In den Sternen

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*Blooms pos.* 

Seine Worte kreisen in meinem Kopf. Es ist erst wenige Augenblicke her, als ich mich wieder aus dem Fenster stürzte. Wie kann er nur? Wie kann man nur so grausam sein? Wie konnte ich nur? Was habe ich mir dabei gedacht? Dachte ich wirklich, wenn ich ihm einen Besuch abstatte und ihm drohe, dass er mir mein Amulett zurückgeben wird? Wie blöd kann man nur sein? Er hat schon Recht, wir sind vom selben Schlag, er gibt genau so wenig auf, sowie ich. Und als ich ihn gefesselt habe, da war ich wirklich keine Spur besser als er, auch wenn er es verdient hat...naja niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Hoffentlich habe ich ihn nicht auf dumme Gedanken gebracht, hoffentlich habe ich ihm nicht einen neuen Zauber, eine neue Foltermöglichkeit präsentiert, die ihm noch gefallen wird. 

Ich will doch einfach mein Amulett zurück, nicht mehr und nicht weniger. Es ist alles was ich habe, da will ich es nicht auch noch verlieren. Doch genau das ist sein Triumph. Er weiß, dass ich alles dafür tun würde, er spielt ein ganz perfides Spiel mit mir. Vielleicht sollte ich meine Taktik ändern, die Überraschung liegt auf meiner Seite, er hasst es, wenn seine Pläne nicht glatt laufen. Und er kann mich nicht einschätzen, das habe ich heute gemerkt. Das ist meine Chance, ich werde nicht mehr gegen sein Spiel kämpfen, ich werde nicht mehr seine Gegenspielerin sein, nein ich werde das Spiel ab heute bestimmen und es zu meinen Gunsten lenken. Ein leichtes Grinsen bildet sich auf meinen Lippen und neue Hoffnung keimt in mir auf. 

Etwas erleichterter fliege ich wieder zurück nach Alfea, bis mir einfällt, dass ich meine Freunde im Wald einfach stehen gelassen habe. Sofort fliege ich in die besagte Richtung, um meine Freunde abzufangen. Sie werden sich bestimmt Sorgen um mich machen, weil ich einfach abgehauen bin, ohne ihnen etwas zu sagen. Was wenn sie sich auf den Weg nach Valtor gemacht haben? Nein, das kann nicht sein, dann hätte ich sie sehen müssen. Aber was, wenn sie mich suchen? Es hilft ja alles nicht, meine Antworten erhalte ich nur, wenn ich nach ihnen suche. 

Endlich gelange ich an die Stelle, an der ich sie alle zurückgelassen habe und schon aus der Luft entdecke ich sie alle, wie sie sich streiten. ,,Habt ihr denn wirklich keine Ahnung, was sie gemeint haben könnte?" fragt miss Faragoda aufgebracht. ,,Wenn wir es wüssten, würden wir hier nicht einfach dumm stehen, sondern hätten sie schon zurückgeholt." gibt Stella pampig zurück.  ,,Leute ganz ehrlich, wir wissen doch alle, wo sie hingegangen sein wird." spricht Tecna ruhig und bedacht aus und sofort weicht die Farbe aus den Gesichtern der Anwesenden. Langsam beginne ich meinen Landeanflug. ,,Was?! Meinst du wirklich, sie wird einfach alleine und kopfüber nach Valtor gestürmt sein?" murmelt Flora aufgebracht, doch bevor Tecna ihre Meinung dazu äußern kann, setzen meine Füße auf dem Boden auf und ich stehe hinter meinen Freunden. ,,Ich kann euch versichern, dass es mir gut geht und ich den selben Knall habe, wie sonst auch." Sofort drehen sich alle um und nach eine kurzen Augenblick des Unglaubens, rennen meine Freundinnen auf mich zu und reißen mich auf den Boden. ,,Du hast echt einen gewaltigen Knall, lässt uns hier einfach stehen. Kannst du dir vorstellen, wie viele Sorgen wir uns um dich gemacht haben, wir dachten schon, du wärst zu Valtor gegangen." sagt Stella dramatisch. 

