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Zweiundzwanzig

Ich öffnete die Tür. Sobald ich jetzt die Kerze auspuste bin ich für kurze Zeit von völliger Dunkelheit umhüllt... Scheiße! Ich pustete die Kerze aus und schloss die Tür wieder. Voller Angst suchte ich die Streichhölzer. Ich hatte meine Augen geschlossen. Die Angst mir im Dunkeln etwas einzubilden war größer als die mich an irgendwas zu stoßen.

Verzweifelt tastete ich den Boden ab, doch ich fand diese verdammten Streichhölzer nicht. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich schon dort saß und nach Streichhölzern suchte, doch nach einer halben Ewigkeit fühlte ich die raue Seite der Verpackung. Erleichtert atmete ich aus. Ich griff nach der Packung und zögernd öffnete ich meine Augen um die Kerze anzuzünden. Plötzlich polterte etwas hinter mir und ich verharrte mitten in der Bewegung. Oh Ben, bitte sag mir du hast ein Katze, von der ich nichts weiß.

Ich entzündete die Kerze, riss die Tür auf und rannte die Treppen runter. Wohin jetzt? Ich muss durchs ganze Haus laufen und das bis 3.33 Uhr. Das überlebe ich nicht.

Wie von automatisch ging ich in Bens Zimmer. Nachts war sein Zimmer verdammt gruselig. Ich fand mich kaum zurecht, aber raus wollte ich auch nicht. Wenn mir sein Zimmer schon so fremd vorkommt, wie wird es dann wohl im Rest des Hauses aussehen? ...

Verzweifelt setzte ich mich auf sein Bett und stellte die Kerze ab. Ein blick auf seine Digitaluhr verriet mir, dass ich noch drei Stunden und zwei Minuten zu 'spielen' hatte. Was war das für ein Poltern auf dem Dachboden? Es gibt doch keine Geister...

Es wurde kühler im Raum. Ich zitterte bereits und mir wurde klar, dass dies ein Anzeichen für 'seine' Anwesenheit war. Panisch begann ich zu schwitzen. Mir war kalt und warm gleichzeitig. Und plötzlich hörte ich Schritte. Es hörte sich so an, als würde jemand die Treppen hinaufsteigen und direkt zu mir kommen.

Ich hatte so eine Angst, ich wollte heulen. Ich lief im Raum auf und ab und wusste nicht was ich tun sollte. Gleich ist es so weit. Er wird zu mir kommen. Er wird mich meine größte Angst durchleben lassen. Oder... Er wird mich umbringen...

Die Flamme erlosch und ich wusste, das würde mein Ende sein. So kann es doch nicht enden...
Vielleicht kann ich mich ja verstecken?... Ich riss die Tür vom Kleiderschrank auf und setzte mich rein. Ich schloss die Schranktür und legte ein paar Oberteile über mich. Und dann kam er. Ich hörte seine Schritte nun so deutlich, er musste einfach im Raum sein. Langsam, und laut fielen seine schweren Schritte, doch da war noch was. Es hörte sich an, als würde er etwas mit sich schleifen. Ich wusste nicht was, doch ich wusste, dass er etwas hatte.

Dann blieb er auf einmal stehen. Oh shit... Jetzt bin ich fällig... Es wurde immer kälter. Ich merkte wie mir schon Tränen die Wange runterliefen. Ich bin doch erst 16... Das ist so unfair... Doch dann hörte ich wieder seine Schritte. Sie entfernten sich. Ich war so froh, so erleichtert. Als ich seine Schritte kaum noch hörte wollte ich schon wieder aus dem Schrank raus, doch plötzlich spürte ich etwas auf meiner Schulter. Es fühlte sich an wie eine kalte Hand. Ein Blick auf meine Schulter verriet mir, dass es sogar eine war. Ich war nicht in der Lage mich zu bewegen. Ich starrte weiterhin nur auf diese Hand. Am liebsten hätte ich laut aufgeschrien doch nicht mal dazu war ich fähig.  Als ich sah, wie blutig diese Hand war, sprang ich schließlich doch auf, raus aus dem Schrank. Als ich die Schranktür panisch schließen wollte, sah ich, dass dort nichts war. Keine Hand. Auf meiner Schulter war auch nichts, dass auf die Hand hinwies. Ich hab mir das doch nicht eingebildet. Ich schloss die Schranktür und entzündete die Kerze erneut.  Jetzt kann das Spiel weitergehen... Juhu... Als ich wieder in den Flur gehen wollte trat ich in eine dunkle Flüssigkeit. Sie bildete eine Schleifspur. Wusste ich's doch. Er hat etwas hinter sich her gezogen. Aber was? Ich hockte mich hin und vernahm einen metallischen Geruch. Blut... Ach du Scheiße... Ich stand wieder auf. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Ich musste noch ca. 2 Stunden und 45 Minuten durchhalten. Aber wie?

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Das MitternachtsspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt