Sky is falling (BoyxBoy)

Jax

Jax

Entnervt schlug ich mit der geballten Faust auf den verblichenen Küchentisch. Und starrte ungläubig meine Ehefrau an, die mir drohte sich scheiden zu lassen und mir meine Kinder weg zunehmen. Weil sie mich für schlechten Umgang hielt und ich eine potentielle Gefahrenquelle für meine Familie darstellte.

„Ist das dein ernst? Das du alles hinschmeißen willst wofür wir so hart gearbeitet haben?“ fragte ich sie ungläubig.

„Wofür wir hart gearbeitet haben?“ lachte sie humorlos. „Um ehrlich zu sein bin ich hier die Einzige die hart verdientes Geld nach Hause bringt.“

„Und was glaubst du wofür die Werkstatt da draußen gut ist.“ schoss ich zurück und deutete dabei vielsagend aus dem Fenster. Von wo aus man das geöffnete Tor sah. Sky stand in dem hellen Lichtkegel der Deckenbeleuchtung und runzelte konzentriert die Stirn über unserem neusten Projekt.

„Dann sag mir Jackson, wann hat die Werkstatt das letzte mal schwarze Zahlen geschrieben? Denn ich kann mich nicht mehr daran erinnern.“ schnaubte sie verächtlich, vollkommen unbeeindruckt von meinem Wutausbruch.

Genau das war mein Problem. Ich hatte keine dumme Frau geheiratet sondern eine erfolgreiche Chirurgin. Die sich nicht täuschen lies, von den Hieroglyphisch anmutenden Zahlen die ich in meine Geschäftsbücher schrieb, um den Anschein zu waren das ich ein ehrbarer Bürger war. Aber es änderte nichts an der Wahrheit das ich mein Geld mit Drogen, Waffen und käuflicher Liebe verdiente.

„Wie ich sehe hast du dazu nichts zu sagen. Also nehme ich an das ich voll ins Schwarze getroffen habe.“ schlussfolgerte sie mit eisiger Miene und lies sich in den harten Stuhl zurück sinken. Was sollte ich dazu sagen? Sie hatte recht und das wars. Doch das hieß nicht das ich meine Ehe und meine Kinder aufgeben wollte.

„Ich denke die Kinder und ich brauchen eine Auszeit. Nächste Woche werde ich mit den Beiden zu meinen Eltern fahren.“ stellte sie mich vor vollendete Tatsachen.

„Du willst also ernst machen?“ fragte ich mit kaum unterdrücktem Zorn und stand auf. Dann stellte ich mich hinter meinen Stuhl und packte die Rückenlehne in einem zermürbenden Todesgriff. Es wunderte mich das das geschundene Holz nicht unter meinen Händen ächzte.

„Ja und ich werde nicht um deine Erlaubnis fragen.“ antwortete sie mir steif und maß mich mit einem abwertenden Blick aus ihren kalten Augen.

„Gut tu was du nicht lassen kannst. Nur ich erinnere dich an eins. Ich bin nicht das Arschloch als das du mich hier darstellst. Und meine Kinder sind mir das Wichtigste auf der Welt und nur über meine Leiche wirst du sie mir weg nehmen.“ knurrte ich sie durch zusammen gebissene Zähne an. Eine Antwort wartete ich nicht ab, sondern drehte mich auf dem Absatz um und stürmte nach draußen.

Das Dröhnen des schweren Harley Motors beruhigte meine rasenden Gedanken. Und ich erinnerte mich verschwommen das ich mit Sky gesprochen hatte. Ich war dankbar das er in diesen schweren Tagen bei uns war und ein Auge auf die Kinder warf, wenn wir durch Abwesenheit glänzten. Sky war für mich mehr als nur mein Cousin. Er war mein kleiner Bruder und ich liebte ihn abgöttisch seit er als kleiner Junge zu mir aufgesehen hatte.