Langsam steht jede von ihnen nacheinander auf. Als ich stehe und mir den letzten Staub von meinem Kleid klopfte, lächle ich verschämt und murmle:,,Ich war auch bei Valtor." Sofort verschwindet jede Freude aus den Gesichtern meiner Freunde und auch miss Faragonda, die bisher sich im Hintergrund hielt, scheint auch erschrocken zu sein. ,,Du warst was?!" schreit Musa erschüttert. ,,Naja ich musste es, aber...es hat mir nichts gebracht..." stammle ich nervös und wippe von einem Bein auf das andere Bein. ,,Was meinst du damit?" fragt Layla etwas wütend. ,,Er hat mir mein Amulett gestohlen...ich musste es mir wiederholen, aber...ich bin gescheitert...ich habe einen Fehler gemacht" ,,Einen? Du hättest uns es sagen sollen, dann hätten wir uns etwas überlegen können und zusammen ihn angreifen können." unterbricht mich Layla scharf. ,,Das meine ich nicht!" sage ich ebenfalls im scharfen Ton. ,,Was denn dann?" fragt Flora verwirrt. ,,Ich hatte die ganze Zeit über die falsche Strategie, aber diesen Fehler mache ich nicht nochmal. Jetzt weiß ich, wie ich handeln muss und wenn alles so verläuft, wie ich es mir denke, werden wir bald dieses Problem Valtor los sein." sage ich siegessicher. ,,Dieses kleine Problem, kannst du nicht alleine lösen. Bloom, wir wissen, dass es alles nicht leicht für dich ist, aber wir müssen strategisch vorgehen" sagt Flora einfühlsam, doch ich unterbreche sie:,,Strategisch wird es uns nicht gelingen!" Alle schauen mich mit großen Augen an. ,,Was hat es uns bisher gebracht, strategisch vorzugehen? Wir planen und am Ende ist sowieso wieder unser Plan zerstört und wir improvisieren. Und das ist unsere Macht, unsere Chance, der Überraschungsmoment. Wir müssen aufhören mit dem planen und endlich anfangen einfach zu handeln. Wie viel Zeit haben wir schon mit planen verschwendet?" ,,Ok du magst ja Recht haben, aber sich blindlings in Gefahr zu begeben, hat auch keinen Sinn und verursacht nur Probleme." versucht Tecna mir zu vermitteln. ,,Aber einfach da zu sitzen und Däumchen zu drehen, während man schon längst hätte handeln können, ist genauso blindlings." sage ich. ,,Ich weiß es ist verrückt und bekloppt, aber ich werde es tun, denn ich will endlich gewinnen und keine Lügen mehr hören." Ohne es wirklich kontrollieren zu können wandert mein Blick zu miss Faragonda, die meinem Blick eisern standhält, doch das schlechte Gewissen ist ihr anzumerken, anzusehen. ,,Dieser Alptraum muss endlich beendet werden." ergänze ich, doch ich wende meinen Blick nicht ab. ,,Bloom hat Recht, wir müssen unsere Strategie ändern, doch wir werden nicht leichtsinnig sein." sagt miss Faragonda und schaut mich genau an, als würde sie versuchen direkt nur zu mir zu sprechen und so die Kälte zwischen uns wieder besiegen zu können. ,,Zusammen können wir es schaffen." sage ich, doch schnell wende ich meinen Blick ab. 

Die Mädels reden wieder alle durcheinander, doch ich kann ihnen nicht zuhören. Wieder schwirren mir seine Worte im Kopf umher. Und zu Recht, denn plötzlich bedeckt sich der Himmel mit Wolken, wo zuvor die ersten Sterne zum Vorschein kamen, Blitze erscheinen und sofort wird mir klar, was das alles zu bedeuten hat. Kampfbereit stelle ich mich hin, die Mädels reagieren sofort und tun es mir gleich. Gespannt warten wir. Ein Blitz schlägt direkt vor uns ein und nachdem der Rauch sich verzieht, kommt seine Gestalt zum Vorschein... 

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