Kapitel 2

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Es wartet noch so viel mehr auf uns.

Rose

Durch sanfte Lichtstrahlen in meinem Gesicht, werde ich geweckt. Das erste was ich spüre nachdem ich meine Augen öffne, ist Schmerz. Mein Kopf dröhnt, meine Gelenke tun weh. Was hab ich denn gestern gemacht?
Langsam steige ich aus meinem Bett und schlüpfe in meinen Bademantel. Dann verlasse ich mein Zimmer und sofort sticht mir der Geruch von frischem  Kaffe und Pfannkuchen in die Nase. Rebecca muss wohl gute Laune haben, obwohl ich mich nicht daran erinnern kann, dass sie jemals Pfannkuchen geschweige denn irgendwas gekocht oder gebacken hat.
Ich betrete unsere kleine Küche und sehe den schön bedeckten Tisch vor mir - doch von Rebecca keine Spur. Ich runzle die Stirn.
„Rebecca? Seid wann machst du Pfannkuchen und deckst den Tisch?" verwirrt sehe ich mich um. Dann klaue ich mir ein Pfannkuchen, greife nach meinem Kaffe und gehe Richtung Wohnzimmer. Dort lasse ich mich dann auf die Couch fallen, um in Ruhe frühstücken zu können. Irgendwann taucht sie schon auf.
„Ah du bist wach!" kommt es plötzlich hinter mir und vor Schreck verschütte ich den heißen Kaffe auf mich, sodass ich fluchend aufspringe.
Erst dann realisiere ich, das nicht Rebecca mit mir gesprochen hatten, sondern jemand anderes.
Eine mir komischerweise bekannt Stimme.
Ich Blick ihn an und für einen Moment bleibt alles wie bei Dornröschen stehen.
Der Typ von gestern! Ich war gestern wegen Rebecca auf so einer dämlichen Haus Party und er hat mich danach einfach entführt! Naja, entführt so wie es aussieht nicht aber er steht jetzt in meiner Wohnung!
„Die Erinnerungen von gestern kommen zurück oder?" fragt er als wäre es das normalste der Welt, dass er als Fremder in meiner Wohnung steht.
„Ich glaube du solltest dich umziehen, auch wenn ich zugeben muss, dass dir dieser Mantel echt steht..." er deutet auf meinen mit Kaffe befleckten Bademantel. Was wird das?
„Sag du mir nicht was ich machen soll Mister Ich-Entführe-dich-zu-dir-nachhause-und-mache-dir-dann-als-wäre-es-voll-normal-Frühstück!" wütend stampfe ich an ihm vorbei in mein Zimmer um mir was richtiges anzuziehen. Ein Fremder hier bei mir?
Wie konnte sowas überhaupt passieren?
„Kommst du? Dein neuer Kaffe wird kalt!" ruft er aus der Küche woraufhin ich die Augen verdrehe und tatsächlich in die Küche laufe.
„Woher wusstest du wo ich wohne?" ich verkreuze meine Arme und sehe ihn skeptisch an.
„Setz dich." er schiebt den Stuhl wie ein Gentleman nach hinten, damit ich mich setzen kann, doch ich bleibe stehen.
„Beantworte erst meine Frage."
„Ich bin ein alter Freund von Rebecca." er setzt sich an den Platz gegenüber und signalisiert mir, das ich mich nun setzen soll.
Vorsichtig setze ich mich hin und sehe ihn weiter Stirnrunzelnd an.
„Wir hatten aber nicht...also du weißt schon..."
„Sex?" beendet er meine Frage, woraufhin mein Gesicht an Farbe annimmt.
„Oh doch, sogar sehr guten Sex." grinst er und ich vergesse für einen Moment zu atmen.
Bitte nicht.
„Das war ein Scherz, Rose." lacht er und sieht mich durchdringlich an. Wirkt schon fast so, als hätten ihn meine Reaktion fasziniert.
„Gut drauf oder warum so lustig unterwegs?"frage ich ironisch und greife nach den Pfannkuchen.
„Die schmecken echt lecker...aber..." ich stopfe mir ein großes Stück in den Mund.
„Aber was?" fragt er und greift auch zu.
