Charles Leclerc x Max Verstappen + getaggt

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veröffentlicht am 30.05.2020

Baku, 27.04.2019

Charles' Sicht:

„I am stupid, I am stupid", seufzte ich schwer, nachdem ich in Turn 8 komplett in die Bande gerast war. „I switch off everything."

Dann stieg ich aus dem Auto aus und ließ mich von einem Marschall von der Strecke bringen. Ich hatte so eine gute Chance auf eine gute Startposition morgen gehabt, aber dann wollte ich einfach zu viel und war zu schnell in die Kurve gefahren. Gestern beim Training war ich noch stets die schnellste Runde gefahren und jetzt hatte ich es einfach nur zerstört. Es war frustrierend.

Am Ende hatte ich es auf P8 geschafft, Max auf P4, aber trotzdem konnte ich mich nicht wirklich für meinen Kumpel freuen. Der Tag war einer zum Vergessen und ich war froh, als ich abends alleine in meinem Motorhome saß. So konnte ich zumindest für eine Weile in Ruhe nachdenken, ohne dass irgendein Reporter ständig provozierende Fragen stellte. Ich musste es morgen besser machen, das wusste ich. Ich wusste auch, dass ich das konnte. Ich war die Strecke schon oft sehr gut gefahren und das würde ich auch morgen schaffen. Ich brauchte einfach nur ein gutes Rennen.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und kurz darauf kam Max herein.
„Hey", lächelte er sanft, „Seb hat gesagt, dass ich dich vermutlich hier finde. Tut mir Leid wegen des Qualifyings." Langsam kam er auf mich zu und ich seufzte wieder.

„Max, ich würde gerne alleine sein." Wenn er da war, konnte ich mich schlecht konzentrieren. Jedes Mal raubte er mir den Sinn und dafür hatte ich jetzt keine Kraft. Ich musste mich mental auf morgen vorbereiten.

„Ich werde dich ganz sicher jetzt nicht alleine lassen, Charles", meinte er entschieden und setzte sich zu mir auf die Couch. Dann legte er eine Hand an meine Wange. Stumm blickte ich in seine Augen und spannte meinen Kiefer an. Warum konnte er es nicht einmal lassen? Warum musste er immer da sein?

„Ein bisschen Ablenkung tut dir bestimmt gut, hm?" Er küsste mich sanft und kurz erwiderte ich. Dann ärgerte ich mich darüber, dass ich ihm schon wieder so schnell verfallen war und drückte ihn an der Brust von mir.

„Du brauchst mich nicht abzulenken. Wirklich nicht", stellte ich klar. Es konnte doch nicht sein, dass er mich nur mit einem Kuss fast überreden konnte, ihm zuzustimmen. Seit wann war ich so schwach?

„Aber das haben wir bis jetzt immer gemacht. So haben wir doch erst die ganze Freundschaft Plus Sache angefangen." Verwirrt legte der Ältere den Kopf schief. „Wir hatten damals beide ein schlechtes Rennen."

„Max, bitte geh einfach, okay?", bat ich ihn und rutschte jetzt etwas von ihm weg.

Wann verstand er endlich, dass ich kein Interesse daran hatte? Zumindest nicht jetzt. Ich wollte nicht, dass er mich jetzt besser fühlen ließ, denn das hatte ich nach diesem Tag auch nicht verdient. Außerdem war es nur für mich frustrierend, immerhin war er heute überragend gefahren. Sein Mitleid konnte er sich sonst wohin stecken.

„Seit wann stößt du mich weg?", verlangte er zu wissen und ich schnaubte leise.

„Seit du mich nervst. Ich brauche dein scheiß Mitleid nicht und jetzt verschwinde! Das ist nicht dein Motorhome."

Meine harten Worte taten mir im nächsten Moment Leid, als er verletzt blinzelte. Dann nickte er und erhob sich langsam.

„Okay, hab's verstanden. Ich wollte dir nur helfen." Er zögerte nochmal kurz und fügte dann noch ein paar Worte hinzu: „Viel Glück morgen."

Ich starrte ihn einfach nur an, als er sich für mehrere Sekunden nicht regte. Ich würde ihm nicht mehr antworten, falls er darauf wartete. Das schien Max dann auch zu merken und verschwand endlich wieder. Ich ließ meinen Kopf auf die Rückenlehne fallen. Noch schlimmer hätte dieser Tag aber auch nicht verlaufen können.

Formel 1 Oneshots [boy x boy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt