Ich stand weiterhin in Bens Zimmer. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Er war irgendwo im Haus und jagte mich. Ich musste bis 3.33 Uhr hier bleiben. Bis 3.33 Uhr umherirren. Bis 3.33 Uhr überleben...
Ich ging in den Flur. Es war immernoch verdammt dunkel und ich hatte Probleme dabei etwas zu erkennen. Plötzlich fing es an zu regnen. Hach welch Zufall... Ich lief den Gang entlang und befand mich wenige Sekunden im Badezimmer wieder. Der metallische Geruch war hier so extrem, dass ich dachte ich selber würde voll mit Blut sein. Ich sah mich in dem kleinen Raum um und fand den Grund für diesen Gestank. Auf dem Boden... Dort war wieder diese Schleifspur... Ich wand mich ab und im Augenwinkel vernahm ich eine Bewegung. Hektisch drehte ich mich nach rechts und war erleichtert, als ich sah, dass es nur mein Spiegelbild war. Doch aus meiner Erleichterung wurde schlagartig pures Entsetzen als mein Spigelbild mir für den Bruchteil einer Sekunde zulächelte. Ich schnappte hörbar nach Luft. Passend dazu blitzte es, gefolgt von lautem Donner.
Ich bin definitiv im falschen Film!Ich griff nach der Türklinke und verließ so schnell es ging den Raum. Am liebsten hätte ich mich irgendwo versteckt, doch die Gefahr, dass ich schon wieder irgendwelche erschreckend echte Einbildungen bekomme war mir VIEL zu groß. Ich musste also durch das ganze Haus... Na super...
Ich ging runter in die Küche. Das Gewitter schien immer heftiger und ich verzweifelter zu werden. Ist es verboten wärend des Spiels den Fernseher anzuschalten? Neben meiner Verzweiflung war da auch noch die Langeweile... Diese verschwand aber direkt, als ich etwas um meine Beine streifen fühlte. Panisch sprang ich auf einen Stuhl und blickte zum Boden, doch alles was ich sah war eine schwarze Katze. Ben hat also wirklich eine Katze... Warum weiß ich nichts davon?
Irgendwie war diese Katze ja gruselig. Sie war komplett schwarz und starrte mich aus ihren tiefen grünen Augen an. Ich konnte nicht anders als zurück zu starren. Wo hat Ben dich denn bitte her?
Langsam ging ich wieder vom Stuhl runter. Ich war todmüde und wollte einfach nur noch nach Hause, doch ich musste noch 2 Stunden und 30 Minuten aushalten. Das schaffe ich nie und nimmer!
Selbst der größte Optimist hätte in dieser Situation an Selbstmord gedacht...
Ich öffnete die Besteckschublade und holte das größte Messer raus, das ich finden konnte. Einen Toten töten? Man bin ich verzweifelt...
Ich ging raus aus der Küche und wollte wieder rauf in Bens Zimmer, doch plötzlich hörte ich wieder etwas. Es hörte sich nach Schritten an. Panik kehrte zu mir zurück und mir blieb dieses Mal nur eine Chance: der Salzkreis. Doch wo hatte ich den Salzstreuer? F*ck! Hab ich den oben gelassen?
Ich tastete meine Hosentaschen ab, doch ich fand nichts. Wenn ich jetzt wieder in die Küche renne bin ich in einer Sackgasse. Ich weiß ja nicht mals wo die ihren Salz aufbewahren... Es wurde wieder kälter und ich hörte seine Schritte nun wieder verdammt gut. Als ich meinen Blick zur Treppe hob, erschrack ich. Dort war eine Schwarze Gestalt, welche langsam die Treppen runter stieg. Ein Blitz erleuchtete den Raum und ich sah was er hinter sich her zog. Es war eine Leiche.
Er kam immer näher und näher. Ich war sowas von tot. Als uns nur noch wenige Meter voneinander trennten, rannte ich. Ich stürmte raus aus dem Haus, die Straßen entlang und hoffte, er würde mir nicht folgen. Als ich mich umdrehte, merkte ich, dass er es tatsächlich nicht tat.
War das gerade wirklich real? Es gibt doch keine Geister... Es regnete immer noch, doch ich realisierte in dem Moment rein gar nichts. Ich stand einfach regungslos auf der Straße. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Ich gehe nie wieder in dieses Haus!
Und dann wollte ich nur noch in mein Bett. Ben würde ich am liebsten auch meiden, doch nachdem, was gerade ebend geschehen ist, wollte ich ganz sicher nicht mehr alleine sein. Langsam machte ich mich auf den Weg nach Hause. Was soll ich Ben denn jetzt sagen? Es ist 10 nach eins, das Spiel dauert bis 3.33 Uhr. Und wenn ich ihm sage dass er nicht gekommen ist?Ich dachte mir eine halbwegs glaubhafte Ausrede aus und war nach ein paar Minuten vor meinem Haus angekommen. Ich beruhigte mich kurz, versuchte nicht all zu verschreckt auszusehen und trat ein.
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Das Mitternachtsspiel
TerrorAnzeichen, dass ER näher kommt: Elf Es wird kälter, wenn er kommt. Zwölf Meine Kerze erlischt, wenn er kommt. Dreizehn Ich sehe vielleicht einen menschlichen, schwarzen Umriss, wenn er kommt. Vierzehn Irgendeine Strategie? Fünfzehn Wenn ich merke, d...