26

613 50 20
                                    

PoV ; San

Ich öffne die Haustür und trage die schweren Einkaufstüten in die Küche. Gerade als ich sie auspacken will, humpelt meine Mutter zu mir.
„Ich übernehme das", meint sie. „Du hast Besuch, in deinem Zimmer."
„Mum, wer auch immer da ist, kann warten. Du solltest dich ausruhen", erwidere ich, doch meine Mutter lässt sich nicht so schnell einkriegen. Geschlagen überlasse ich ihr das Auspacken der Einkäufe und begebe mich hoch in mein Zimmer, nur um den Hinterkopf von Wooyoung zu erblicken.

Wie erstarrt stehe ich da, bringe nur ein „Woo" aus meinem Mund. Angesprochener dreht sich um und fällt mir um den Hals.
Immer wieder wiederholt er den Satz „Es tut mir leid."
Er weint. Ich weiß nicht so recht was ich tun soll.

„San, es tut mir so unfassbar leid", sagt er erneut und schaut mir dieses mal in die Augen.

„Woo, was machst du hier?"

„Ich, ich wollt mich bei dir entschuldigen. Ich habe ich gemieden, für etwas, das du nicht getan hast. Aber ich Idiot hab' es geglaubt. San-"
„Du erwartest von mir, dass ich dir verzeihe oder?", unterbreche ich ihn.
Er nimmt seine Arme von mir, sieht mich nur abwartend und besorgt an.

„Woo, ich musste in eine Therapie wegen dem ganzen Scheiß. Weisst du wie fertig ich die ganze Zeit gewesen bin? Und jetzt kommst du her und verlangst von mir, dass ich dir verzeihe, nachdem du mich für einen.. Nachdem du mich für einen Vergewaltiger hieltst? Ich weiß, dass du die Klasse gewechselt hast, wahrscheinlich nur um mir nicht über den Weg zu laufen. Du hast meine Nummer blockiert, hast nicht mit mir gesprochen. Und jetzt tauchst du hier auf", erkläre ich. Mein Herz pocht schnell.

Wooyoung senkt seinen Blick und kann es nicht verhindern zu weinen. Eine Träne nach der anderen kullert seine Wangen hinunter.
Ich trete einen Schritt auf ihn zu, nehme sein Gesicht in meine Hände und wische mit meinem Daumen seine Tränen weg. „Weißt du warum mich das so fertig gemacht hat? Weil ich dich liebe und das mehr als alles andere auf dieser Welt. Ich weiß wie naiv du sein kannst und ich kann nachvollziehen, dass es für dich im ersten Moment schwer gewesen sein muss, zu verstehen, was genau geschehen ist. Ich wäre ein Trottel, dir nicht zu vergeben, denn wie lange habe ich darauf gewartet, dich wieder zusehen", spreche ich mit sanfter Stimme.
Seine Augen sehen wieder zu mir. In ihnen spiegelt sich Angst und Hoffnung wieder.

„Nun hör bitte auf zu weinen."

t-shirt 「woosan」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt