Perfect Crime

1.9K 93 40
                                    

„Ich werd' langsam echt zu alt für diese Scheiße!", ächzte Draco Malfoy, als er sich durch das Dachfenster des Hauses zwängte.

 „Du bist fünfundzwanzig Dray, genau wie ich. Hör bloß auf zu jammern.", antworte Blaise amüsiert während er nach ihm, geschmeidig durch die Luke kletterte. 

„Haha, witzig. Warum müssen wir unseren Job auch immer mitten in der Nacht erledigen? Ich sterbe irgendwann noch an einer Überdosis Koffein", fauchte der ehemalige Slytherin leise und warf Blaise einen wütenden Blick zu.

 „Erstens Schätzchen, würde ein Mord am helllichten Tag eventuell auffallen. Zweitens, ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass ich die Kaffee Maschine ausbaue, wenn du das nicht in den Griff bekommst.", flüsterte Zabini zurück.

 Draco zuckte zusammen. 

Für einen kurzen Moment war Blaise beinahe unsichtbar gewesen.

 Der pechschwarze Anzug und der dunkle Hut waren nahtlos mit dem Schatten des, mit allem Möglichen vollgestopften Zimmers, verschmolzen. Nur das Aufblitzen seiner schneeweißen Zähne im Mondlicht, verriet ihn. 

„Ich hätte damals einfach meinen Hogwartsabschluss machen sollen und einen schönen, ehrlichen Beruf lernen sollen.", schnaubte der Blonde.

 Blaise zog eine Augenbraue hoch.

 „Und wer hätte dich eingestellt? Ich bin sicher, sie hätten sich nur so um dich gerissen. Der Sohn eines Todessers, der sein Leben lang zu feige war etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, sich immer nur im Ruhm seines Vaters gesonnt hat und noch dazu im Krieg zu Voldemort gehalten hat? Bingo, erste Wahl.", höhnte er.

 „Spar dir deinen Sarkasmus, Blaise!", knurrte der Blonde. 

Er selbst sah im Mondlicht unnatürlich blass aus, beinahe wie eine Wasserleiche. 

Zabini lachte heiser und blickte ihn gutmütig an. 

„Du wirst dich nie daran gewöhnen, oder?"

 „An was?", zischte der ehemalige Slytherin der mittlerweile bis zu Exzess genervt war. 

Daran, dass wir für Geld morden, Dray. In der Mugglewelt nennt man jemanden wie uns Auftragskiller. Wir gehören nicht zu dem Heiligen Verein den Potter damals um sich gescharrt hat. Wenn jemand alle schlechten Eigenschaften von Slytherin verkörpert, dann sind wir es.", antwortete der Dunkelhäutige sanft während er seinen Zauberstab aus der Jackettasche zog. 

Unwillkürlich schauderte Draco. 

Blaise hatte Recht, es würde nie Routine für ihn werden.

 „Wieso verrätst du mir nicht endlich, bei wem wir hier auf dem Dachboden rumstehen? Ich will zurück nach Hause, ehrlich, es ist verdammt kalt hier!" 

Zur Untermalung seiner Aussage schlang der Blonde die Arme um seinen, leicht zitternden Oberkörper und klapperte ein wenig mit den Zähnen. Vielleicht waren der dunkelgraue Umhang und das dünne schwarze Hemd doch ein bisschen zu kühl gewesen.

 Auch, wenn es bereits April war, so waren die Nächte manchmal noch immer bitterkalt. 

„Wir sind im Haus von Harry und Ginny Potter", informierte Blaise ihn vorsichtig. 

Kurz wurden die Augen des Blonden groß, dann hatte er sich wieder im Griff.

 „Und wer von den beiden hat angerufen?" 

Die Stimme des Ex-Slytherins klang hohl.

 „Ginny" 

„Die Weasellette? Hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Weasley, eine kaltblütige Mörderin? Interessant." 

𝕕𝕣𝕒𝕣𝕣𝕪 𝕠𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt