[22] Alexander Albon x George Russell

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veröffentlicht am 11.07.2020

[22] „Was zur Hölle ist falsch bei dir?!"

Spielberg, 05. Juli 2020

Alex' Sicht:

Es war wieder passiert. Wieder wurde mir mein Podium geklaut. Und wieder einmal stand danach ein McLaren auf dem Podium, diesmal war es Lando. Es war nicht so, dass ich mich nicht für den jungen Briten freute, denn das tat ich, allerdings schmerzte es noch viel zu sehr, dass mein Platz nun von jemand anderem besetzt wurde, als dass ich zu ihm gehen und ihm gratulieren könnte. Ich hätte es mir verdient gehabt und es war einfach nicht fair, dass meine ganze Mühe nicht belohnt wurde.

Als es an der Tür klopfte, atmete ich erleichtert auf. Es müsste George sein, mit dem ich abgemacht hatte, dass er mich nach dem Rennen abholte, sodass wir zusammen zurück ins Hotel fahren konnten. Daher setzte ich zu einer Antwort an: „Komm rein!"

Als nun aber Lando durch die Tür trat und mich schüchtern anlächelte, verflog die Hoffnung, dass mich mein Freund einfach in den Arm nehmen und beruhigen konnte. Warum zur Hölle war Lando hier?

„Hey. Wie geht es dir?", wollte er wissen, woraufhin ich die Augen verdrehte. Mitleid konnte ich jetzt vor allem von ihm nicht gebrauchen.

„Was ist das denn für eine bescheuerte Frage? Mir geht es beschissen und das kannst du dir auch denken!", gab ich genervt zurück.

„Du hast Recht, tut mir Leid. Du hättest dir den Podiumsplatz verdient", entschuldigte er sich sofort, was mich jedoch nicht beruhigte, sondern eher noch wütender machte.

„Aber sieh uns an: Du hast meinen Podiumsplatz. Letztes Mal in Brasilien hat ihn Carlos bekommen und jetzt du. Danke für's erinnern."

„Ich kann verstehen, dass du frustriert bist, aber es ist genauso wenig meine Schuld, wie es Carlos' Schuld in Brasilien war." Seine Stimme war fürsorglich und sicherlich meinte er es nur gut. Jetzt gerade in diesem Moment konnte ich das aber nicht so auffassen. Jetzt gerade fühlte es sich so an, als würde er mich provozieren wollen.

„Willst du mir damit sagen, dass es meine Schuld war?", warf ich ihm daher wütend an den Kopf.

„Naja...du warst nicht ganz unschuldig, indem du aufs Ganze gegangen bist", bemerkte er vorsichtig. Fassungslos schnaubte ich und merkte, wie mein Frust ins Unermessliche stieg. Was erlaubte er sich hierher zu kommen und mir Vorwürfe zu machen?

„Sag mal, warum bist du eigentlich hier? Bist du nur hier, um mir mein schlechtes Rennen unter die Nase zu reiben und gleichzeitig dein ach so tollen Podiumsplatz zu feiern? Ganz ehrlich, Lando: Du hättest diesen Platz niemals bekommen, wenn ich nicht den Unfall gehabt hätte, also was zur Hölle ist falsch bei dir?! Wenn du nicht hier bist, um als Freund für mich da zu sein, kannst du gerne abhauen, denn sowas kann ich gerade gar nicht gebrauchen, okay?!", rief ich aufgebracht. Ich hatte mich offensichtlich getäuscht, als ich mal gedacht hatte, dass Lando mein bester Freund war.

„Ich bin hier, um für dich da zu sein, aber-", fing er an, allerdings unterbrach ich ihn ziemlich schnell.

„Ja, das sehe ich", bemerkte ich ironisch, „Bis jetzt hast du quasi nur gesagt, dass es meine Schuld war! Komm endlich von deinem hohen Ross runter und sieh ein, dass dein Team und vor allem du niemals alleine aufs Podium kommen könntet. Und jetzt hör endlich auf, mir eine Freundschaft vorzuspielen, die nicht vorhanden ist, und verschwinde einfach."

An Landos Blick erkannte ich, dass ihn meine Worte ziemlich verletzt hatten, aber er kam gar nicht mehr dazu, mir zu antworten. Eine dritte Stimme unterbrach unseren Streit nun, bevor er noch mehr eskalieren konnte.

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