das Amulett

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*Blooms pos.*

Schon den ganzen Tag verspüre ich ein ungutes Gefühl, welches sich von Minute zu Minute verstärkt. Jede Sekunde rechne ich mit einer Katastrophe. Jeden Moment rechne ich mit Valtor. Gerade sitze ich mit den Winx im Speisesaal, es ist schon zwei Tage her, als Valtor mein Zimmer durchwühlt hat. Und er hat es geschafft, mittlerweile bin ich sehr paranoid geworden, jeden Schritt überlege ich genau, vorsichtig schaue ich mich immer um, schaue mich um, ob er irgendwo auf mich lauert, doch irgendetwas sagt mir, dass er mir nichts tun wird, jedenfalls nichts schlimmes, er wird mich nicht vernichten, er hat etwas anderes vor, ich spüre es, doch es wird nicht besser sein. Mit jedem Tag verstärkt sich dieses Gefühl, er hat seine Strategie verändert. Ich habe es gespürt, als er mich angelächelt hat, ein echtes Lächeln. Er hat einen finsteren Plan, einen der vermutlich schlimmere Folgen für mich hat, als der erste. Er spielt ein gefährliches Spiel, er versucht mir alles zu nehmen und versucht mich zu beeinflussen. Erst sagt er mir das mit Sky und dann mit miss Faragonda. Und ich...ich war ihm sogar dankbar, denn er hat mich davor bewahrt mich wieder auf Sky einzulassen, er hat mir die grausame Wahrheit gesagt, die mir miss Faragonda jahrelang verschwiegen hat. 

Traurig senke ich meine Hand wieder und lasse den Löffel wieder in meinen Kartoffelpüree sinken. Ein gequälter Seufzer entwischt mir versehentlich. Die Winx sehen mich sofort an. ,,Ist alles in Ordnung?" fragt Flora und legt eine Hand auf meine Schulter. ,,Ja...ich habe nur nachgedacht." sage ich und setze zu einem gequälten Lächeln an. ,,Komm schon, bei soviel nachdenken, wird man ja noch krank, du musst deinen Kartoffelpüree nicht schlagen, der ist doch schon am Ende." sagt Stella und schafft es mich zum Lache zu bringen. ,,Du hast Recht, er hat so ein Schicksal nicht verdient." sage ich lachend. ,,Erlöse ihn endlich und iss ihn." lacht Musa, doch mein Lachen vergeht, als miss Faragonda den Speisesaal betritt und auf unsere Tisch zu steuert. Mein Lachen verdunkelt sich und Enttäuschung breitet sich wieder in mir aus. Seitdem ich die Wahrheit von ihr gehört habe, bin ich ihr regelrecht aus den Weg gegangen, ich habe es einfach nicht ertragen in ihrer Nähe zu sein. 

Ich lasse meinen Blick sinken und betrachte stumm meinen Teller vor mir. Sie stellt sich genau neben mir hin und betrachtet mich mit traurigen Augen. ,,Bloom, können wir bitte sprechen?" fragt sie sehr schüchtern, so habe ich sie noch nie gehört. Kann schon sein, dass es ihr leidtut, das ändert allerdings nichts daran, dass sie mich jahrelang belogen hat und mein Vertrauen ausgenutzt hat, ich kann gerade einfach nicht mit ihr reden, später vielleicht, aber gerade im Moment zu dieser Zeit nicht, die Wunde ist zu frisch, es tut zu sehr weh. ,,Ich halte es für besser, wenn wir unser Gespräch um einige Tage verschieben." sage ich kühl und schaue nicht auf. ,,Ich verstehe dich, aber ich möchte das mit dir klären." ,,Ich sagte nicht heute, bitte!" sage ich leicht aggressiv und schaue ihr nun direkt in die Augen. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Langsam stehe ich auf und stelle mich vor miss Faragonda. ,,Bitte, können Sie nicht verstehen, dass ich etwas Zeit brauche?" sage ich während die Tränen beginnen sich ihren Weg nach unten zu bahnen, die Trauer überkommt mich wieder. ,,Ich muss erstmal klar kommen, verstehen, lassen Sie mich jetzt bitte in Ruhe." flehe ich und gehe weinend aus dem Speisesaal. Im Gehen höre ich, wie die Mädels hinter mir herrennen. 

Endlich in meinem Zimmer angekommen, lasse ich ich auf mein Bett fallen, zuvor habe ich meine Tür zugesperrt. Die Tränen fließen ihren Weg hinunter. 

Es klopft an meiner Tür und Flora spricht, will, dass ich sie reinlassen. ,,Bitte, ich brauche kurz Zeit für mich, bitte!" flehe ich und ich höre Schritte, die von meiner Tür wegführen. Wie automatisch hole ich wieder mein Amulett unter meinem Shirt hervor und umklammere es mit meinen Händen. ,,Ich vermisse euch." flüstre ich und schließe meine Augen. 

Verschwommen, unklar sehe ich das Bild von ihnen, eine verschwommene Erinnerung, eine, an die ich mich nicht mehr erinnern dürfte und doch erinnere ich mich an alles. Ich liege in meinem Kinderbett, Mama, Papa und Daphne erscheinen, lachen mich an und gerade als meine Mutter mich auf ihre Arme nehmen will, endet die Erinnerung. Die Gesichter sehe ich nur verschwommen. 

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