Formel 1 Oneshots [boy x boy]

[8] Carlos Sainz x Lando Norris

veröffentlicht am 25.01.2021

[8] „Vertraust du mir?"

Quend, 12.08.2019

Carlos' Sicht:

Lächelnd beobachtete ich, wie Lando sich im Halbschlaf näher an mich kuschelte und legte augenblicklich meinen Arm fester um ihn, damit er an der Stelle blieb. Seine linke Hand lag direkt neben seinem Kopf auf meiner nackten Brust, während sein linkes Bein leicht angewinkelt war und den Weg über meine Hüfte gefunden hatte. Somit machte er es für mich unmöglich mich dieser Position zu entziehen, ohne ihn dabei zu wecken, was auch für mich von Vorteil war, denn so hatte ich immer eine gute Ausrede, wenn ich die Zeit morgens mal nicht nutzte, um produktiv zu sein. Allerdings waren wir nun im Urlaub und hatten nichts zu tun. Ich konnte so lange hier liegen bleiben wie ich wollte und einfach nur Landos Nähe genießen, was mich entspannt aufseufzen ließ.

Niemals hätte ich erwartet, dass zwischen dem jungen Briten und mir so schnell eine so intime Beziehung entstehen würde. Wir hatten uns bereits nach wenigen Wochen, in denen wir uns gemeinsam im MTC auf diese Saison vorbereitet hatten, privat getroffen, um uns besser kennenzulernen. Damals war es ohne großen Hintergedanke gewesen, wir wollten einfach nur, dass wir uns gut verstanden und so im Team ein entspanntes Arbeitsklima herrschte. Diese Treffen wurden jedoch immer regelmäßiger und vertrauter, sodass wir irgendwann jede freie Minute miteinander verbrachten. Entweder war ich bei ihm zuhause oder er bei mir, wir fuhren zusammen ins MTC und wieder zurück, schliefen in einem Bett und redeten bis tief in die Nacht über Gott und die Welt.

Das war der Moment, in dem ich verstanden hatte, dass zwischen uns mehr als nur Freundschaft war. Lando suchte ziemlich offensichtlich meine Nähe, was mein Herz jedes Mal schneller schlagen ließ. Ihn dauerhaft um mich zu haben, machte mich glücklicher, als ich es jemals zuvor gewesen war und ich wollte, dass es am liebsten für immer so bleiben würde.

Es war ein stürmischer Tag gewesen, an dem wir uns das erste Mal geküsst hatten. Draußen hatte es in Strömen geregnet und ich konnte mich noch ganz genau daran erinnern, wie wir nach dem Kuss gemeinsam auf meinem Sofa gekuschelt und einen Film geschaut hatten.

Es war bereits April - und damit eigentlich gar nicht mehr so kalt -, allerdings hatte Lando sich trotzdem einen dicken Pullover sowie eine Jogginghose von mir geliehen, welche ihm aufgrund unseres unterschiedlichen Körperbaus etwas zu groß waren. Ich hatte eigentlich ein Buch gelesen, als der Jüngere ins Wohnzimmer kam - die Kapuze über das Gesicht gezogen, in einer Hand eine dampfende Tasse und in der anderen die Wolldecke, die eigentlich über meinem Bett lag, falls mir - oder mittlerweile auch ihm - nachts mal kalt wurde. Die Tasse hatte er vorerst abgestellt, bevor er mir wortlos das Buch weggenommen und sich dicht neben mich gesetzt hatte. Aufmerksam wurde die Decke auch über meinen Beinen platziert, dann griff der Jüngere nach seiner Tasse und der Fernbedienung für den Fernseher. Immer noch hatte er kein Wort gesagt, was mich zum Schmunzeln brachte. Er startete Netflix, bevor er mir seinen berühmten Hundeblick zuwarf, den ich sofort verstand. Lächelnd legte ich meine Arme um ihn und irgendwie fühlte es sich an wie der richtige Moment. Ich hatte mich vorgelehnt und ihn einfach geküsst. Lando hatte den Kuss sofort erwidert, als hätte er nichts anderes erwartet. Es fühlte sich irgendwie normal an, ihn zu küssen, und doch so besonders. Es war vertraut, als hätten wir es schon öfter getan, obwohl es unser erster Kuss gewesen war.

Als wir uns lösten, bemerkte ich den leichten Rotschimmer auf seinen Wangen, ließ es jedoch unkommentiert. Nachdem er mir noch ein Lächeln geschenkt hatte, startete er den Film, den er sich offenbar schon zuvor ausgesucht hatte. In dem Moment brauchten wir keine Worte, denn alle wären überflüssig gewesen. Wir wussten, dass zwischen uns von Anfang an etwas besonderes gewesen war und mussten es nicht versuchen, in Worte zu fassen. Bis heute schaffte ich es nicht, die Beziehung zu Lando und mir passend zu beschreiben. Es gab keine Worte, die unsere Gefühle füreinander ausdrücken konnten, da war ich mir ziemlich sicher.