„Meine sind besser." grinse ich und sehe ihm direkt in die Augen.
„Ich denke nicht, dass jemand meine Pfannkuchen übertreffen kann." sagt er und lässt dabei den Blick nicht von meinen Augen.
„Soll ich's dir beweisen?" frage ich auffordernd, den Blick immer noch auf seine Augen gerichtet. Es ist als würden wir einen Anstarr-Wettbewerb führen.
„Bewei..." durch ein lautes fallen von Hausschlüsseln wird er unterbrochen.
Rebecca ist zuhause und es scheint, als wäre sie nicht in bester Laune.
„Du glaubst einfach nicht wen ich gestern auf der Party getroffen habe..." ruft sie durch die Wohnung. Dann betritt sie die Küche und sieht genauso aus wie ich warscheinlich aussah, als ich ihn gesehen hatte.
„Du? Hier?" fragt sie erstaunt. Dann wendet sie sich an mich.
„Du? Mit einem Typen?" schockiert sieht sie zwischen uns hin und her.
„Es ist nicht so wie es aussieht!"
„Es ist genauso wie es aussieht!"  sagen wir gleichzeitig.
„Was denn jetzt?" fragt Rebecca und lässt sich neben mich auf den Stuhl fallen.
„Lange Geschichte. Wie sieht's bei dir aus?" sage ich.
„Lange Nacht." Antwortet sie erschöpft.
„Ich glaube ich sollte dann mal gehen, ich hab heute noch viel zu erledigen." sagt der Typ dessen Namen ich immer noch nicht weiß. Wenn ich ihn jetzt nach seinem Namen frage, wirke ich interessiert und das bin ich ganz und gar nicht. Kein bisschen.
Ich nicke und sehe ihm für einen kurzen Moment nach. Dann witme ich meine Aufmerksamkeit Rebecca.
„Woher kennst du ihn?" frage ich sobald ich höre, das er aus der Tür raus ist.
Sie zieht ihr typisches -da-hat- jemand-Interesse-Gesicht und grinst mich an.
"Hab ihn vor paar Wochen in der Stadt getroffen, beziehungsweise er hat mich angesprochen und irgendwie sind wir ins Gespräch gekommen." Sie zuckt mit den Schultern.
"Woher weiß er, wo ich wohne?"
"Wir wollten uns treffen, doch dann sagte er kurzfristig ab. Die Adresse hatte er da schon."
"Und danach?"
"Dann war er wie vom Erdboden verschluckt." Antwortet sie und sieht mich fragend an.
„Ich glaube ich sollte eher dich statt du mich ausfragen! Immerhin kommt es nicht oft vor, dass du mich nach irgendwelchen Typen die dir gefallen ausfragst." lacht sie und ich verdrehe die Augen.
„Er gefällt mir nicht und ich habe nur gefragt, weil ich es so merkwürdig fand, dass er wusste wo ich wohne." ich zucke mit den Schultern.
„Hmm, da ist was dran." sie greift nach meinem Kaffe und trinkt ihn mit einem Mal aus.
"Jetzt weißt du's." Fügt sie lachend hinzu und ich nicke verlegen.
"Ich sollte mich wieder hinlegen, hätte niemals gedacht, dass man sich nach Alkohol so schlecht fühlen kann." Schmerzerfüllt hebe ich die Hand auf meine Stirn und stehe auf.
"Vergiss nicht mir alle Details zu erzählen!" Ruft sie mir hinterher, woraufhin ich leicht schmunzeln muss.
Noch immer habe ich diese grünen Augen vor meinen Augen. Sie erinnern mich an ein weites, helles Meer - ich könnte in ihnen ertrinken.
Erschöpft lasse ich mich in mein Bett fallen und blicke verwirrt auf, als ich etwas unter mir spüre. Langsam erhebe ich mich wieder und entdecke einen schwarzen Umschlag. Noch nie in meinem Leben, habe ich einen schwarzen Umschlag gesehen.
Sofort und voller Neugier öffne ich ihn.

Du hast doch nicht gedacht, dass du mich nie wieder siehst oder?
Ich hol dich morgen um  18:00 Uhr ab. Zieh etwas lockeres an!
-Du weißt wer ich bin;)

Ja, das weiß ich.

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