𝕕𝕣𝕒𝕣𝕣𝕪 𝕠𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤

Run away with me

PoV. Draco

Sie schleifen ihn in den großen Saal, seine zwei Freunde ihm hinterher.

Fenrir hat Granger an ihren braunen buschigen Haaren gepackt und zieht ihren Kopf nach hinten, sich nicht darum scherend, ob er ihr damit wehtut. Ich sehe das Funkeln der Verzweiflung in ihren und Weasley's Augen, als einer der Greifer Potter zu Boden stößt.

Sein verschlissener und zu kurzgeratener Umhang weht hinter ihm her und streift fast eine der Kerzen, als er auf dem dunkeln Parkett einige Schritte zurück geht, wie, um die Szene auf sich wirken zu lassen.

Das wahnsinnige Lachen meiner Tante hallt durch das gesamte Manor während sie auf Potter zugeht und die Kerzen werfen flackernde Schatten auf ihr langes schwarzes Kleid.

Ich drücke mich ein wenig stärker in die Ecke und wünsche mir einmal mehr, Draco und nicht Malfoy zu sein.

Nur für eine Stunde.

Nur um das hier nicht mit ansehen zu müssen.

„Und? Ist er es?", haucht meine Mutter und vergräbt ihre blasse Hand im Mantel meines Vaters.

Schweiß hat sich auf ihrer Oberlippe gesammelt und sie tupft ihn zitternd mit einem feinen Seidentuch, das wie von Zauberhand plötzlich neben ihr schwebt, ab.

Blut tropft Potter aus dem Mundwinkel, wie das kalkweiße Kerzenwachs auf die verstaubten Goldteller, die man untergestellt hat.

Natürlich ist er es.

Sie sind blind, wenn sie es nicht erkennen.

Oder es liegt schlichtweg an mir.

Vielleicht kenne ich ihn zu gut.

Vielleicht weiß ich zu genau, wie die kleine Mulde neben seinem linken Ohr aussieht.

Vielleicht weiß ich zu genau, wie der Leberfleck an seinem rechten Schlüsselbein aussieht und wie sich seine nackte Haut unter meinen Fingerspitzen anfühlt.

Bellatrix legt ihm ihren Zeigefinger von dem der schwarze Nagellack bereits absplittert unters Kinn und zwingt ihn den Blick zu heben.

„Was ist mit seinem Gesicht passiert?", zischte sie in einer Tonlage, dass ich meine, Weingläser im nächsten Raum zerspringen zu hören.

„Wir haben ihn so gefunden, Ma'am. Wenn er Ihnen in dem Zustand nicht gefällt, können wir ihn auch gerne wieder mitnehmen und direkt zum dunklen Lord bringen", höhnt der Greifer, der Potter auch vorher zu Boden gestoßen hat.

Ich zucke zusammen, als sie herumwirbelt und mit zwei Handgriffen ein langes silbernes Messer aus den Falten ihres Kleides zieht.

Nicht einen Wimpernschlag später hält sie es dem Greifer an die Kehle während sie ihm mit der anderen Hand den Zauberstab abnimmt.

Sie zuckt nicht einmal mit der Wimper, als ein schmaler Streifen Blut an seiner Kehle hervortritt und er ein erbärmliches Röcheln von sich gibt.

„Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden, du widerliches Halbblut?", zischt Bellatrix ihm ins Ohr, die Augen irre funkelnd.

„Bella... nicht...", höre ich das klägliche Flehe meiner Mutter die bittend eine Hand nach ihrer Schwester ausstreckt.

Ganz langsam nimmt sie das Messer weg, stößt den Greifer hart gegen die Brust, sodass er rückwärts stolpert und schließlich würgend zusammenbricht. Sie schnaubt und wischt ihr Messer an einer der weißen Spitzentischdecken sauber, als hätte sie etwas Besudeltes berührt.