Kapitel 9 |May?

2K 120 8
                                    

Hey, Leute. Ich lese ja für die liebe Li11iB  Beta, und jetzt liest sie auch für mich die Geschichten Korrektur. And dieser Stelle: nochmal Danke! Könnt auch gerne mal bei ihr vorbeischauen, ihre Geschichten sind echt gut!
2. Danke für über 600 reads 48 votes, hätte zu beginn nie gedacht, dass es wirklich so viele Leute lesen. ♥️
——————————————————————————————-

Peter Pov:

Langsam wurde ich wach. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Sofort überschwemmten mich eine Reihe an kurzen, zusammenhanglosen Erinnerungen, die wie Bilder an meinem geistigen Auge vorbeizogen und dann genau so schnell wieder verschwanden, wie sie gekommen waren. Ich wurde traurig und eine innere Unruhe brach in mir aus. Doch ich wusste nicht wieso. Ich erinnerte mich kurz daran, wie ich das letzte Mal vergebens versucht hatte meine Augen zu öffnen. Was war passiert? Nichts ergab einen Sinn. Ich öffnete meine Augen und musste sie sofort wieder schließen. Zu hell. Ich ermahnte mich selbst in Gedanken. Komm schon! Ich öffnete sie erneut und war dieses Mal auf die Helligkeit gefasst. Durst. Dachte ich. Meine Kehle brannte wie Feuer. Wie lange hatte ich nichts mehr getrunken? Ich starrte die weiße Zimmerdecke an. Wo war ich hier nur? Ich spürte wie mein Puls sich beschleunigte. Der Herzmonitor neben mir schlug Alarm. Da ich nicht wusste, dass dort einer steht, erschrak ich mich und zuckte zusammen, was nicht gerade dabei half diese blöde Maschine ruhig zu stellen. Auf einmal hellwach fing ich automatisch an meinen Körper abzusuchen, um ein Kabel oder was weiß ich zu finden, und die Verbindung zu trennen damit es endlich aufhörte.

Die Türe wurde aufgerissen und eine Krankenschwester mit weißem Kittel stand in der Tür. Sie rannte zu mir. „Beruhigen Sie sich. Sie sind in Sicherheit. In einem Krankenhaus in Queens." Obwohl ich jetzt mindestens 1000 Fragen hatte, beruhigte mich ihre Stimme und die Tatsache nicht mehr alleine zu sein. Der Monitor wurde wieder leiser. „Oh ja", lachte die Frau. „Keine Sorge, ich gebe dem Arzt gleich Bescheid. Können Sie sprechen?" „Durst", flüsterte ich fast unhörbar. Doch sie verstand und nickte verständnisvoll. „Natürlich, bin gleich wieder da." In der Tür drehte sie sich nochmal um. „Willkommen zurück bei den Lebenden. Sie haben uns teilweise ganz schön Sorgen bereitet." Dann verschwand sie aus der Türe.

Als sie drei Minuten später wieder hereinkam starrte ich wieder Wand an. Jetzt allerdings die Gegenüberliegende. „Sooo, Bitteschön", sprach sie und hielt mir das Glas hin. Sofort trank ich es aus. „Geht es ihnen jetzt etwas besser, Mr Parker?" Ich nickte als Bestätigung. Mein Körper fühlte sich zwar immer noch so an, als ob ein Lastwagen mehrmals über mich gefahren wäre, aber immerhin brannte meine Kehle nicht mehr so stark.

Die nächsten Stunden wurde ich immer wieder von Ärzten untersucht, die sich Notizen über alles und nichts zu machen schienen. Soweit schien alles für meinen Zustand ganz gut auszusehen. Man erklärte mir, dass ich zwei Schüsse abbekommen hatte und beim fallen gegen die Türe gestoßen sein musste. Dann habe ich das Bewusstsein verloren, zum Glück aber keine Dauerhaften Schäden abbekommen. Man konnte beide Patronen erfolgreich entfernen. Der Arzt sagte mir auch, dass ein Nachbar die Polizei gerufen hatte und das ich auf dem Weg zum Krankenhaus und während der OP kurzzeitiges Herzversagen gehabt hatte. Ich war für zwei Minuten und 23 Sekunden im Krankenwagen und für 54 Sekunden im OP tot gewesen. Mir schauderte bei dem Gedanken.... insgesamt für drei Minuten und 17 Sekunden einfach tot... Ich hatte unfassbares Glück gehabt.

Doch das war nicht die schlimmste Nachricht für mich. „So und jetzt zu einer, mal wieder, nicht so erfreulichen Nachricht. Peter Parker, Sie waren 32 Tage ohne Bewusstsein." WAS?! Das konnte doch nicht sein! Was war mit May, der Schule, meinem Stark Praktikum und Spider-Man? Wie sollte ich das denn jetzt wieder zusammenflicken? Der Arzt fing wieder an zu sprechen und unterbrach somit meinen Gedankengang. „Machen Sie sich bitte nicht so viele Sorgen, Sie sind hier in absoluter Sicherheit. Und du bist doch bestimmt ein schlauer Junge, da wird das mit der Schule kein Problem sein." Fragend schaute ich ihn an und dieser hob abwehrend die Hände nach oben. „Das versicherte uns jedenfalls Tony Stark. Du musst wissen, dass er dich die ersten drei Tage so gut wie nie aus den Augen gelassen hatte. Er hat dich auch täglich für mehrere Stunden besucht. Keine Ahnung woher du Tony Stark kennst, aber du musst ihm wohl ne Menge bedeuten, Kleiner."

Wow. Diese Informationen mussten erst mal alle sacken. Ich wurde zweimal angeschossen, war zweimal gestorben, ein Monat bewusstlos und Tony hatte mich besucht. Ich bin in Sicherheit, habe keine bleibenden Schäden und... „May?", fragte ich leise. Betrüb schaute er auf den Boden. Oh oh, dass verheißt nichts Gutes. „Es tut mir leid, Kleiner, deine Tante war stark, sie hat lange gekämpft, doch leider ist sie vor einer Woche von uns gegangen." Heiße Tränen liefen mir über die Wangen. Ich hatte sie nicht retten können und jetzt hatte ich sie auch noch verloren. Wie alle. Ich realisierte, dass ich jetzt ganz alleine auf dieser Welt war. Ich hatte niemanden. Niemanden.

Danach war ich nur noch körperlich anwesend. Ich bekam nur am Rande mit, wie ich zurück in mein Zimmer gebracht wurde. Wie mir jemand beim Duschen half und mir danach in meine graue Jogginghose und in ein weißes T-shirt half. Tony musste es wohl irgendwann hergebracht haben. Man half mir aufs Klo und beim Zähneputzen. In jeder anderen Situation wäre mir das unglaublich unangenehm und peinlich gewesen, aber heute war mir alles egal. Anschließend brachte man mir etwas zu Essen, doch ich hatte keinen Hunger mehr und selbst beim Essen musste man mir helfen. Meine Bettwäsche wurde gewechselt, dann musste ich einen ganzen Haufen an Pillen schlucken, die mir einer der Ärzte verschrieben hatte. Ich bekam Schmerzmittel gespritzt. Als ich endlich allein gelassen wurde, saß ich in einem Rollstuhl vor dem Fenster und schaute dabei zu wie die Sonne langsam unterging. Ich genoss die Ruhe und lauschte nur dem Wind und den Stadtgeräuschen. Bisher hatte ich mich zurückgehalten, doch jetzt kam alles in mir hoch. Ich fing an zu schluchzen, dann zu weinen und am Ende schrie ich. Ich war allein. Ich war allein. May war tot. Ich konnte sie nicht retten. Ich werde sie nie wieder sehen. Ich. War. Alleine. An etwas anderes konnte ich nicht denken. Die Tränen ersticken mich. Ich bekam keine Luft mehr. Das alles war zu viel für mich. Etwas ungeschickt rollte ich mit dem verdammten Rollstuhl ins Bad. Dort wusch ich mir das Gesicht. Zittrig atmete ich ein. Dann nochmal. Langsam beruhigte ich mich wieder.

20 Minuten später klopfte es an der Tür. „Hallo?", fragte eine Stimme von draußen. Ich gab keine Antwort. „Ich bin's!" Pause. „Du weißt schon, Tony. Der Typ im Eisenanzug." Ich gab immer noch keine Antwort. Ich wollte alleine sein. „Ich komme jetzt rein und ich hab auch ein paar Freunde von mir mitgebracht, die würden dich gerne mal kennenlernen." Ich antwortete noch immer nicht. Ein seufzen kam von der anderen Türseite. „Peter, ich weiß, dass du da bist. Die Krankenschwester hat es mir vor nicht mal zwei Minuten versichert." Danach kam nichts mehr. Auf einmal wollte ich nicht mehr allein sein. Ja, ich bekam sogar richtig Panik, dass sie weg seien könnten. Was wenn Tony wieder gegangen war? „Mr Stark?", wollte ich rufen, aber es war nicht annähernd so laut, wie ich es wollte. Doch er schien es gehört zu haben.

Die Türklinke wurde heruntergedrückt. Die Tür öffnete sich langsam. Mr Stark stand im Rahmen. „Wusste ich es doch, dass du mich nicht im Stich lässt, Kid." Ob das auf die Tatsache bezogen war, dass ich noch lebte und wieder zu mir gekommen war, oder ob ich ihn bat hereinzukommen, konnte ich nicht sagen. Er lächelte. Tony Stark lächelte. Er lächelte mich an! Ich hatte ihn noch nie lächeln sehen. „Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht", sagte er. Und als ob das nicht schon alles zu sonderbar und emotional für Tony wäre, lief er auf mich zu, lehnte sich herunter und nahm mich in den Arm. Da konnte ich nicht anders. Ich schlang meine Arme um meinen Mentor, schluchzte immer in sein Jackette und ruinierte dabei vermutlich tausende von Dollars. Aber es schien ihm egal. „Hey", sagte auf einmal eine vertraute Stimme von hinten. Es war die von Steve Rogers. Er stand im Türrahmen und lächelte. Dahinter standen noch mehr Leute. Eigentlich hätte ich jetzt gestaunt, den Mund offen gelassen und blöd aus der Wäsche geschaut, als ich alle Avengers, was auch immer die hier bei mir wollen, erblickte, aber ich klammerte mich nur weiter an Mr Stark fest und zu meiner Verwunderung drückte Mr Stark mich auch fest an sich. Ich war zwar einen Monat nicht bei Bewusstsein gewesen und doch hatte ich ihn vermisst.

𝐈'𝐯𝐞 𝐜𝐨𝐦𝐞 𝐡𝐨𝐦𝐞 ↠ 𝗣𝗲𝘁𝗲𝗿 𝗣𝗮𝗿𝗸𝗲𝗿 𝗳𝗳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt