[69] Charles Leclerc x Pierre Gasly

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veröffentlicht am 11.10.2021

[69] „Manchmal wünschte ich, ich könnte den Schmerz vergessen."

Monaco, 30.05.2021

Charles' Sicht:

Betrübt scrollte ich durch meine Instagram Vorschläge, aber immer wieder kam dasselbe Video: Pierre und diese Katerina Berezhna beim Abendessen in Dubai. Mein bester Freund war extra nach dem letzten Rennen dorthin geflogen und schien sich wirklich prächtig zu amüsieren. Währenddessen hockte ich in Monaco und durfte mir anschauen, wie sie jetzt miteinander Zeit verbrachten.

Es tat schon etwas weh, dass Pierre mir nicht wirklich erzählte, was genau zwischen ihnen war. Ich erzählte ihm immerhin auch alles und jetzt hielten die Gerüchte um die beiden seit Wochen an, aber von dem Franzosen kam immer bloß ein Lachen, wenn ich ihn fragte, ob sie zusammen waren. Natürlich wurmte mich das.

„Du solltest dir das nicht anschauen, Charly", riss mich Charlotte aus meinen Gedanken, welche sich gerade neben mich aufs Sofa gesetzt und einen Blick auf mein Handy geworfen hatte.

„Ich weiß, ich weiß...", seufzte ich und sperrte das Handy nun, „Aber wenn es mir vorgeschlagen wird, dann kann ich das einfach nicht ignorieren." Nachdenklich schaute ich auf den schwarzen Bildschirm. Vermutlich verstand niemand, warum ich mir selber dieses Leid zufügte, anstatt die Videos wegzuklicken. Warum wurden sie mir überhaupt erst vorgeschlagen? Es war nicht so, dass ich die beiden stalkte, das tat ich ja extra nicht. Und trotzdem bekam ich die Videos. Danke Instagram.

„Denkst du nicht, er hätte dir gesagt, wenn da etwas laufen würde?", fragte mich Charlotte, „Immerhin erzählt ihr euch so ziemlich alles. Er ist sogar der einzige, der weiß, dass wir nicht zusammen sind."

Da hatte sie recht. Außer Pierre und meiner Familie wusste niemand, dass Charlotte gar nicht wirklich meine Freundin war. Wir fütterten regelmäßig unsere Social Media Seiten mit Pärchenkram, der einfach nur gestellt war, und gaben uns Mühe, in der Öffentlichkeit oft zusammen gesehen zu werden, damit niemand auch nur erahnen konnte, dass wir eigentlich gar nicht zusammen waren.

„Ich habe es ihm nur gesagt, damit er weiß, dass er theoretisch eine Chance bei mir hätte", nuschelte ich und zuckte mit den Schultern. Ich wollte mir mit Charlotte nicht die Möglichkeit nehmen, mit Pierre zusammenzukommen, falls er Gefühle für mich hegen sollte, sondern eben genau das Gegenteil. Falls ich mal mit Pierre - oder einem anderen Mann - zusammenkommen sollte, dann sollte unsere Beziehung dadurch geschützt sein.

„Es wird schon einen Grund haben, dass du Hoffnungen hast", bemerkte meine beste Freundin nun, woraufhin ich schnaubte: „Wohl eher ,hattest'. Jetzt tut es einfach nur noch weh und manchmal wünschte ich, ich könnte den Schmerz vergessen."

„Du bist immer direkt so dramatisch", schmunzelte sie wenig beeindruckt von meinem harschen Ton, „Du hast nicht einmal mit ihm darüber geredet, ob er generell Interessen am gleichen Geschlecht hat. Und jetzt suhlst du dich in Selbstmitleid, also bitte."

Wütend blickte ich sie an und biss mir auf die Zunge, damit mir kein Kommentar über die Lippen rutschte.

„Ich weiß, dass du es nicht magst, wenn ich Recht habe. Du musst es auch nicht zugeben, ich weiß, dass du es weißt", ließ sie sich weiterhin nicht beeindrucken und legte eine Hand auf meinem Knie ab, „Aber wenn dich der Anblick von Katerina und Pierre so stört, dann solltest du mit ihm reden, bevor vielleicht wirklich etwas ernstes daraus wird. Vielleicht geht es Pierre ja genauso wie dir."

„Das bezweifle ich", murrte ich.

„Aber du weißt es nicht", kam es prompt von ihr zurück. Kopfschüttelnd wandte ich mich von ihr ab und blickte auf ihre Hand. Sie ließ mir einen Moment, um ihre Worte aufzunehmen, dann drückte sie aufmunternd mein Knie und meinte sanft: „Ich lasse dich damit mal alleine. Wir sehen uns morgen wieder, Charly."

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