Melbourne, 10.04.2022 [verschiedene Pairings]

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veröffentlicht am 11.04.2022

[94] „Was liest du?" für Fuellerpatrone

Lewis Hamilton x Max Verstappen (Lewis' Sicht):

Eigentlich konnte ich mich nicht über das Rennen beschweren, immerhin war es deutlich besser gelaufen als wir erwartet hatten. P3 und P4 am Ende waren eine gute Leistung, die das Team verdient hatte, allerdings wusste ich, dass ich mich wieder einigen Kommentaren stellen musste. Klar, am Ende war es nicht meine Schuld gewesen, dass George durch das Safety Car profetiert hatte und dadurch vor mir gelandet war, aber natürlich würden meine Hater die Schuld bei mir suchen. Das taten sie immer. Und schlussendlich war es eben nun nach drei Rennen so, dass mein Teamkollege, der neu im Team war, mich in zwei dieser drei Rennen geschlagen hatte, gerade in Jeddah hatte er ein ziemliches Ausrufezeichen gesetzt, das würde ich mir anhören müssen.

Trotzdem war ich soweit zufrieden mit meinem Rennen, durchaus zufriedener als Max es sein würde, nachdem sein Auto bereits das zweite Mal den Geist aufgegeben hatte. Ich wusste noch nicht so ganz, was ich meinem Freund sagen sollte, wie ich ihn aufmuntern sollte, denn eigentlich halfen in so einer Situation keine Worte, da konnte ich aus Erfahrung sprechen. Wenn man schon nach drei Rennen 50 Punkte Rückstand auf den Führenden der Weltmeisterschaft hatte, wollte man gar keine Aufmunterung, denn sie half nichts. Es würde helfen, wenn der RedBull einfach mal zuverlässiger wäre, was er ja zurzeit scheinbar nicht war.

Trotzdem bahnte ich mir den Weg zu Max' Hotelzimmer, einfach um seine Lage zu checken, um zu schauen, ob alles okay war. Denn auch wenn er erwachsener geworden war, so bekam ich einfach immer noch nicht den jungen Max aus dem Kopf, der so aufbrausend war, dass er sogar Esteban mal geschubst hatte - und wohl gerne noch viel mehr getan hätte.

Ich benutzte die Ersatzkarte, um seine Tür zu öffnen und trat dann ein. Im Zimmer brannte noch Licht, Max saß in Jogginghose und Pulli im Schneidersitz auf dem Bett und blickte konzentriert auf den Laptop auf seinen Schoß. Seine Augen überflogen offensichtlich einen Text, aber er hatte meine Ankunft mitbekommen. Das bemerkte ich daran, dass sein Kopf sich leicht in meine Richtung neigte, auch wenn er seinen Blick nicht vom Bildschirm abwandte.

„Hey", grüßte ich ihn vorsichtig und schlüpfte aus meinen Schuhen. Ich setzte mich neben ihn auf die Bettkante und tatsächlich ließ er es zu, dass ich seine Schläfe küsste, kam der Berührung sogar etwas entgegen. „Was liest du?" Interessiert warf ich ebenfalls einen Blick auf seinen Laptop, woraufhin er ihn etwas wegdrehte.

„Den ausführlichen Rennbericht von heute und woran das Problem lag", erklärte er mir mit einem entschuldigenden Blick.

„Lass mich mal sehen", grinste ich frech und griff schon nach seinem Laptop, allerdings hielt er meine Handgelenke schnell fest.

„Lewis!", lachte er auf, „Nur weil euer Auto ausnahmsweise mal schlecht ist und keine Konkurrenz für uns, heißt das nicht, dass du jetzt unsere Daten lesen kannst."

„Wow, das nehme ich persönlich", meinte ich gespielt betroffen und legte eine Hand auf meine Brust, weswegen er die Augen liebevoll verdrehte. Er rückte näher an mich, um seinen Kopf auf meiner Schulter abzulegen. Sofort drückte ich ihm einen Kuss auf den Haarschopf und schlang einen Arm um mich.

„Glaubst du, ich kann die Weltmeisterschaft noch gewinnen?", murmelte der Jüngere leise, unsicher.

„Ich glaube, dass du alles schaffen kannst, sofern das Auto zuverlässiger wird und ihr noch etwas mehr Pace findet", antwortete ich bedacht und drückte ihn noch etwas näher an mich, „Es folgen noch 20 Rennen und ich bin mir sicher, dass Charles auch noch das ein oder andere nicht beenden wird, das du dann gewinnst. Und selbst, wenn nicht: Alle wissen, was du drauf hast. Das hast du letztes Jahr mehr als nur deutlich gezeigt."

Formel 1 Oneshots [boy x boy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt