꧁•⊹٭Chapter 26٭⊹•꧂

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„Ist Shoto da?", meine Stimme zittert durch die Kälte etwas und ich versuche mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, auch wenn das bei meiner Körperhaltung wohl kaum möglich ist.

„Gerade eben wiedergekommen. Du bist bestimmt eine Klassenkameradin von ihm..", stellt sie nachdenklich fest, „Ich gehe ihn schnell holen.", entschuldigend grinst sie mich an ehe sie wieder verschwindet. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass sie mit Shoto verwandt ist, würden ihre Haare und Augen sie nicht verraten- im Gegenteil zu ihrem Bruder ist sie so freundlich und herzlich. [A/N: no offense tho lmao]

„Solar? Was machst du hier?", die verwirrte Stimme Shotos reißt mich aus meinen Gedanken und ich drehe mich zu ihm um, „Komm erstmal rein, dann kannst du das erklären. Sei froh, dass mein Alter nicht da ist."

Stumm nicke ich und folge ihm in das warme Haus. „Danke.", sage ich knapp, ehe ich ihn in eine Umarmung ziehe und meinen Kopf an seinen Brustkorb schmiege. Er erwidert diese sogar und seufzt: „Waren wir nicht erst für Abends verabredet?"

„Eigentlich schon", murmle ich gegen seine Brust. Ich spüre ein Gefühl von Geborgen- und Sicherheit, welches mich ruhiger werden lässt. Dennoch bilden sich Tränen in meinen Augen- aus Erleichterung, endlich wieder solch seltene Gefühle wahrzunehmen. Vorsichtig hebt er mich hoch und ich schlinge meine Arme um seinen Hals, meine Augen sind dabei geschlossen. Erst, als ich eine weiche Oberfläche unter mir spüre, öffne ich sie und finde mich in einem Schlafzimmer wieder, welches von der Schlichtheit zu urteilen nur Shoto gehören kann.

Dieser ist zu einer Kommode gelaufen und wirft mir eine Hose hin: „Zieh die an, das sollte dich erstmal aufwärmen"

Ohne weiter nachzudenken schnappe ich mir die schwarze Jogginghose und sehe abwartend zu ihm. Er scheint zu verstehen und dreht sich schlagartig um. Mit wenigen Handgriffen ziehe ich mir den Rock aus und das neue Kleidungsstück über.

Erneut murmle ich ein beschämtes Danke. Wie hält er es nur aus mit mir?

„Kein Problem. Dafür kannst du mir erklären, warum du bei 10° Celsius ohne Jacke- oder generell irgendwas, was dich warm hält, rumläufst.", er nimmt neben mir im Schneidersitz platz und legt behutsam einen Arm um meine Taille, zieht mich daran näher an sich.

„Wir hatten Streit.", fange ich zögerlich an zu erzählen.

„Du und dein Vater?", hakt er nach, doch schüttle ich meinen Kopf.

„Mein Bruder und ich. Auch wenn es um meinen Vater ging. Wie eigentlich immer, wenn irgendwas schief läuft. Beim Sportfest hat er mir gedroht, ihn und meine Mutter von zuhause wegzuschicken- vielleicht sogar ins Ausland- wenn ich keine guten Ergebnisse erziele. Doch tut er es noch nicht, weil Taki auf die Schnelle keine neue Schule finden würde, die ihn mitten im Halbjahr annimmt. Außerdem hat er noch zu viel Spaß daran, meine Mom zu quälen..", bei dem Gedanken daran, wie schlimm meine Mutter aussieht, macht sich ein bedrückendes Gefühl in meiner Magengegend breit und ein leises Schluchzen entkommt ungewollt meinen Lippen.

Sofort reagiert der Junge neben mir und zieht mich sanft, aber bestimmend auf seinen Schoß und wischt mir eine Träne aus dem Gesicht, doch schaffe ich es nicht, ihn anzusehen. Mein Blick ist starr auf meine Hände gerichtet, welche ich nervös knete. Mich so sehr jemanden zu öffnen ist ganz ungewohnt, aber es tut auf gewisse Weise gut. Ich weiß, er würde mich niemals verurteilen.

„Auf jeden Fall.. Taki will trotzdem abhauen. Sieht er meine Bemühungen nicht? Seit Tsukasa weg ist, bricht alles nur noch mehr zusammen..", fahre ich fort und vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge, versuche mich mit seinem wohligen Geruch zu beruhigen. Und doch fließen die Tränen nur so meine Wangen hinab, ohne, dass ich Macht darüber habe.

Our Last Summer - Shoto Todoroki x OC [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt