•Kap~16~

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POV Jungkook

Irgendwann hörte ich eine Tür und öffnete verschlafen die Augen. Ich bin echt auf Kai eingeschlafen? Kai hob genauso verschlafen den Kopf, dass mein Vater uns nur belustig anschaute und die Tür schloss. Ich war direkt hellwach und setzte mich gerade hin und nutzte Kai als Rückenlehne.
„Und?!" Fragte ich aufgebracht. Kai stellte seine Ohren auch direkt auf und schien auf eine Antwort zu warten.
„Morgen kommt Baekhyun rüber. Du hast das größere Zimmer, so ist eine gewisse Ausweichfläche da" Lächelte mein Vater. Dass ich ihn voller Freude ansprang. Kai schaute uns aus glänzenden, feuchten Augen an, ehe er die Ohren zurücklehnte.
„Freu dich lieber, es ist doch eine gute Neuigkeit!" Sagte ich freudig und kuschelte mich wieder in sein Fell.
„Das ist Freude, schmerzhafte Freude, weil Kai schon so lange darauf gewartet hat" Sagte mein Vater sanft und hockte sich vor Kai runter, ehe er ihn über den Kopf strich. Ich lächelte sanft und kuschelte mich mehr an Kai, der meinen Vater dankend ansah.

„Kein Problem Kai, wir wollen ja auch nur, dass es euch gut geht"
„Ich weiß einfach nicht, was ich dazu sagen soll..." Hauchte Kai und lehnte die Ohren weiter an.
„Sag nichts dazu und bereite dich etwas auf Morgen vor. Ich muss jetzt leider mit Jungkook los, wir haben nämlich schon Feierabend" Sagte mein Vater, dass Kai nickte und mich anblickte, ehe sein Blick wieder traurig wurde.
„Danke Jungkook, ohne dich wäre das nicht möglich..." hauchte er, dass ich ihn einfach um den Hals fiel, weshalb Kai lachend auf die Seite fiel und liegen blieb, während ich mich kichernd auf seine Seite legte.
„Ihr seid so riesig als Wölfe" Sagte ich. Kai hob etwas den Kopf, ehe er sich langsam wieder auf den Bauch drehte.
„Wir sind nicht nur riesig, wir sind auch stark und können euch auf unseren Rücken tragen, ohne irgendwelche Schäden davon zu tragen" Sagte Kai, dass ich ihn erstaunt anblickte.

„Setzt dich auf mein Rücken" Sagte er, dass ich auf ihn drauf kletterte und mich setzte. Kai stieg mit mir auf seinen Rücken auf, dass ich nur staunen konnte und mich dann kichernd auf seinen Rücken legte.
„Das ist der Wahnsinn, wieso hast du mir das nicht vorher gezeigt Appa?!" Fragte ich aufgebracht.
„Weil du dich so zu den Vampiren hingezogen gefühlt hast" Sagte er, weshalb ich traurig seufzte.
„Das Thema ist doch eh durch..." Hauchte ich.
„Damit machst du im Grunde nichts falsch. Vampire sind bei uns Wölfen als eine der gefährlichsten eingestuft. In unserem Rudel lernten wir den Vampiren auszuweichen. Sie könnten Wesen wie uns umbringen, verlieren dabei aber vielleicht selbst ihr Leben" Seufzte Kai, dass ich erstaunt auf sein Rücken blickte. Langsam stieg ich von ihm runter und legte eine Hand auf seine Schulter.
„Jimin wird es nicht böse gemeint haben..." Hauchte ich. Mein Vater schaute nur Kai an, ehe er mich wieder anblickte.

„Jungkook" Sagte Kai, dass ich ihn anblickte. Kai nahm aber seine Menschenform an und schaute mir in die Augen, ehe er eine Hand an meinen Hals legte.
„Ob Freund oder Partner, man tut ihnen nicht weh, man verletzt sie nicht tödlich. Wir Wölfe würden niemals Freunde und Familie verletzten, wir würden sie mit unseren Leben beschützen. Sowas gehört sich nicht" Ich lächelte auf die Worte hin und schaute Kai dankend an.
„Lass uns gehen Jungkook und danke Kai, ich denke Jungkook brauchte das Mal" Lächelte mein Vater. Kai lächelte ihn auch nur an und schaute dann mich wieder an, ehe er leicht nickte.
„Danke..." Hauchte ich und verließ mit meinem Vater das Zimmer. Wir fuhren dann auch endlich gemeinsam nach Hause, wo wir ausstiegen und zusammen in die Küche gingen. Meine Mutter deckte gerade den Tisch für das Abendessen, was wir dann auch relativ schnell hinter uns brachten.
„Ist mein Fenster schon heile?" Fragte ich nach einer Weile. Mein Vater schaute mich an und dann meine Mutter, die mich lächelnd ansah.
„Ja, sie kamen kurz nachdem ihr gefahren seid und haben ein neues Fenster eingesetzt" Lächelte sie, dass ich auch lächelte. Endlich, ich hatte schon die Befürchtung, ich müsste Wochen ohne Fenster leben. 

Nachdem wir dann gemeinsam aufgeräumt hatten, sagte ich meinen Eltern Nacht und begab mich kaputt in mein Zimmer. Dort schloss ich die Tür und lehnte mich dann daran. Auch wenn ich am Ende meine Vampire verlor, gewann ich einen Wolf. Es ist am Ende zwar nicht dasselbe, weil mir Jin und Jimin furchtbar fehlten, aber ich konnte es einfach nicht. Wenn sie selbst für die Wölfe so gefährlich waren, wie konnte ich ihnen dann blind vertrauen. Traurig blickte ich mein Bett an und seufzte tief. Ich vermisste die Tage mit Jin, die Spielnachmittage mit Jimin, der geregelte Ablauf. Grade Jin fehlte mir so unglaublich. Seufzend fasste ich mir wieder an den Hals und schloss die Augen.
„Tut in der Seele weh, hm?" Ich riss mit einem Mal die Augen auf und blickte zu meinem Fenster, wo V gemütlich auf der Fensterbank saß und mich prüfend ansah. Ich schluckte mit einem Mal hart und drückte mich etwas mehr an die Tür. V schaute mich leicht angewidert an, ehe er sich etwas vor der Nase rumwedelte.
„Verdammt stinkst du" Sagte er, dass ich etwas rot wurde und ihn in diesen Moment am liebsten geschlagen hätte.

 Für wen hielt der sich bitte? Wie konnte er mir eiskalt in mein Gesicht sagen, dass ich stank? Etwas beleidigt schaute ich V an, was ihn leicht zu amüsieren schien.
„Jungkook, du weißt genau wieso ich hier bin" Sagte er und schaute mich neugierig an. Ich schluckte hart und wusste, dass er eine Antwort verlangte. Konnte ich ihm überhaupt eine Antwort geben? Wusste ich, was ich wollte? Ich hatte Angst eine falsche Entscheidung zu treffen. V wartete geduldig auf meine Worte, aber es kam nichts über meine Lippen, ich konnte es einfach nicht. Er war immerhin auch ein Vampir, ich wäre ihm genauso unterlegen, wenn er spontan Hunger bekam, wenn er aggressiv wurde, so wie ich ihn in der Klinik kennengelernt hatte. Ich konnte mich nicht ansatzweise wehren. Was wäre, wenn ich Mal genauso blutete, wie ich es bei Jimin tat. V würde mich nicht vor sich selbst retten, ich hätte mit dieser Entscheidung mein Todesurteil unterschrieben. 

Ich war noch nicht bereit zu sterben, ich konnte es einfach nicht. Mal wieder glitt meine Hand an meinen Hals, während ich V in die Augen blickte. Zitternd öffnete ich meinen Mund, aber es kam nichts raus. Dafür kamen mir ungewollt Tränen und glitten mir über die Wange, weshalb ich mir geschockt dran fasste und versuchte sie weg zu wischen. Was war nur los mit mir? Wieso machte mich dieser bis von Jimin nur so verdammt fertig? Ich hatte jede einzelne Szene vor meinem Auge, es zwang mich förmlich in die Knie.
„Psscht..." Sagte V sanft und stieg von der Fensterbank, ehe er vorsichtig und mit Bedacht auf mich zu kam. Ich schaute ihn unter Tränen kopfschüttelnd an und vergriff mich in die eingepackte Wunde. V fasste mich sanft an der Hüfte, ehe er mich ganz sanft und vorsichtig in seine Arme zog. Ich wusste nicht wieso er diese Wirkung auf meinen Körper hatte, aber ich konnte loslassen. Erst kam der erste Schluchzer, dicht gefolgt von ein paar weiteren, während ich mein Kopf auf seine Schulter legte. Ihn schien es gar nicht zu stören, dass ich ihn nass heulte.

Ganz im Gegenteil, er strich mir sanft über den Rücken und flüsterte mir beruhigende Worte zu.
Nachdem ich mich dann soweit beruhigt hatte, drückte ich mich vorsichtig an V seiner Brust ab und schaute ihn vorsichtig in sein Gesicht.
„Es ist alles okay Jungkook, ich kann deine Unsicherheit, deine Angst völlig verstehen und nachvollziehen. Jimin hat dir weh getan, Jimin hat dir gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Ich habe Zeit und Geduld mit dir, aber sag mir, ob du mir überhaupt diese Chance geben möchtest" Sprach der Vampir sanft zu mir und legte mir eine Hand an meine Wange. Ich schaute ihn nur an und war so verdammt durcheinander in meinem Kopf. V strich mir sanft über meine Wange und blickte mir mit einer beachtlichen Wärme in die Augen. Es fühlte sich gut an, dass V sich so um mich sorgte, dass er da war, dass er mir dieses Verständnis entgegenbrachte. Leicht lächelnd blickte ich auf den Boden und suchte einen interessanten Fleck.

V hingegen drückte sanft mein Kinn hoch und schaute mich neugierig an.
„Gibst du mir diese eine kleine Chance?" Fragte er, dass ich hart schluckte und dann zaghaft nickte. Vielleicht war es genau das Geheimnis was ich von Anfang an Lüften wollte. Vielleicht habe ich endlich erreicht, was ich erreichen wollte. Auch wenn ich am Ende Leid ertragen musste, habe ich V anders kennengelernt. Meine Neugier dem Vampir gegenüber hat sich ausgezahlt.
„Ich werde dann morgen Abend wiederkommen, wir können uns leider nur Abends sehen Jungkook, ich kann deinem Vater nicht unter die Augen treten" Sagte er und nahm seine Hand weg, ehe er zum Fenster ging.
„V..." Hauchte ich, dass genannter stehen blieb.
„Taehyung, mein Name ist Taehyung" Ich schaute seinen Rücken erstaunt an und schaute zu, wie er das Fenster öffnete und mich dann nochmal anblickte.
„Wir sehen uns" Sagte er und sprang dann aus dem Fenster. Ich schloss es direkt und machte meine Rollladen runter, ehe ich mich auf mein Bett setzte und tief durchatmete.

Love in captivity? k.th x j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt