Our Last Summer - Shoto Todoroki x OC [Deutsch]

꧁•⊹٭Chapter 5٭⊹•꧂

Ich lasse mich an der Wand niedergleiten und atme schwer aus. Ich muss stärker werden. Doch scheint mir gerade das unmöglich. Ich hatte noch nie Konkurrenz, noch nie einen direkten Vergleich zu Gleichaltrigen. Das alles ist neu und ehrlich gesagt auch unheimlich.

Demotiviert stehe ich auf und sehe an mir runter. Ich trage immer noch meine Uniform, in welcher ich unmöglich Sport treiben kann. Also gehe ich zu einem Hölzernen Schrank, der in der rechten Ecke des großen Raums, der gepackt ist mit allen möglichen Trainingsgeräten, steht und hole mir einen der vielen Trainingsanzüge raus, die dort drin hängen. Ich greife nach einem Dunkelroten und ziehe mich schnell um, ehe ich anfange das Programm, das auf einem Zettel an der Wand klebt, durchzuziehen.

Die Zeit vergeht zügig. Als mein Vater im Türrahmen steht, ist es bereits nach 22 Uhr. Zu meinem Glück verweist er mich auf mein Zimmer, in welchem auch Stärkung steht.
Erleichtert nehme ich einen Happen; mein Magen war schon ganz außer sich vor Hunger. Während meiner Mahlzeit gehe ich an mein Handy und sehe mir die Ergebnisse noch einmal durch.

Mich wundert es, dass ich trotz zwei ersten Plätze so weit hinten liege. Seufzend lege ich es wieder zur Seite und schließe meine Augen. Dabei kommen mir die Augen von Todoroki in Sinn. Erschrocken reiße ich sie wieder auf- warum denke ich an ihn?

Diese so kalt aussehenden und doch so vertrauten Augen, lassen mein Herz einen Sprung machen.
Und das, obwohl ich genau weiß, dass er schlecht über mich denkt. Im Gegensatz zu mir war er bei allen Stationen weit vorne platziert und hat in der Gesamtwertung ebenso den zweiten Platz belegt. Wie er wohl bis jetzt sein Leben verbracht hat? Sicherlich war er immer der Beliebteste in der Klasse. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.

Um auf andere Gedanken zu kommen unterstelle ich mich noch einer langen, ausgiebigen heißen Dusche und falle danach direkt ins Bett. Ich kann nicht glauben, dass das wirklich mein erster Tag gewesen ist. Es war kein absoluter Reinfall, aber doch habe ich es mir anders vorgestellt. Wie genau, kann ich nicht sagen, doch definitiv anders. Ja, ich denke, ich habe einfach nur die Hoffnung gehabt, Freunde zu finden, aber da stehe ich mir wohl oder übel selbst im Weg.

Müde blicke in den Spiegel und fahre mir durch meine langen, braun-weißen Haare. Es ist schon anstrengend, dass ich nur so früh aufstehen muss, damit mein Vater seinen Willen bekommt. Ohne viel Lust ziehe ich mir meine Sportsachen über und schleppe mich die Treppen runter.
Ein Seitenblick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits um Sechs ist. Schnell streife ich mir meine Schuhe über die Füße und jogge los.

In der Schulzeit gehört das zu meinen morgendlichen Ritualen, um mehr Ausdauer aufzubauen und doch hat es noch nie so wirklich funktioniert. Nach 20 Minuten geht mir spätestens die Puste aus. Und jetzt war es noch anstrengender, da ich eine neue Strecke finden müsse. Die in der Mittelschule war schön flach und ohne viele Erhebungen, doch jetzt bezweifle ich genau so eine Strecke zu finden.
Ich entscheide mich, durch den Park zu laufen, den ich beim letzten Mal entdeckt habe. Währenddessen halte ich immer die Uhr im Blick, da ich spätestens 6.45 Uhr wieder zuhause sein müsse, um mich für die Schule fertig zu machen. Zum Glück kann ich theoretisch gesehen nicht zu spät kommen, meine Spezialität hat mir im wahrsten Sinne des Wortes schon oft den Arsch gerettet.

Nach 15 Minuten laufen werden meine Beine schwach, aber ich muss das durchziehen. Durch die Sportuhr, die mein Vater mir geschenkt hat, trackt er mich und wie viel, schnell und wo lang ich laufe. Er hat einen Kontrollzwang, doch das wundert mich nicht, da seine Spezialität "Kontrolle" heißt.

Das bedeutet, er ist in der Lage durch Augenkontakt Personen dazu zu zwingen, Dinge, die er will, zu tun. Sobald er jemanden zu etwas zwingt, sind diese bei Abbruch von Augenkontakt für bis zu zwei ganze Stunden oder kürzer, davon Abhängig, was er bestimmt, in einer Art Trance, wo sie diese Aktion ausführen. Er prahlt immer wieder damit, wie er durch hartes Training sich von einer Minute auf zwei Stunden hochgearbeitet habe, dementsprechend pflegt er die gleichen Erwartungen an mich.