Die wandelnde Waffen-Kammer

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„Waffen ablegen, wenn ihr hier durch wollt“, erscholl Mal wieder der Ruf.

Eine Friedensverhandlung, es waren natürlich keine Waffen erlaubt und wehe es wurde einer mit einer Waffe erwischt. Das würde die ganze Aktion gefährden. Denn mit dem Mitführen einer Waffe missbrauchte man das Vertrauen der Gastgeber.

Nun machten sich alle daran, ihre Waffen abzulegen. Sogar Aragorn trennte sich von Andruil*, der Flamme des Westens, denn er wusste, wie wichtig diese Friedensverhandlung war.
Einige wussten schon, was jetzt gleich kommen würde und blickten zu Legolas. Dieser begann gerade damit, alle seine Waffen abzulegen, also wirklich alle. Legolas legte zuerst seinen Bogen und Köcher, die er von Galadriel bekommen hatte ab, danach zog er seinen Dolch aus dem Gürtel.  Schließlich machte der Elbenprinz sich daran seine Stiefel zu öffnen und zog aus jedem ein Messer mit elbischen Verzierungen am Griff hervor. Der Mann, der die Waffen einsammelte wollte schon weiter gehen, doch Legolas war noch lange nicht fertig. Und so ging es weiter, hinter seinem Rücken zog der Elb zwei überkreuzte Lang-Dolche hervor, deren scharfen Klingen in der Sonne funkelten. Nun fing er an, seinem Mantel zu durchsuchen, daraus förderte einen weiteren, kleineren Bogen zu Tage. Diejenigen, die dieses Schauspiel noch nie zuvor gesehen hatten, staunten Bauklötze. Doch es ging noch weiter. Der Wachmann ächtzte langsam unter dem Gewicht der ganzen Waffen. Unser lieblings Elb machte sich gerade daran, seine Frisur zu öffnen. Er trug wie immer zwei nach hinten geflochtene Zöpfe über jedem Ohr. Als er sie löste kamen vier kleine Pfeile zum vorscheinen. Das war selbst Gandalf neu, welcher bereits damit begonnen hatte, ungeduldig an seinem Mantel herum zu zupfen. Die Gefährten mussten bei den Gesichtern der Wachmänner ein Lachen unterdrücken, denn es sah auch wirklich zu komisch aus, wie sie alles Legolas anstarrten.

Derweil führte Legolas eine seltsame Verrenkung aus, indem er sich sehr weit nach hinten beugte und scheinbar aus dem Nichts ein Schwert hervorzog. Anscheinend war sein Motto: 'Niemals unbewaffnet'.  „Ich denke, das war alles“, meinte Legolas. Er wollte gerade gehen, als er sich an etwas zu erinnern schien. „Oh, wartet!“, rief er aus. Er hob seine grün-silberne Tunika etwas an und zog einen zusammengeklappten Speer hervor. „Ich denke, das war nun wirklich alles“, sagte der Elbenprinz.
Nun konnten sie sich endlich auf den Weg zur Verhandlung machen. Sie betraten die Halle und vor der Tür blieb ein riesiger Stapel Waffen zurück.

*Wer es nicht weiß, so heißt sein Schwert.

Ist ein bisschen kurz, aber besser als gar nichts 😉
Ideen für weitere Oneshots unbedingt in die Kommentare 👍
Bye then...

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