A bet with consequences

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„Verfickte Scheiße!", fluchte Harry während er seinen Besen frustriert auf den gefrorenen Boden des Quiddichtfelds schmiss. „Harry, beruhig dich. Das ist das erste Spiel der Saison, das wir verlieren. Es ist ok.", sagte Ginny sanft als sie um einiges ruhiger neben dem aufgebrachten Kapitän des Quiddichtteams der Gryffindors landete. „Nein, Gin! Es ist eben nicht ok! Das ist so verdammt peinlich!", fauchte Harry während er sich die rabenschwarzen Haare raufte und stieß die jüngste Weasley unsanft zur Seite, als sie versuchte ihn zu umarmen. Hinter den Beiden hatte sich das ganze Team versammelt. Einige besaßen immerhin den Anstand betreten zu Boden zu sehen, während hinter ihnen auf den Zuschauerrängen der grün-silber gekleidete Teil noch immer jubelte und eifrig klatschte. Die Gryffindors dagegen, hingen deprimiert auf ihren Sitzen. Selbst Lunas Löwenkopf Kostüm machte einen traurigen Eindruck, wie es so ganz ohne ihre üblichen Freudenschreie hin und her wippte. „Harry, ehm, ich will mich ja nicht einmischen, aber würdest du meine Schwester bitte nicht schubsen? Egal, wie sauer du bist?", bat Ron ihn mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme als er auf seinen besten Freund zutrat. „Ich verstehe ja, dass du wütend bist. Gegen die Slytherins zu verlieren ist kein Zuckerschlecken. Ich finde das auch nicht gerade witzig" Der Schwarzhaarige seufzte. „Jaja, es ist nur... Oh, vergesst es." Der Gryffindor sah zu seiner Mannschaft, die alles andere als glücklich wirkten. Und er war für diese Niederlage auch noch verantwortlich. Harry musste zugeben, dass er sie unterschätzt hatte. Er hatte Draco unterschätzt, verdammt. Wann, bei Merlins Gießkanne, war der Idiot so gut geworden?! Und er war natürlich zu dumm gewesen, darauf zu achten. Wie konnte man auch so blöd sein? „Toll gemacht, wirklich ganz große Klasse.", schellte er sich selbst bevor er dann ein mehr oder weniger schiefes Lächeln aufsetzte und sich an sein Team wand. „Wirklich, ihr habt gut gespielt. Nächstes Mal pusten wir sie vom Himmel." Selbst für ihn klang das lasch und Mikel, einer der neuen Treiber, warf ihm ein müdes Lächeln zu. „Schon gut", murmelte auch Helen. Sie hatte dieses Jahr als Jägerin angefangen. Jetzt im Nachhinein war es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, die Mannschaft beinahe komplett neu aufzustellen. „Na, Potter? Hast du dich schon mit der Niederlage abgefunden? Jaja, da sieht man's mal wieder: Große Klappe und nichts dahinter" Malfoy feixte, während er sich mit der einen Hand auf Blaise Schulter abstützte und mit der Anderen lässig mit dem goldenen Schnatz spielte, welchen er soeben erbeutet hatte. „Oh, halt doch die Fresse, Frettchen!", stöhnte Harry genervt und machte eine abwinkende Handbewegung in Richtung seines Teams um ihnen zu signalisieren, dass sie zur Umkleide gehen sollten. Ginny warf ihm noch einen besorgten Blick zu, ehe sie ihre Teamkameraden davon scheuchte, nur Ron blieb bei Harry stehen. Der Applaus war mittlerweile verebbt und die Schüler trotten langsam zurück zur Schule. Natürlich, ein Streit zwischen Draco und Harry währe durchaus interessant gewesen, aber McGonagall trieb sie bestimmt in die große Halle, in Richtung des Mittagessens. Nun standen nur noch Ron; Harry und die gesamte Mannschaft der Slytherins auf dem Quidditchfeld. „Du bist so ein schlechter Verlierer, Potty.", höhnte der Blonde während er den Kleineren herausfordernd anfunkelte. „Schick deine Gorillas weg, dann unterhalt ich mich vielleicht mit dir, Malfoy!", schnaubte Harry und lies den Blick abschätzig über die, in Slytheringrün gekleideten, Spieler wandern. Dracos Lippen verzogen sich zu einem spitzbübischen Grinsen:" Verstehe schon, du willst nicht, dass alle mitbekommen, wenn du schließlich klein beigibst." Harry rollte mit den Augen und setze ein ironisches Lächeln auf. Der Blonde sah ihn überlegen an und scheuchte seine Mannschaft dann mit langen Schritten ein kleines Stück weg von Harry und Ron. Vermutlich, um sich mit ihnen nochmal in aller Ruhe über die Gryffindors lustig zu machen.

„Idioten!", zischte Ron und warf den Slytherins einen angewiderten Blick zu. „Ja, Idioten die aber leider das beschissene Spiel gewonnen haben.", presste Harry zwischen zusammen gebissenen Zähen hervor. Der Rothaarige sah ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. „Was ist bloß los mit dir? Ich verstehe ja, dass du dich über sie ärgerst, aber dieses Mal rastest du dezent aus. Willst du mir vielleicht irgendetwas erzählen?", fragte Ron und sah seinen besten Freund stirnrunzelnd an. „Ich... Nein, also..." Harry schnaubte ernüchtert. „Lach mich dann bloß nicht aus, ja?", fauchte er während er seinen besten Freund anfunkelte. Dieser hob aber bereits abwehrend die Hände. „Schön, ich hab' gestern in Verwandlung vielleicht dezent vor Malfoy angegeben. Das sie nie und nimmer gewinnen. Du weißt schon. Naja, er hat mich die ganze Zeit so komisch angegrinst und hat dann gefragt, ob wir wetten wollen. Wer auch immer heute bei Quidditch verliert, muss sich Morgen outen. Beim Frühstück. Und ich Vollidiot hab' ja gesagt. Jetzt weißt du ja was los ist.", gab Harry, reumütig und mit leicht gequältem Gesichtsausdruck, zu während er das Gesicht in den Händen vergrub als könnte er nicht fassen, wie dummer er gewesen war. Ron sah aus als ob Harry soeben verkündet hätte, er wolle einen Knallrümpfigen Kröter als Haustier in ihrem Schlafsaal halten. „D- Das heißt du musst dich outen?!", quietschte Ron unnatürlich hoch. „Jep" Harry nickte zur Bekräftigung niedergeschlagen. Tja, eine Runde Mitleid für dich. Ich finde deine und Malfoys Beziehung ja immer noch ein bisschen verstörend. In einem Moment giftet ihr euch an und dann steht ihr wieder irgendwo knutschend rum! Aber vielleicht ist es ja auch ganz gut, dann ist es immerhin gesagt und so.", meinte Ron euphorisch. Harry lachte trocken:" Ja, ich freue mich schon absolut auf den Zeitungsartikel. Das gibt doch wochenlang Schlagzeilen!" „Kommst du da nicht mehr irgendwie raus?", versuchte der Rothaarige es hoffnungsvoll. Mit zusammengebissenen Zähen schüttelte Harry den Kopf. „Keine Chance. Er hat mich schwören lassen. Wenn nicht, zieht er uns an die hundert Hauspunkte ab. Und weißt du, was das Schlimmste daran ist? Es ist auch noch berechtigt. Draco hat mich letzte Woche laufen lassen, als er mich nach Mitternacht in der Bibliothek erwischt hat." „Blöd gelaufen würde ich sagen. Sorry, Harry, aber ich fürchte da kann ich auch nicht helfen. Da musst du jetzt eben durch. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss zu Hermine. Hab' Verwandlung noch nicht fertig, sie bringt mich um, wenn ich das Morgen beim Frühstück mache. Aber immerhin, da kannst du mal wieder deine Gryffindoreigenschaften unter Beweis stellen.", sagte Ron entschuldigend, drehte sich zum Gehen, in Richtung des Portals des Schlosses, und ließ einen entgeisterten Harry auf dem Quidditchfeld zurück. „Ich bin nicht in Gryffindor, um mich morgen vor der gesamten Schule als schwul zu outen und den Medien noch mehr Kram zu bieten, über den sie sich das Maul zerreißen können, du Vollpfosten!", brüllte der Schwarzhaarige ihm wütend nach. Kurz war es ihm egal, dass ihn hier absolut jeder hören konnte.

Harry wollte Ron soeben noch einige unschmeichelhafte Dinge nachrufen, als seine Lippen plötzlich von anderen eingefangen wurden. Nach Luft schnappend, schubste er Draco wieder von sich weg während er ihn Richtung Quidditchkabine schleifte und dort mit beiden Handgelenken gegen die eiskalte Mauer pinnte. „Du verdammter Arsch!", knurrte Harry. Draco blinzelte ihn unschuldig an. „Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?" „Du wusstest, dass wir heute verlieren! Wenn ich nur an morgen denke!" Der Schwarzhaarige schüttelte sich. Draco lachte leise: „Oh, ich bin ganz froh, dass du dich morgen outen musst und nicht ich. Da kann ich gleich sehen wie sie bei dir reagieren." „Ich bin also dein Versuchskaninchen?!", fauchte Harry während er den Slytherin anfunkelte. „Babe, bitte", Malfoy schmunzelte, „du bist süß, wenn du sauer bist. Außerdem hättest du das wissen können, ich bin eben immer noch in Slytherin. Wer sich seinen jahrelangen Erzfeind als Boyfriend aussucht..." „Penner!", zischte Harry, „Ich bin nicht süß! Musstest du mich vor den Anderen so provozieren? Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich dir eine klatschen soll, oder, ob ich nicht lieber knutschen will." „Sinneswandel oder so? Gerade hast du mich noch angeschrien und jetzt willst du plötzlich knutschen?", fragte der Blonde amüsiert und zog die linke Augenbraue hoch. Der Gryffindor sah in einen Moment verwirrt an, bis er es kapierte. Aber bis dahin war es schon zu spät. Draco war herumgewirbelt und nun drückte er Harry gegen die Mauer. Der Schwarzhaarige konnte die kleinen hervorstehenden Steinchen der Mauer durch seine rote Quiddichtuniform fühlen. „Ich hasse dich!", zischte Harry und versuchte verzweifelt, wenigstens einen Arm frei zu bekommen. Spielend leicht vereitelte der Blonde diesen Versuch während er den Gryffindor frech angrinste. „Ich schließe daraus, dass du dich jetzt endgültig für die zweite Option entschieden hast." „Du bist so unsäglich arrogant, wenn du recht hast.", murrte Harry und drückte seine Lippen fordernd auf die, des Blonden. Kurz blieb Draco die Luft weg bevor er den Kuss erwiderte und seine eine Hand in Harrys Haaren vergrub. Die andere wanderte unter den kaminroten Pulli, der an Tagen mit schlechtem Wetter, zur Grundausrüstung gehörte. Harry schmunzelte gegen die Lippen des Slytherins bevor er sich langsam an Draco's Hals in Richtung Schlüsselbein hinabküsste und dort vorsichtig in die blasse Haut biss. Beinahe entschuldigen, leckte er dann mit der Zunge über die leicht gerötete Haut während er zufrieden hörte, wie Draco keuchte.

„Harry? Mine hat gerade gemerkt, dass du Geschichte der Zauberei noch nicht fertig hast. An deiner Stelle würde ich das jetzt ganz schnell machen, sie ist stocksauer. Übrigens, Verwa- Ahh! Könnt ihr nicht woanders rummachen?", kreischte Ron entsetzt der gerade aus der Gryffindor Umkleide aufs Feld gestolpert war. „Ron sollte eine Auszeichnung für schlechtes Timing bekommen.", dachte Harry genervt bevor er von Draco's Hals abließ. „Ich komme gleich, ok?!", knurrte der Gryffindor genervt, die linke Hand mit der des Slytherins verschränkt. „Erzähl Hermine einfach ich sei beschäftigt" „Du kannst Granger ja erzählen, dass er mit mir beschäftigt ist. Ich bin sicher, dann will sie keine Details wissen.", grinste Draco dessen Wangen wie Harrys leicht gerötet waren. Ron verzog das Gesicht. „Nicht nur Hermine will dann keine Details wissen...", murmelte er leise. „Ich sag's ihr.", schnaubte er dann etwas lauter. „Und jetzt macht einfach da weiter wo ihr aufgehört habt. Aber vielleicht wenigstens in der Umkleide, hier draußen ist es arschkalt. Oder wartet, nein! Nehmt den Raum der Wünsche! Ich kann sonst nie wieder diese Umkleide betreten." Und mit diesen Worten flüchtete Ron mit hochroten Wangen und Harry und Draco's Gelächter im Ohr, zurück zur Schule.

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𝕕𝕣𝕒𝕣𝕣𝕪 𝕠𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt