𝕕𝕣𝕒𝕣𝕣𝕪 𝕠𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤

Careful, Malfoy!

PoV. Draco

Dümmer ging's echt immer, oder? Ein Sommer bei Potter? Hatte Dumbledore nun endgültig den kompletten Knall? Und nicht genug, dass ich bei Potter bleiben sollte, nein ich sollte auch noch zu den Weasleys da er ja dort immer seine Ferien verbachte und ich ja schlecht bei der Muggleverwandschaft von dem Nabengesicht aufkreuzen konnte. Dämliches Intigrationsprogramm! Was bei Merlins linker Schuhspitze ging eigentlich in Dumbledore's Gehirn vor? Sofern er überhaupt eins besaß! „Oh ja, Malfoy und Potter hassen sich doch. Ja, um diese Rivalität zu beseitigen, sollten wir die beiden auf jeden Fall zwingen, den Sommer zusammen zu verbringen. Dabei wird es zwar Leichen geben, aber egal! Ach, wo sind denn nur meine Zitronendrops schon wieder?" So in etwa stellte ich mir die Gedanken unseres Schulleiters vor. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Potter sonderlich begeistert davon sein würde, wenn er das herausbekam. Ich fand die Idee eigentlich gar nicht so furchtbar. Also die Sache mit den Weasleys schon, aber Harry einen Sommer lang sehen? Genial. Wäre da nicht diese kleine Weasley und wäre da nicht dieses kleine Detail, dass wir uns eigentlich hassten. Oder er mich zumindest. Ich war mir relativ sicher, dass Handlettering mit Harrys Namen und gelegentliches Zeichen von ihm, nicht mehr so wirklich als hassen durch ging.

Das alles war vor circa einem Monat gewesen und heute würde es zurück nach Hogwarts gehen. Ich musste zugeben, so schlimm war es bei den Weasleys nicht mal gewesen. Natürlich war diese Bruchbud-, pardon das „Haus" der Weasleys nichts gegen das Malfoy Manor, aber damit musste ich mich wohl abfinden. Harry würde ausflippen, wenn er mich wieder erwischte, dass ich eben doch automatisch Bruchbude sagte. Dennoch, die Zeit war spitze gewesen. Harry hatte es offensichtlich aufgegeben mich zu hassen und ich würde damit sicher nicht wieder anfangen. Ja, der erste Abend war vielleicht etwas eskaliert. Eventuell war dabei, natürlich aus reinem Versehen, eine Vase in Harrys und meinem Zimmer zu Bruch gegangen. Und eventuell, war ich leicht durchgedreht als ich her appariert war und meine teuren Stiefel erstmal im Schlamm stecken geblieben waren. Aber hey, Harrys und mein Zimmer! Ich fand es fast schade, jetzt nach Hogwarts zurück zu fahren und ihn dann vermutlich kaum mehr zu sehen. Der Monat hatte meine Gefühle für den Jungen mit der Blitznarbe nicht gerade weniger werden lassen. Dennoch, die Wahrscheinlichkeit das Potter diese Gefühle erwidern würde, ging gleich null. Sie war genauso hoch, wie dass Mini-Weasley jetzt rein Ausversehen von einem klitzekleinen Avada Kedavra getroffen wurde und tot umfiel. Wobei, so rein ausversehen... Stopp, Draco! Denk nicht mal dran! Das würde Harry sicher nicht gutheißen. Was musste sie sich aber auch so an ihn ranschmeißen? „Harrryyy, machst du mir bitte das Kleid zu", hatte sie gebettelt (wobei sie doch offensichtlich das Gegenteil gewollt hatte) und dabei ihre halbe Unterlippe ausgefressen. Hatte wohl verführerisch aussehen sollen. Für mich hatte das eher nach schwerer psychischer Störung ausgesehen... aber ich hatte mich schon beherrschen müssen um mich nicht zu übergeben. Potter hatte ihr natürlich das Kleid zugemacht, scheiß Gryffindor Hilfsbereitschaft. Allerdings, so grässlich war diese Eigenschaft nun auch wieder nicht, sonst hätte ich meine Rache schlecht umsetzten können. „Harry, machst du mir auch mein Hemd zu?", hatte ich daraufhin grinsend gefragt und, oh Wunder, er hatte es mir tatsächlich zugemacht. Wobei ich das selbst hervorragend hinbekommen hätte, immerhin waren die Knöpfe ja auf der Vorderseite. Ich fand es immer noch schade, dass ich kein Foto von Wiesellottes Gesicht gemacht hatte. „Draco, kommst du bitte? Wir müssen los!", rief Mrs. Weasley und ich schreckte hoch. Ach stimmt, da war ja noch was. Die Fahrt zu Gleis neundreiviertel. Ich seufzte, sah mich noch ein letztes Mal in dem kleinen verwilderten Garten der Weasleys um, und ging dann zu dem verrosteten grünen Gartentor von dem bereits die Farbe abblätterte während ich meinen eleganten schwarzen Koffer hinter mir herzog.

Die Fahrt verlief recht ereignislos. Der Ford Angelika quälte sich langsam durch den Verkehr auf den Straßen und die Wolken hingen tief über London. Am Bahnhof allerdings, herrschte reges Treiben. Plötzlich kam Pansy auf mich zu geflitzt, Hand in Hand mit Granger. Warte WAS?! Pansy, Händchenhaltend mit Granger?! Bei Merlin, was genau hatte ich denn jetzt schon wieder verpasst? Schön, Harry stand vielleicht auch ein Stück näher bei mir, als es unbedingt nötig gewesen wäre, aber trotzdem! Offensichtlich war ich nicht der einzige gewesen, der die Ferien bei seinem heimlichen Crush verbracht hatte. Allerdings blieb mir nicht genug Zeit diesen Gedanken näher zu verfolgen, denn Pansy umarmte mich stürmisch und ich hatte meine Liebe Not, nicht rückwärts umzukippen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass es auch Potter nicht anders erging, Granger sah aus als ob sie ihn Erwürgen wollte.