•Kap~15~

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POV Jungkook

Nach gut einer Stunde stand ich auf und durchsuchte die Akten, bis mir eine in die Augen stach und ich Kai seine Akte rausnahm. Ich las sie mir etwas durch, bis ich auf die letzten Berichte seiner Untersuchungen stieß.
„Du bist krank?" Fragte ich mich selbst und schaute dann zu der Bürotür meines Vaters, ehe ich die Akte wegtat und aufstand. Ich begab mich zu Kai sein Raum, wo ein Pfleger grade vor der Tür stand. Er schaute mich fragend an, dass ich mich räusperte und vor ihm stehen blieb.
„Ich wollte mich ein wenig zu Kai setzten" Sagte ich, dass seine Augen anfingen zu funkeln.
„Gib ihm diese bitte" Sagte er und drückte mir eine kleine Schachtel in die Hand, ehe er ging. Ich schaute mir die Tabletten an und seufzte traurig, ehe ich aufschloss und vorsichtig rein ging. Die Tür schloss ich wieder und blickte mich etwas um. Kai lag wieder als riesiger Wolf auf dem Boden und schaute mich verschlafen an, ehe er aufstand und sich streckte. Danach wurde er wieder zum Menschen und kam auf mich zu.

„Tabletten?" Fragte er, dass ich nickte und sie ihm diese hinhielt. Kai seufzte tief und nahm sie, ehe er zum Tisch ging und sie mit Wasser runterspülte.
„Du bist Krank...?" Fragte ich vorsichtig, dass er mich anblickte und schwach lächelte.
„Von einem Wolf sind die Tage zu zählen, wenn er seinen Gefährten nicht findet oder ihn verliert" Sagte Kai und setzte sich an den Tisch, ehe er mir zu nickte. Ich setzte mich ihm vorsichtig gegenüber und musste unweigerlich an Jin und Jimin denken. So habe ich sie auch besser kennengelernt.
„Gefährten?" Fragte ich.
„Als Wolf lernt man spätestens mit 18 die Person fürs Leben kennen. Wir gehören zu der Sorte, die nur eine Person lieben kann. Wir sind nur für diese Person gemacht" Lächelte Kai und blickte mir in die Augen.
„Ab 20 fängt der Wolf an zu leiden und stirb innerlich von Jahr zu Jahr. Es ist der eigene Tod" Erklärte mir Kai.
„Wie alt bist du?" Fragte ich.
„21. Ich bin seit genau einem Jahr in einem kränklichen Zustand" Sagte Kai und fasste sich etwas an die Brust.
„Wie findet man den Gefährten?" Fragte ich.
„Freiheit und suchen, irgendwann führt es einen zu dieser Person" Lächelte Kai und blickte dann auf den Tisch, ehe er kurz auf knurrte und zur Seit blickte.
„Du f-findest die Person nie..." Hauchte ich leise. Kai schaute mich an und blickte langsam runter.

„Hier sind im Moment 6 sterbende Wölfe, ich werde also nicht der erste sein, der deshalb zu Grunde geht" Lachte Kai ironisch auf und lehnte sich nach hinten.
„Aber ich glaube, dass einer der 6 mein Gefährte ist. Dein Vater schleppt manchmal ein Geruch hier rein, der mir die Sinne benebelt" Sagte Kai, dass ich traurig runter blickte. Ich wollte ihm helfen. Wieso tat man ihnen das an. Wenn doch klar ist, dass sie sterben, wenn sie ihren Partner nicht finden, wieso half man ihnen dann nicht.
„Mach dir keine Gedanken Jungkook" Grinste Kai und stand auf.
„Für jeden kommt die Zeit, wo es vorbei ist. Für manche früher, für manche später. Ich akzeptiere es"
„Ich aber nicht" Sagte ich und stand auf, dass Kai mich erstaunt anblickte.
„Ihr könnt doch nichts dafür, wieso tun sie euch sowas an. Ihr wollt doch auch nur Leben. Wie kann mein Vater das nur zulassen..." Zum Ende hin wurde ich immer leiser und begegnete Kais verwunderten Blick, der langsam traurig wurde.
„Dein Vater kämpft für uns. Er will, dass es uns gut geht. Er ist nicht das Problem, es ist der Kerl, dem die Klinik gehört. Er ist das Problem Jungkook. Deinem Vater bin ich für vieles dankbar" Sagte Kai sanft und stellte sich dann an sein Fenster. Ich musste helfen, ich fühlte mich irgendwie dafür verantwortlich ihm zu helfen.
„Ich habe eine Idee!" Rief ich freudig aus und verließ den Raum. Die Tür schloss ich direkt wieder und begab mich in das Büro meines Vaters, wo ich seine Akten rausnahm und mir die Zimmernummern anschaute. Insgesamt 3 Zimmer waren mit 2 Wölfen gefüllt. Aber es muss ja einer der sein, der alleine war. Davon waren leider nur 4 im Haus, aber dann eben die 4. Ich schrieb mir auf dem Zettel die 4 Zimmernummern auf und packte die Akten wieder ordentlich weg. Wölfe waren freundlich, sagte mein Vater. 

Wölfe taten nichts. Sie waren nicht aggressiv. Gut, ich musste mich trauen. Meine Beine trugen mich zur ersten Tür, dass ich tief durchatmete und den Schlüssel für die Tür nahm. Ich atmete nochmal tief durch und ging dann vorsichtig in den Raum rein.
„Aber Hallo, wer bist du denn?" Wurde ich direkt gefragt und ein rothaariger Kerl stand nahe vor mir. Ich wurde etwas rot und räusperte mich kurz.
„Name?" Fragte er.
„Jungkook" Lächelte ich. Er nickte und fing an mich zu umkreisen, dass ich etwas nervös wurde und die Augen zusammenkniff.
„Keine Angst, ich bin harmlos" Lachte der Typ laut los und entfernte sich etwas von mir.
„Wie heißt du?" Fragte ich neugierig.
„Chanyeol" Sagte er. Ich nickte und schaute ihn mir erst einmal an.
„Warum bist du hier?" Fragte er.
„Ich suche nur jemanden" Lächelte ich und schaute auf meinen Zettel.
„Darf ich mir vielleicht ein Shirt von dir ausleihen?" Fragte ich und spielte mit meinen Zeigefingern.
„Brauchst gar nicht suchen, in diesem Haus gibt es niemanden, der mein Gefährte sein könnte. Bin einer der glücklichen der als Einzelgänger geboren wurde" Grinste er, dass ich ihn fragend ansah.
„Für mich gibt es irgendwo auch eine Person draußen, aber ich gehöre zu den Glücklichen, die daran nicht zerbrechen werden. Wurde mit Glück geboren" Trällerte er glücklich und lehnte sich lässig zurück.

Love in captivity? k.th x j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt