꧁•⊹٭Chapter 27٭⊹•꧂

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„Ihr habt alle eure Kostüme?", die Klasse steht im Halbkreis um Aizawa herum, welcher uns intensiv mustert. „Eigentlich ist euch das Tragen euer Kostüme in der Öffentlichkeit untersagt. Ihr dürft sie nicht verlieren, okay?"

„Jaa!", ruft Mina euphorisch, was alle verdutzt zu ihr sehen lässt. Da hat aber jemand ganz viel Lust auf ihr Praktikum- obwohl, eigentlich hat sie immer so viel Energie.

„Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Und es heißt ‚Jawohl', Mina."

„Jawohl..", murmelt diese peinlich berührt und aus meinem lustlosen Ausdruck bildet sich tatsächlich ein warmes Lächeln.

„Seid ja respektvoll gegenüber den Superhelden an euren Praktikumsplätzen. Dann geht jetzt.", damit entlässt er uns. Er hat scheinbar Probleme damit, uns einfach so gehen zu lassen- zumindest macht es allen Anschein. Ich bin ehrlich, manchmal verhält er sich wie der Klassenvater- und dagegen habe ich absolut nichts. Eher bin ich erleichtert, am Anfang hätte ich nicht vermutet, welches große Herz in diesem Mann eigentlich steckt. Aber kann man es mir verübeln? Er hat damals schon einschüchternd gewirkt, und sein fast komplett schwarzer Look hat auch nicht wirklich geholfen.

„Ja!", antworten alle im Chor, wonach sie sich direkt in dem großen Bahnhofsgebäude aufteilen und untereinander kommunizieren, wohin sie fahren werden.

Lustlos laufe ich zu Gleis 2 und lehne mich gegen die Wand. Mein Weg führt mich nach Tokyo, wobei ich noch 10 Minuten auf die Bahn warten müsse. Es ist schon eine Weile her, seit ich unsere Hauptstadt besucht habe- also hat dieses ganze Praktikum doch etwas positives an sich.

„Du gehst nicht zur Schule, gehst nicht an dein Handy, stößt mich komplett von dir weg. Hieß es letztes Mal nicht noch, wir sollten uns zusammen gegen das Problem stellen?", mein Kopf schnellt erschrocken in Todorokis Richtung. Fährt er etwa auch noch Tokyo?

„Ein Problem zwischen uns, nicht in meinem Privatleben.", seufze ich kurz darauf und drehe meinen Kopf wieder starr nach vorne.

„Es beeinflusst uns."

„Sonst lässt du doch auch nichts an dich heran?", murmle ich, doch fällt es mir schwer, diese Fassade in seiner Nähe aufrechtzuerhalten. 

„Es ist was anderes bei Personen, die ich liebe.", kaum sichtlich weiten sich meine Augen und Hitze steigt in meine Wangen, während sich ein wohliges Gefühl in meiner Magengegend ausbreitet. Er hat diesen Satz so gefühllos gesagt und dennoch ist seine Aussage in jeder Faser meines Körpers deutlich spürbar. Er schafft es auch immer wieder aufs Neue, mich zu überraschen.

Tatsächlich habe ich nicht darüber nachgedacht, wie ich ihn damit beeinflusse, noch hätte ich nicht gedacht, dass er sich darüber Gedanken macht. Ob ich den Abstand nun gebraucht habe oder nicht, es war egoistisch von mir ihn zu ignorieren- zu mal ich selbst nicht will, dass er sich mir gegenüber so verhält. Gerne würde ich zu ihm, alles raus lassen, ihm erzählen was mich bedrückt, was zuhause passiert, doch würden mich dadurch nur noch mehr Schuldgefühle plagen. Er selbst macht viel durch, versucht jetzt einen Neustart und gewöhnt sich gerade so an den Gedanken, doch Freunde zu machen- ihm fällt es selbst schwer, seine Gefühle und Emotionen passend auszudrücken, auch wenn er daran arbeitet.

„Tschuldigung..", murmle ich und starre dabei schuldbewusst zu Boden.

„Ich sehe drüber hinweg."

//ich würde es nur so gerne verstehen..//

//Es gibt da nicht viel zu verstehen, Shoto. Mein Vater ist ein Tyrann und hat einen extremen Kontrollzwang, verliert dabei die Kontrolle über sich selbst. Die Verletzungen habe ich mir quasi selbst hinzugefügt, weil ich lieber bei dir war als seinen beschissenen Trainingsplan abzuarbeiten. Recovery Girl hat sich gut drum gekümmert und mir geht es besser. Ist jetzt alles geklärt?//, fasse ich mich kurz, so, dass es die Öffentlichkeit nicht mitbekommt.

Our Last Summer - Shoto Todoroki x OC [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt