Glorestor

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Sooo, der zweite Beitrag zur Abstimmung ist da. Dezent verspätet 😂 aber dafür länger. Viel Spaß
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Elrond und Erestor saßen beide in Elronds Arbeitszimmer und beugten sich jeder über einen Stapel Papiere. Beide schwiegen und konzentrierten sich auf die Arbeit man hörte nur die große Uhr, die an der Wand hinter ihnen hing leise im Hintergrund ticken. So saßen sie immer da. Doch auf einmal wurde die Stille durchbrochen und ein Elb kam ins Zimmer gestürzt. Erestor und Elrond blickten auf. Zielstrebig steuerte er auf Elrond zu und flüsterte diesem etwas ins Ohr. Der Herr von Bruchtal wurde bleich. Schnell stand er auf und folgt dem anderen Elben aus dem Raum. Auch Erestor sprang auf und folgte den beiden. Elrond warf ihm einen Blick zu, sagte aber nichts. Was war wohl passiert? Er hatte etwas Probleme mit Elrond mitzuhalten, der Herr von Bruchtal hatte ein zügiges Tempo eingeschlagen. Der andere Elb lief neben Elrond her, auch er wirkte blass.  Erestor merkte, wie sie auf die Krankenzimmer zusteuerten. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Bauchgegend breit. Nun betraten sie eines der Behandlungs Zimmer. Einige Heiler wuselten herum und ein Bett stand in der Mitte des Zimmer. Fast alles war in weiß gehalten. Auf dem Bett lag eine Person, ein Heiler beugte sich über sie. Goldene Locken lagen ausgebreitet auf Kopfkissen. Erestor schlug die Hände vor den Mund. Dort lag Glorfindel! Er sah schrecklich aus, das Gesicht des Balrogtöters war blass und eingefallen und eine klaffende Wunde erstreckte sich über seine nackte Brust. Erestor war geschockt. Nie hätte er gedacht, den Krieger je so zu sehen.

Elrond bemerkt, wie Erestor die Hände vor den Mund schlug, bei dem Anblick, der sich ihm bot. Während Erestor noch geschockt da stand, verschaffte Elrond sich einen Überblick über die Lage. Die anwesenden Heiler hatten bereits damit begonnen, Glorfindels Wunde zu waschen. Er warf einen genaueren Blick auf die Wunde, das würde eine langwierige Prozedur werden. Er lief zu einem der Schränke, die an der Wand standen und begann schon einmal alle Sachen, die er brauchen würde herzurichten. Da fiehl sein Blick auf Erestor, welcher immer noch wie versteinert da stand und Glorfindel geschockt und mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. "Erestor", sagte Elrond zu ihm und gab sich Mühe, seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen. "Würdest du bitte draußen warten?" Es klang nicht wie eine Frage, eher wie ein Befehl. Der Berater erwachte aus seiner Trance und riss seine Augen von Glorfindel los. "Aber...aber...ich..", stotterte er. Er wollte Glorfindel eindeutig nicht alleine lassen. "Es ist besser, wenn du gehst", meinte Elrond streng und schob Erestor sanft aber bestimmt zur Tür raus. Dann widmete er sich dem verletzten Krieger.

Erestor lief derweil unruhig vor der Tür auf und ab. Er war immernoch erschüttert. Er hatte Glorfindel irgendwie immer als unverletzbar angesehen. Glorfindel hatte nie schlimmere Blessuren von Schlachten davon getragen. Doch jetzt holte Erestor die bittere Realität ein. Auch der immer lachende Glorfindel war verletzbar. Erestor hoffte bloß, dass Elrond den Krieger wieder hinbekommen würde. Er hatte sich vor einiger Zeit eingestanden, dass er eindeutig mehr als nur Freundschaft für den blondgelockten Seneschall fühlte. Aufgebracht fuhr sich Erestor mit der Hand durch die Haare und lief weiter vor dem Behandlungszimmer auf und ab. Er konnte ja  verstehen, warum Elrond ihn rausgeschickt hatte, doch er wollte bei Glorfindel sein.

Nach einiger Zeit, die Erestor wie eine Ewigkeit vorgekommen war, kam Elrond schließlich wieder aus dem Zimmer heraus. Der Herr von Bruchtal sah etwas erschöpft aus und einige Haarsträhnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst und hingen lose in sein Gesicht. Erestor merkte, dass Elrond sich einen Heilerkittel übergezogen haben musste. Dieser war nun voller Blut, Glorfindels Blut, durchfuhr es ihn. Erestor lief sofort auf Elrond zu. „Und?“, fragte er nervös. Seine Stimme zitterte leicht, er hoffe so sehr, dass es Glorfindel gut ging. Auf Elronds Lippen schlich sich ein kleines aber ehrliches Lächeln. „Er hat es überstanden“, meinte der Heiler schließlich. Erestor atmete auf. Er war unglaublich erleichtert. „Doch es wird seine Zeit dauern, bis er wieder auf die Beine kommt“, fuhr Elrond fort. „Er wird jetzt erstmal viel schlafen. Er hat viel Blut verloren. Doch er hat es gut durchgestanden.“ Erestor nickte, er war trotzdem einfach nur erleichtert, dass es Glorfindel gut ging. „Darf ich zu ihm?“, fragte er vorsichtig, fast schüchtern. Elrond nickte ergeben: „Aber nur kurz er schläft gerade.“ Erestor nickt und betrat das Zimmer.

Herr der Ringe OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt