und Umarmte mich mit einem Lächeln „Und was ist mit Peter jetzt? Trefft ihr euch weiterhin?" „Klar, wir sind immerhin auf der gleichen Schule", sagte ich „und Freunde sind wir ja auch, aber er ist ja nicht mein einzigster Freund" „Das...freut mich", sagte er in einem etwas komischen Tonfall. Ich beschäftigte mich nicht weiter mit und wir gingen hinein. Ich war gerade dabei die Treppe hinauf zu gehen als mein Dad rief: „Übrigens, ich habe gerade deinen Anzug repariert und den Mechanismus verbessert, jetzt kann nichts mehr passieren." „Perfekt, danke Dad!", sagte ich und lief in mein Zimmer. Dort zog ich mir wieder etwas an und setzte mich auf mein Bett. Mein Handy klingelte und ich ging ran. „Hallo", fragte ich. „Hey, Michelle hier." „Hey, was gibts?" „Ich habe keinen an den ich mich sonst wenden kann, du bist meine einzigste Freundin." „Schieß los." „Naja... also ich habe das nochmal jemanden erzählt..." „Ich werde keinen was sagen, du kannst mir vertrauen" „Wie soll ich anfangen,..." Sie erklärte mir ihre ganze Familienstory und das sie es einfach nicht mehr aushält Zuhause und mal für eine Nacht raus muss. Kurze Zeit später saß ich schon im Auto, gab meinen Eltern noch vorher Bescheid ob das okay für sie wäre und das sie vielleicht nicht groß umherlaufen wenn wir da sind, damit keiner erfährt wer ich in Wirklichkeit bin. Vor ihrem Haus angekommen, schrieb ich ihr und kurze Zeit später kam sie zu meinem Auto gelaufen und stieg ein. „Danke, ich habe es dort echt nicht mehr ausgehalten", sagte sie und schenkte mir einen dankenden Blick. Wir fuhren in die Garage ein, ich parkte und wir stiegen aus. „Wow...", gab Michelle von sich „Bist du reich oder so?" „Mein Vater ist ein erfolgreiche Geschäftsmann?", sagte ich und schaute sie an „aber bitte sag nichts, ich habe keine Lust das jeder mich durchlöchert." „Alles gut, wer würde mir denn auch zuhören außer ihr drei." Wir gingen die Treppe hinauf zum Wohnraum. „Holla... dein Dad muss aber echt erfolgreich sein." Wir liefen weiter zur Treppe die hoch in die nächste Etage führte. „Und Beziehungen hast du auch noch!", sagte sie und hielt ein Bild von mir und meinen Eltern in der Hand. „Ähm...was soll ich sagen", ich wurde etwas nervös. „Und noch eines mit Tony Stark alleine, ihr Umarmt euch aber süß!" „Ich bin halt ein großer Fan", versuchte ich mich rauszureden, was auch klappte. Naja ein Fan bin ich trotzdem, nur das es halt mein Dad ist den ich genial finde. „Hier ist mein Zimmer", sagte ich und öffnete die Tür. Wir traten ein und ich zeigte ihr wo sie ihre Sachen abstellen konnte. Den Rest des Abends redeten wir noch eine Weile über die Geschehnisse die bei Ihr zuhause vorgekommen sind und legten uns anschließend schlafen.

Tony Stark ist mein VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt