𝒹𝒾𝑒 𝓁𝒾𝑒𝒷𝑒 𝒹𝑒𝒾𝓃𝑒𝓈 𝓁𝑒𝒷𝑒𝓃𝓈

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„Draco! Stopp!", schrie der Schwarzhaarige, während er rückwärts über eine zertrümmerte Säule stolperte und schließlich stürzte. 

Ein Brennen zog sich über Harrys Arm und er spürte etwas Warmes daran herunterlaufen. 

Blut. 

Der Slytherin stand vor ihm, einen Sturm in der grauen Augen tobend, während er zitternd dem Zauberstab auf den Schwarzhaarigen gerichtet hatte. 

Harry saß nun aufrecht und stand langsam wieder auf.

 Durch das beinahe gänzlich zerbrochene Fenster blitzen die grellen Lichter von umher fliegenden Flüchen herein und ein furchterregendes Brüllen war zu hören.

 Aber hier in diesem Gang befand sich niemand außer den beiden.

 „Harry, es tut mir leid. Ich muss-", flüsterte der Blonde leise. 

Aber der Schwarzhaarige unterbrach ihn, bevor er den Satz zu Ende bringen konnte: „Nein, du musst gar nichts. Lass es uns zusammen versuchen, wenn jemand Voldemort aufhalten kann, dann wir" 

Draco schüttelte den Kopf, seine sonst glatten Haare hatten sich aus der perfekt gescheitelten  Frisur gelöst und eine Träne rann ihm einsam über die aschfahle rechte Wange.

 „Du wirst sterben, wenn ich das jetzt nicht tue, Harry. So hast du die Chance, Voldemort zu besiegen und danach ein glückliches Leben zu beginnen. Eine Frau, ein Haus, einen Garten und eine Familie, das alles kannst du haben. Ein Leben ohne mich", flüsterte Draco bitter, seine Stimme klang, als ob sie jeden Moment breche würde. 

„Ich will kein Leben ohne dich! Ich will nichts von all dem! Versteh das doch! Ich würde für dich sterben, Draco!", schrie Harry beinahe. 

„Genau, das ist das Problem!", fauchte der Slytherin, „Denkst du, das weiß ich nicht? Denkst du, Voldemort wüsste das nicht? Er wird uns gegeneinander ausspielen! Was glaubst du würde ich tun, wenn er versuchen würde, dich zu töten? Richtig, ich würde mich vor dich werfen und du würdest dasselbe, verdammt nochmal, für mich tun! Streit es bloß nicht ab, Harry! Erzähl mir nicht, dass du dich beherrschen könntest! Das konntest du noch nie, wenn es um eine Person ging, die dir wichtig war!"

 „Du hast Recht, Draco", flüsterte Harry leise, die Augenlieder traurig gesenkt, bevor er mehrere Schritte zurück ging, bis er an die Wand stieß. 

Er seufzte tief, stellte sich aufrecht hin und warf dann seinen Zauberstab zu Boden.

 Der Blonde sah ihn entsetzt an. 

„Was bei Salazar tust du da?"

Er lächelte müde und sah ihm dann offen in die Augen. 

„Das ist wahre Liebe, Draco. Dem anderen so zu vertrauen, dass man ihm die Waffe in die Hand gibt, während man selbst ungeschützt ist, und nur darauf zu vertrauen, dass der andere zwar jeden beliebigen Fluch abfeuern könnte, es aber nicht tun wird", hauchte Harry leise, den Kopf an die Wand gelehnt und die Hände in den Hosentaschen vergraben, während ihm einzelne schwarze Strähnen über die Augen fielen.

 „Ich würde es mir nie verzeihen, wenn du meinetwegen stirbst, Harry. Dann verbringe ich lieber mein ganzes Leben in Askaban und sehe dich glücklich mit jemand anderen. Auch, wenn das bedeutet, dass es mir das Herz bricht", antworte Draco leise, die Tränen nun unaufhaltsam.

„Ich liebe dich, Draco Lucius Malfoy", hauchte Harry, ging noch ein letztes Mal auf ihn zu und presste seine Lippen auf die des Blonden. 

Draco schmeckte nach all dem, was er bald nicht mehr wissen würde, wenn der Slytherin den Zauber ausführte. 

Nach glücklichen Sommertagen, die sie zusammen am See verbracht hatten, nach gemeinsamen Besuchen bei Hagrid, nach Freunde und Glück. 

Schwer atmend löste sich der Gryffindor wieder von dem Slytherin und trat erneut zurück.

 Draco zitterte jetzt noch mehr und war leichenblass, als er seinen Zauberstab erneut auf Harry richtete. 

„Ich liebe dich auch, Harry James Potter und wenn das das Letzte ist, was ich tue, ich würde dich nie für mich sterben lassen. Amnesia!", rief der Blonde Slytherin und ein violettes Licht schoss auf dem Schwarzhaarigen zu.

 Dee verletzten Ausdruck auf Harrys Gesicht schien irgendetwas in ihm zu zerbrechen. 

Wenige Sekunden später richtete sich Harry auch schon verwirrt grinsend auf und sah ihn leicht dümmlich an.

 „Hallo, wer bist du?"

 „Ich war mal die Liebe deines Lebens", flüsterte der blonde Slytherin mit gebrochener Stimme, drehte sich dann auf dem Absatz um und verschwand weinend irgendwo in dem Meer aus Zauberern und Hexen, die um ihr Leben kämpften.

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